Gemeindenachricht

Waldbronn wird schneller: Spatenstich beim Netzausbau der Telekom


Symbolischer Spatenstich mit Bürgermeister Franz Masino und Frank Bothe (Bild Mitte).

Waldbronn wird schneller: Spatenstich beim Netzausbau der Telekom


Die Deutsche Telekom hat mit dem Ausbau des VDSL-Netzes in Waldbronn begonnen. Sie wird in den kommenden Monaten in der Gemeinde rund 13 Kilometer Glasfaser verlegen und 26 Multifunktionsgehäuse neu aufstellen und mit modernster Technik ausstatten. Bis Ende Juni soll der Ausbau abgeschlossen sein. Das neue VDSL-Netz erreicht Bandbreiten bis zu 50 MBit/s und wird so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen gleichzeitig möglich sind.

Der Startschuss fiel nun mit einem symbolischen Spatenstich in Busenbach.  
„Ein schnelleres Netz war bei uns sowohl im Gemeinderat als auch in der Bürgerschaft schon lange ein Thema“, sagte Bürgermeister Franz Masino beim Spatenstich. Und weiter: „Mit der Telekom sind wir gut versorgt, es war die richtige Entscheidung." Er erinnerte nochmals daran, dass der Gemeinderat beschlossen hat, sich nicht an der Landkreislösung zu beteiligen, da der innerörtliche Ausbau zu teuer geworden wäre. „Hier bekommen wir mehr Leistung für umsonst“.

Bürgermeister Franz Masino und Frank Bothe, der Leiter der Telekom-Technik Niederlassung Südwest vor einer Schautafel.

„Die Planungen sind abgeschlossen, jetzt wird gegraben“, sagt Frank Bothe, Leiter der Telekom-Technik Niederlassung Südwest. Einen einstelligen Millionenbetrag investiere die Telekom in den hiesigen Ausbau, so Bothe. Die Entscheidung der Bundesnetzagentur, die der Telekom in Waldbronn und anderen Teilen des Landkreises Karlsruhe den Einsatz der Vectoring-Technik bis März 2017 untersagt, hat für Bothe keinerlei Einfluss auf den geplanten Eigenausbau. „Wir bauen jetzt und wollen noch in diesem Jahr VDSL mit einer Geschwindigkeit von bis 50 MBit/s anschalten. Ob 2017 dann auf bis zu 100 MBit/s hochgeschaltet werden kann, wird in zwei Jahren entschieden. Die technischen Voraussetzungen sind da“, sagte Bothe.
Bis Ende Juni soll der Ausbau abgeschlossen sein, ab Sepetember will die Telekom dann beginnen, ihre Produkte anzubieten. Die entsprechenden Produkte muss der Verbraucher dann erwerben, wobei er den Anbieter frei wählen kann.  
In Waldbronn können 6.700 Haushalte bereits Ende 2015 auf die Datenautobahn.

 
Weitere Informationen
 
Wie VDSL funktioniert
VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) ist eine Breitbandtechnologie. Sie nutzt für die Übertragung von Daten eine Kombination aus Kupfer- und Glasfaserleitungen. VDSL unterscheidet sich von DSL (Digital Subscriber Line) durch deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Mit VDSL wird derzeit eine Übertragungsrate von bis zu 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) beim Herunterladen erreicht. Ein DSL-Anschluss schafft bis zu 16 MBit/s.
Je näher die Glasfaserleitung an die Teilnehmeranschlüsse heranreicht, desto höher ist das Tempo. Die Glasfaser transportiert das Datensignal bis zum Multifunktionsgehäuse (MFG), dem großen grauen Kasten am Straßenrand, einer Art Mini-Vermittlungsstelle. Von hier aus wird das Signal über das Kupferkabel zum Anschluss des Kunden übertragen.

Modernste Technik: Die sogenannten Glasfaserkabel.
 
Dafür wird Bandbreite benötigt
Für das einfache Surfen, das Lesen von E-Mails und selbst für das Herunterladen von einzelnen Musiktiteln reichen DSL-Geschwindigkeiten. Mit dem Hochgeschwindigkeitsnetz VDSL ist mehr möglich: Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen – auch in HD-Qualität (High Definition) – ist über diesen Anschluss gleichzeitig möglich. Die hohe Datenrate von VDSL verkürzt die Ladezeiten von Webseiten und Dokumenten erheblich und Streaming- Angebote von Musikanbietern und Videoportalen laufen ruckelfrei.
Die Deutsche Telekom baut seit 2006 VDSL aus. Derzeit können rund zwölf Millionen Haushalte das Hochgeschwindigkeitsnetz nutzen. Bis Ende 2016 werden es rund 24 Millionen Haushalte sein.
 
Die Mini-Vermittlungsstelle am Straßenrand
Sie werden als graue Kästen wahrgenommen. Als unscheinbar und unspannend. Dabei hat sich im Inneren viel getan: Die grauen Kästen sind jetzt intelligent. Das drückt sich auch in der Bezeichnung aus. Aus den Kabelverzweigern sind Multifunktionsgehäuse (MFG) geworden.
Hightech findet sich auf engstem Raum. Das Herzstück ist der MSAN (Multi Service Acces Note). Er nimmt die Datenpakete aus dem Glasfaser entgegen und verteilt sie auf die Kupferkabel der Kundenanschlüsse und umgekehrt. Neben dem MSAN sind unter anderem Stromzufuhr, Belüftung, Steckplätze, Signalverteiler und ein Alarmsystem im Innern des MFG. Denn die Technik ist natürlich gesichert.
Das Innenleben erklärt ein gewisses Wachstum der grauen Kästen. Sie sind bis zu 2 Meter breit, 1,60 Meter hoch, 0,5 Meter tief und mehr als 200 Kilo schwer. Wer einen Blick ins Gehäuse wirft, stellt fest: Hier wird kein Platz verschenkt, die Technik findet sich auf engstem Raum.
Der Standort eines Multifunktionsgehäuses kann nicht frei gewählt werden. Die Multifunktionsgehäuse müssen so über das Gebiet verteilt sein, dass jeder Nutzer einen schnellen Internet-Anschluss bekommen kann. Hier setzt die Physik enge Grenzen. Trotzdem werden die Standorte der Multifunktionsgehäuse immer mit der Gemeinde abgesprochen. Sie trifft eine Entscheidung im Sinne des Allgemeinwohls.
Faustformel: Je näher der Kunde am MFG wohnt, desto höher ist seine Geschwindigkeit.
Ein dichtes Netzt mit MFG ist deshalb enorm wichtig. Würde sich kein Standort finden, bliebe im Extremfall schnelles Internet für mehrere hundert Familien und Unternehmen unerreichbar.
In Waldbronn werden 26 dieser intelligenten Verteilerkästen aufgestellt und über 13 Kilometer neue Glasfaserkabel mit der Vermittlungsstelle am Ortsrand verbunden. So können 6.700 Haushalte bereits Ende 2015 auf die Datenautobahn.
 
Aus den "alten" grauen Kästen sind sogenannte Multifunktionsgehäuse geworden. Sie werden mit modernster Technik ausgestattet.


INFO: Interessenten für einen neuen Anschluss können sich über die kostenlose Hotline 0800 330 3000 oder auf www.telekom.de/schneller über Verfügbarkeit, Geschwindigkeiten und Tarife informieren und vorab registrieren lassen.
Wer bereits einen DSL-Anschluss von der Telekom nutzt, kann ebenfalls ab September 2015 ins neue Netz wechseln. Hier genügt ein Anruf beim Kundencenter: 0800 330 1000.