Gemeindenachricht

Abschied von der evangelischen Kirchengemeinde


"Ich freue mich, dass Sie da sind und meine letzte Amtshandlung in Waldbronn begleiten", begrüßte Pfarrerin Bettina Roller zu Beginn des Verabschiedungsgottesdienstes. Sie verlässt nach 15 Jahren die evangelische Kirchengemeinde Waldbronn. Sie wird dann zunächst eine etwa sechswöchige Auszeit nehmen. Danach ist sie Baden-Baden zugeordnet. Ihren Wohnsitz in Waldbronn wird sie zunächst beibehalten.


Verabschiedet wurde Waldbronns evangelische Pfarrerin Bettina Roller (Mitte) durch Dekan Dr. Martin Reppenhagen (rechts) und den katholischen Pfarrer Torsten Ret.

Im Rückblick bleibt festzuhalten, dass Bettina Roller viele positive Entwicklungen mit anstoßen konnte, so Roller. Ein Highlight sei sicher die Entwicklung der Reformationsfahne gewesen, auch als Ausdruck der Ökumene, ein Thema, das Bettina Roller wichtig ist. Ausdruck dafür seien die ökumenischen Gottesdienste, die verstärkt gefeiert werden, zuletzt am Sonntag beim Kurparkfest oder in den zurückliegenden Jahren bei den in zweijährigem Turnus stattfindenden Dorffesten in Etzenrot oder bei den Schulanfangsgottesdiensten. Positiv ausgewirkt haben sich auch die "Konfi-3-Gruppen", sie gibt es seit sechs Jahren", in denen Kinder aus der 3. Klasse und deren Eltern angesprochen werden, als Vorbereitung auf die Konfirmation. In diesen Zusammenhang gehört auch das Brotbacken für die Aktion "Brot für die Welt" gemeinsam mit der Bäckerei Nußbaumer oder Wasserspaziergänge mit Karola Keitel und Taufen an der Hetzelquelle. Entworfen wurde auch ein Ständer für die Osterkerze, an der die Taufkerzen entzündet werden. Ausgeweitet wurden die Tauferinnerungen. Angetroffen und weitergeführt habe sie die Gottesdienste zu Christi Himmelfahrt im Kurpark.
Im Augenblick verfüge Waldbronn über einen jungen Kirchengemeinderat, in dem sich die Verjüngung der Gemeinde widerspiegle, blickt Roller hoffnungsvoll in die Zukunft der Waldbronner Kirchengemeinde.
Der Verabschiedungsgottesdienst im evangelischen Gemeindezentrum wurde umrahmt durch zwei Liedbeiträge eines aus Sängerinnen und Sängern aus Projekt- und Kirchenchor gebildeten Chors unter der Leitung von Sonja Hlavac-Mathias.
Bettina Rollers letzte Predigt drehte sich um das Thema "Familie", in der Streit und Versöhnung zusammengehören. Wichtig sei es, immer wieder aufeinander zuzugehen. Für die Familie und die Gemeinschaft der Kirchengemeinde gelte gleichermaßen: "Wer Gottes Wille tut, ist mein Bruder, meine Schwester!"
Dekan Dr. Martin Reppenhagen erinnerte an die gemeinsamen Jahre, als Bettina Roller in Hochstetten wirkte, er in Rußheim. Beendet wurden sie am 16. Juli 2002 mit Rollers Dienstantritt in Waldbronn.Der Dekan zitierte in seinen Abschiedsworten aus mehreren Visitationsberichten, die von anspruchsvollen, hervorragend ausformulierten Predigten und gut vorbereiteten Gottesdiensten Zeugnis gaben. Dabei lag ihr die Ökumene immer am Herzen. Als Geschenk aus der alten Wirkungsstätte überreichte Reppenhagen eine dänische Kerze aus Hochstetten.
Wie es weitergehe in Waldbronn, so der Dekan bei einem Ausblick, liege jetzt zunächst beim Kirchengemeinderat. Sicher sei, dass Pfarrer Wolfram Stober aus Mutschelbach die Verwaltung, Pfarrerin Ulrike Rauschdorf die Kasualvertretung übernehme. Die Stelle werde zeitnah ausgeschrieben, in den Ausschreibungstext werden Vorschläge der Gemeindeversammlung einfließen, die am zurückliegenden Sonntag nach dem Gottesdienst zusammenkam.
Pfarrer Torsten Ret, der katholische Amtsbruder von Bettina Roller, dankte für viele Jahre gemeinsamer ökumenischer Aktivität und entließ die scheidende Pfarrerin mit Segenswünschen für ihr weiteres Wirken.

Mit einem Bild der Waldbronner Malerin Elvira Kurvers bedankte sich Bürgermeister Franz Masino bei der scheidenden Pfarrerin.



Waldbronns Bürgermeister Franz Masino verabschiedete Bettina Roller im Namen der politischen Gemeinde. Er erinnerte vor allem an die ökumenischen Gottesdienste, zuletzt beim Kurparkfest, und dankte der scheidenden Pfarrerin für ihren Dienst in der Gemeinde und die gute Zusammenarbeit. "Ich bin dankbar, dass Gemeinde und Pfarrerin Roller 15 Jahre den Weg gemeinsam gehen durften", sagte der Bürgermeister und überreichte als Dank ein Bild der Waldbronner Künstlerin Elvira Kurvers, die mit ihrem Malstudio 2014 im evangelischen Gemeindezentrum eine große Ausstellung hatte. Pfarrerin Bettina Roller hatte damals in die Ausstellung mit den beeindruckenden Engelsbildern von Elvira Kurvers selbst eingeführt.

Beim anschließenden Empfang dankte Achim Teubner im Namen der Kirchenältesten der scheidenden Pfarrerin.