Gemeindenachricht

Blockflötenschüler gefielen als Solisten


Das Kammerorchester steht unter der Leitung von Toni Reichl und setzt sich zusammen aus interessierten Laien und Schülern der Musikschule. Dabei gelingt es Reichl immer wieder, mit sicherer Hand, Suiten, Concerti oder kleine Sinfonien für Streichorchester aufzuspüren. Für das jüngste, wieder gut besuchte Konzert im Evangelischen Gemeindezentrum Waldbronn, hatte Reichl zwei Werke des ausgehenden Barock ausgesucht, der er die "Suite für Streichorchester" von Leos Janacek als Schlusspunkt gegenüberstellte.


Das Kammerorchester der Musikschule Waldbronn unter der Leitung von Toni Reichl gefiel mit einem schönen Programm bei seinem Konzert kurz vor der Sommerpause.

Eröffnet wurde das Konzert mit der dreisätzigen Sinfonie g-moll von Paolo Scalabrini, der zeitweise als Hofkapellmeister in Kopenhagen wirkte. Toni Reichl gelang es, mit seinem klaren Dirigierstil das Orchester sicher zu führen. Bei dem "Concerto di Flauti" des Venezianers Alessandro Marcello konnte die Musikschule als Solisten auf eigene Schüler der Blockflötenklasse Ulrich Enters zurückgreifen. Vincent Jeromin (Sopranblockflöte), Margitta Dönges (Altblockflöte), Christian Plum (Tenorblockflöte) und Frederieke Börner (Bassblockflöte) bewältigten die Anforderungen der drei Sätze Andante, Allegro und Presto sicher und mit großer Musikalität.


Im "Concerto di Flauti" von Alessandro Marcello gefielen (vorne von links) Vincent Jeromin, Margitta Dönges, Christian Plum und Frederieke Börner als Solisten.

Den Schlusspunkt setzte die Suite in sechs Sätzen für Streichorchester des tschechischen Komponisten Leos Janacek. Der Einfluss Dvoraks, den Janacek hoch verehrte, ist zwar nicht zu verkennen, die Suite zeigt aber nicht nur das jugendliche Talent, Janacek war 23 Jahre alt als er die Suite komponierte, harmonische Kühnheiten und inhaltliche Brechungen künden bereits die Moderne an. Reichl und das Kammerorchester arbeiteten die musikalische Charakteristik der einzelnen Sätze klar heraus. Dabei unterschieden sich die Sätze nicht nur in den Tempi, Janacek spielte auch fast virtuos mit Klangschattierungen, die das Kammerorchester stimmig umsetzte. Besonders schöne Beispiele dafür waren die beiden Adagio, von denen das erste sehr melodiös erklang, bis hin zum leise verdämmernden Schluss.
Für den lebhaften Beifall nach den einzelnen Werken bedankten sich Dirigent und Musiker mit zwei Zugaben, einer "Sicilienne" aus einer Ballettmusik von Gabriel Faure und dem "Andante" aus der Scalabrini-Sinfonie. Musikschulleiter Armin Bitterwolf dankte den Zuhörern für ihr Kommen und Toni Reichl und seinen Msuikern für ein interessantes Konzert.