Gemeindenachricht

Schmetterlingsjahr


Das Schmetterlingsjahr 2014 in Karlsbad und Waldbronn

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Exkursionen, wie hier bei der Sommerexkursion in Spielberg, gehörten zum Programm des Schmetterlingsjahres.

Das Schmetterlingsjahr in Karlsbad und Waldbronn neigt sich dem Ende entgegen. Aus den bisherigen Veranstaltungen und Aktionen ziehen die Gemeinden Waldbronn und Karlsbad sowie der BUND ein positives Resümee. Begonnen wurde die Veranstaltungsreihe im März mit einem Einführungsvortrag von Schmetterlingsguide Peter Schullerer über die bunte Vielfalt der Schmetterlinge vor unserer Haustür. Ein Highlight im März und April war eine Ausstellung im Waldbronner Rathaus. Die informative Präsentation zur Lebensweise der Schmetterlinge, an der sich auch die Waldbronner Grundschulen mit Kunstwerken beteiligten, lockte zahlreiche Besucher an. Zur Eröffnung begeisterte der Schulchor der Anne-Frank-Schule Busenbach mit Liedern und Kostümen zum Thema. Begleitet wurde die Ausstellung von zwei Vorträgen, die einerseits die erstaunlichen Flugleistungen der Wanderfalter und zum anderen die Farbenwelt der Schmetterlinge zum Thema hatten. Die Referenten Thomas Hauenstein und Peter Schullerer nahmen ihre interessierte Zuhörerschaft mit in die Farben- und Lebenswelt der kleinen Flugakrobaten. Zwei gut besuchte Exkursionen, geführt von Karola und Andree Keitel, in die blühende Frühlingslandschaft dienten im weiteren Jahresverlauf dazu, die besondere Beziehung der Schmetterlinge zu ihren Raupenfutter- und Nektarpflanzen zu verdeutlichen. Bei der Kräuterwanderung Anfang Mai kam auch das leibliche Wohl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht zu kurz, die sich die von Klaus Rösch (Gemeinde Karlsbad) und Isa Weinerth (Gemeinde Waldbronn) im Holzofen gebackene Kräuterquiches sowie selbstgemachten Kräuterquark schmecken ließen. In die Spielberger Wiesen führte die Sommerexkursion, bei der Schmetterlinge wie Hauhechelbläuling, Tagpfauenauge, kleiner Fuchs und viele andere ins Netz gingen und näher betrachtet werden konnten. Auch seltene Schmetterlinge wie der Wiesenknopfameisenbläuling konnten beobachtet werden. Alle gefangenen Schmetterlinge wurden selbstverständlich unversehrt wieder in die Natur entlassen.

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Ein Tagpfauenauge hat es sich bei Helmut Link auf einer Sonnenblume gemütlich gemacht.

Man kann vieles tun, um den Schmetterlingen in unserer Region zu helfen, das hat das Schmetterlingsjahr verdeutlicht. Die Anpflanzung einheimischer Sträucher und Stauden in den Gärten, eine bunte sommerliche Blütenvielfalt, der Erhalt einer strukturreichen Landschaft  und der Verzicht auf Insektizide, gehören zu den wichtigsten Maßnahmen. Auch die Gemeinden Karlsbad und Waldbronn haben in der Pflege ihrer Grünflächen die Schmetterlinge mit im Blick. Als augenfälligste Maßnahme ist hier sicherlich die Anlage vieler blütenreicher Saumstreifen zu nennen, die der gesamten Insektenwelt dienen und außerdem in der Bevölkerung viel Anklang finden.

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Groß war das Geflatter im "Schmetterlingshaus" von Helmut Link. Unter den Tagpfauenaugen und Kleinen Füchsen war auch ein prächtiger Admiral, der hier aufgewachsen war (kleines Bild).

Einen eigenen Beitrag zum Schmetterlingsjahr lieferte Helmut Link, Fachberater beim Obst- und Gartenbauverein Reichenbach. Er sammelte in der Landschaft viele Futterpflanzen von Schmetterlingen, vor allem Brennnesseln, mit darauf abgelegten Eiern und brachte sie in ein eigens für die Schmetterlinge errichtetes Gewächshaus in seinem Garten. Nun musste er nur noch dafür sorgen, dass seine Zöglinge immer genügend frisches Futter vorfanden, um zu wachsen und sich zu verpuppen. So hatte Helmut Link schließlich eine große Schar flatternder Gäste, die er mit Blüten versorgte, aus denen sie Nektar schlürfen konnten. Tagpfauenaugen und Kleiner Fuchs waren in großer Zahl vertreten. Unter sie gemischt hatte sich auch ein prächtiger Admiral.

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Beim abschließenden "Nachtgeflatter" wurden Nachtfalter angelockt, bestimmt und mit der Kamera dokumentarisch festgehalten.

Kritik äußerte Helmut Link daran, dass gerade im Schmetterlingsjahr an vielen Wegrändern die Brennnesseln abgemäht wurden und so vielen Arten die Nahrungsquelle entzogen wurde. Zu diesem Thema fand inzwischen auch ein Gespräch mit Umweltberaterin Isa Weinerth statt, in dem eine gemeinsame Begehung vereinbart wurde. Dabei soll ein Vorgehen geprüft werden, das möglichst allen Seiten gerecht wird.
An einem sonnigen Tag öffnete dann Helmut Link das Fenster seines Gewächshauses und entließ seine Gäste in die Freiheit. Zu zählen waren die Schmetterlinge nicht, dazu war das Gewusel und Geflatter zu groß. Aber eine vierstellige Zahl war es sicher, die bei sonnigem Wetter den Weg ins Freie fanden.