Gemeindenachricht

Erste Ergebnisse des neuen Leitbildes 2025


Die beteiligten Bürgerinnen und Bürger an den Projektgruppen.

Erste Ergebnisse des neuen Leitbildes


Welche Ziele und Visionen gibt es für Waldbronn? Welche Chancen, welche Risiken warten in den kommenden Jahren auf die Gemeinde? Über diese Fragen haben sich in den vergangenen Monaten Bürgerinnen und Bürgern Waldbronns in sechs verschiedenen Arbeitsgruppen ihre Gedanken gemacht und in einem Leitbild 2025 zusammengefasst. Die Zwischenergebnisse stellten die Gruppen jetzt in einer Bürgerversammlung im gut besuchten Kurhaus vor. Allen beteiligten Gruppen gleichermaßen ein wichtiges Anliegen sind der Wohlfühlcharakter der Gemeinde und die Stichworte Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung.

Ein Blick in das gut besuchte Kurhaus.

Mit der Bildung einer Wirtschaftsarbeitsgruppe, entstanden aus dem Wirtschaftsbeirat, habe 2012 der Leitbildprozess seinen Anfang genommen, erinnerte Bürgermeister Franz Masino zu Beginn der Bürgerversammlung. Anfang 2014 hat der Gemeinderat beschlossen, sechs Projektgruppen zu bilden: Wirtschaft, Bauen und Wohnen, Infrastruktur, Kultur, Umwelt und Soziales. Einem Aufruf zur Mitarbeit sind rund 60 Waldbronner Bürgerinnen und Bürger gefolgt.  In „unzähligen Arbeitsstunden“, so Bürgermeister Franz Masino, seien die Entwürfe entwickelt worden.
Anschließend stellten Vertreter der Arbeitsgruppen ihre Zwischenergebnisse vor. Moderiert wurde der Abend von Ute Kinn von der Ettlinger Gesellschaft für intelligente Projektsteuerung, ein Gitarrentrio von der Musikschule umrahmte den Abend musikalisch.

Den Anfang der Präsentationen machte Wolfgang Ehrle von der Gruppe „Kultur“, die sich für die Gemeinde Waldbronn als Wohlfühlgemeinde aussprechen. Den „geistigen Hintergrund“ bilden die rund 100 Vereine. Die "Säulen" sind die öffentlichen Einrichtungen, wie Musikschule, Bücherei und Volkshochschule, die es zu erhalten gilt. Angedacht sind sogenannte Kulturorte (Ateliers oder Proberäume) für junge Menschen und die Gemeinde als Kunstförderer (Kulturbeauftragter).
Die Wirtschaftskraft in Waldbronn zu stärken ist eine zentrale Aussage der Wirtschaftsarbeitsgruppe. Aufgabe des Leitbildes sei, so der Vortragende Dr. Günter Nill, finanzielle Spielräume unter Wahrung der Balance zwischen Ökonomie, Ökologie, Kultur und Sozialem zu schaffen. Als Maßnahmen für die Zukunft nannte er das Erstellen einer mittelfristigen Finanzplanung durch den Wirtschaftsbeirat und die Erarbeitung eines Struktur- und Entwicklungsrahmenplans, an dem sich der Gemeinderat, die Bürger und die Wirtschaft orientieren können. 
Ein wichtiges Anliegen für Ulrike Tiedke und Manfred Peter von der Arbeitsgruppe „Soziales“ ist die Stärkung der Bürgerbeteiligung durch regelmäßige Bedarfsabfragen und Veranstaltungen zum Austausch. Stichwort: Aufsuchende Gemeinde. Wünschenswert wäre zudem die Einrichtung eines generationenübergreifenden Sozialbeirates und ein ortsteilübergreifendes Spielplatzkonzept.
Zentrale Aussage der Gruppe „Bauen und Wohnen“ ist, die vorhandenen Restflächen vorrangig der Wohnbebauung zuzuführen, so Bernd Vogel. Erstrebenswert wären zudem die Entwicklung eines gemeinsamen Ortszentrums, die Standort-Optimierung von Sport und Freizeitanlagen, sowie die Förderung von ökologischem und nachhaltigem Bauen. Eine Forderung ist die Errichtung einer Multifunktionshalle für alle (Sport, Freizeit, Kultur).
Dr. Karola Keitel von der Leitbildgruppe „Umwelt“ fordert, die zukünftigen Generationen im Blick zu halten. Die Gemeinde muss mit ihren Ressourcen wie Boden, Wasser und Energie nachhaltig umgehen. Dazu gehört, die Natur- und Kulturlandschaft zu erhalten (Streuobstwiesen), den Artenschutz zu stärken, die Grünstrukturen im Innerortsbereich zu erhalten und auszubauen und die umweltfreundliche Mobilität zu stärken, etwa durch ein örtliches Radwegenetz. 
Jan Müller von der Gruppe „Infrastruktur“ hält es für wichtig, den grünen Charakter der Gemeinde zu erhalten und den Wohn- und Freizeitwert der Gemeinde zu stärken. Die interkommunale Zusammenarbeit könnte erweitert werden, etwa durch die Zusammenlegung von kommunalen Einrichtungen wie Feuerwehr oder Bauhof. Auch solle der Erhalt der Festhalle kritisch geprüft werden; der Eistreff solle, sofern der Betrieb wirtschaftlich vertretbar ist, erhalten werden und die Parkmöglichkeiten am Freibad optimiert werden. 

Reger Austausch an den Schautafel.
 
Im Anschluss an die Vorträge fanden zahlreiche Gespräche an den Infotischen der einzelnen Gruppen statt. Die Vertreter nahmen die Anregungen und Vorschläge auf.  
In einer Klausurtagung gemeinsam mit dem Gemeinderat und den Arbeitsgruppen sollen die Ergebnisse der einzelnen Gruppen zu einem Endergebnis zusammengefasst werden.