Gemeindenachricht

Aus dem Gemeinderat


Deutlicher Rückgang der Straftaten in Waldbronn
 
Polizeihauptkommissar Martin Rickersfeld und Polizeioberkommissar Hartmut Schroth stellten dem Gemeinderat die Kriminal- und Unfallstatistik 2014 für Waldbronn vor.
Erfreulich: Die Straftaten in Waldbronn sind deutlich zurückgegangen. Wenn nicht die beiden Einbrüche zu Beginn der Woche gewesen wären, so Martin Rickersfeld, würden „wir auf der Insel der Glückseligen leben“.
Grundsätzlich aber fällt die Kriminalstatistik von 2014 „sehr positiv“ aus. 
Insgesamt sind Straftaten von 359 (2013) auf 254 zurückgegangen, so der Leiter des Albtalpostens. Ein Rückgang von rund 29 Prozent. Die Anzahl der Diebstähle sind von 120 (2013) auf 101, die Wohnungseinbrüche von 19 auf 9 zurückgegangen. Auch die Bereitschaft zu Körperverletzungsdelikten ist stark gesunken. Bei der einfachen Körperverletzung von 33 (2013) auf 24, bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung von 5 auf 3.
Die Aufklärungsquote liegt in Waldbronn bei 52, 8 Prozent. Jede zweite Straftat wird demnach aufgeklärt.
Bei den Tatverdächtigen liegen die Erwachsenen mit 103 Tatverdächtigen weit vor den Heranwachsenden, Jugendlichen und Kindern mit insgesamt 22 Personen. Die Ausländerquote bei den Tatverdächtigen liegt bei 27,2 Prozent.
Da insbesondere der Rückgang der Wohnungseinbrüche sehr erfreulich ist, so Rickersfeld, wird die Kampagne „sicheres Waldbronn“ zusammen mit dem SNW und der Gemeinde fortgeführt, denn „wir sind auf einem gutem Weg“.
Auch die Zahl der Unfälle in Waldbronn hat deutlich abgenommen, erläuterte Hartmut Schroth die Verkehrsunfallstatistik. Sie ist von 246 (2013) auf 208 gesunken. Die meisten Vorkommnisse sind im Bereich der Kleinstverkehrsunfälle, Beispiel Parkplatzrempler. Insgesamt sind bei Unfällen im Vorjahr 24 Menschen schwer und 5 leicht verletzt worden. Erfreulicherweise ist kein Mensch getötet worden. Es gab 2 verunglückte Radfahrer (6 im Vorjahr) und ein verunglückter Fußgänger.
7 Motorradfahrer sind verletzt worden.
Einen Unfallschwerpunkt in Waldbronn konnten die beiden Beamten auf Nachfrage nicht nennen.
Jens Puchelt (SPD) und Roland Bächlein (CDU) befürworten dennoch eine Verbesserung für die Radfahrer an der Ecke Stuttgarter Straße/Friedensstraße.
 
Gemeinde beteiligt sich an der Jugendverkehrsschule Ettlingen
Die Schülerinnen und Schüler aus Waldbronn werden ab dem 2. Halbjahr 2015/2016 an der Jugendverkehrsschule in Ettlingen (am DRK-Haus) ihre Fahrradprüfungen ablegen.
Der Gemeinderat beschloss bei einer Enthaltung, sich zunächst befristet bis Schuljahresende 2016/2017 am Mietmodell der Stadt Ettlingen zu beteiligen. Die Kosten betragen bei fünf Klassen für das halbe Schuljahr 2015/2016 655 Euro, im Schuljahr 2016/2017 1310 Euro. Hinzu kommen noch Kosten von rund 1200 Euro für die Schülerbeförderung. Dieses Mietmodell ist zunächst auf 1,5 Jahre befristet.
Hildegard Schottmüller (CDU),  Jens Puchelt und Ruth Csernalabics (SPD/Bürgerliste) befürworten dieses „Schnuppermitgliedschaft“. Es sei eine realitätsnahe Ausbildung, die in der Festhalle derart nicht möglich sei.  
Angelika Demetrio-Purreiter (Freie Wähler) hingegen sieht diese Lösung eher skeptisch. Die Mitnahme eigener Fahrräder beispielsweise sei nicht möglich. Ein Wechsel nach Ettlingen sei, wenn die Ausbildung mit der mobilen Jugendverkehrsschule in zwei Jahren auslaufe, dann immer noch möglich.
 
Baugebiet „Rück II“ auf den Weg gebracht
Der Gemeinderat hat bei einer Gegenstimme die Erschließung des neuen Baugebietes „Rück II“ auf den Weg gebracht: So wird für das etwa 7,4 ha große Baugebiet die Bodenordnung mit Umlegungsverfahren angeordnet. Jürgen Hemberger, Leiter des Technischen Amtes und Hansjörg Rappold, öffentlich bestellter Vermessungsingenieur werden als Sachverständige in den Umlegungsausschuss gewählt. Die Gesellschaft für Stadt- und Landesentwicklung, vertreten durch den Geschäftsführer Heinz Zimmermann, wird, wie auch schon beim „Neuen Heubusch“ und „Rück I“ die Bodenordnung vornehmen. Weiterhin beschloss der Gemeinderat, das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gebiet, einzuleiten. 
Im Dezember sollen die ersten Gespräche mit den Eigentümern geführt werden. Der Umlegungsausschuss wird Anfang des Jahres tagen. Dieser entscheidet abschließend über die Einleitung des Verfahrens, die Umlegungsbedingungen und das Umlegungsgebiet.
Mit der vorgeschlagenen Erschließung, so Harald Irion vom Rechtsamt, wird das städtebauliche Ziel verfolgt, das Ortszentrum Waldbronn nach Osten zu erweitern und abzurunden. Es sollen insbesondere auch Flächen für den bezahlbaren Wohnungsbau bereitgestellt werden, sowohl für Familien mit geringerem Einkommen, als auch für Flüchtlinge nach der Anschlussunterbringung.
Die vorgeschlagene Fußgängerbrücke ist in den Geltungsbereich des neuen Bebauungsplanes einbezogen.
Die Erschließungskosten werden voraussichtlich, so Harald Irion weiter, 150 Euro pro Quadratmeter betragen. Der Flächenabzug für die Gemeinde beträgt 42 Prozent. Die Erschließungskosten tragen die Eigentümer mit Ausnahme u.a. im Bereich des angedachten Kreisels Ecke Stuttgarter Straße/Talstraße.
Laut Verwaltung liegen bereits diverse Anfragen nach Bauplätzen vor.
Beate Maier-Vogel (Bündnis 90/Die Grünen) äußerte erneut ein klares Nein zum Baugebiet „Rück II“. Das Gebiet sei einer der letzten Vorhalteflächen für nachfolgende Generationen. Darüber hinaus sei der angedachte Kreisel schon ein klares Votum für die „Fleckenhöhe“. Hier würde über etwa entschieden, ohne das endgültige Leitbild abzuwarten.
Jens Puchelt (SPD) sieht ein „großen Bedarf für bezahlbaren Wohnraum“. Dies sei durch die Erschließung zu realisieren.
Roland Bächlein (CDU) sieht in der Erschließung eine „Stärkung des Ortszentrums“. Außerdem schlug er eine Familienförderung vor und stellte den Antrag den Mietwohnungsbau mit in das Verfahren einzubeziehen.
Angelika Demetrio-Purreiter (FW) könne sich auch ein weiteres betreutes Wohnen mit anschließender Pflegeeinrichtung im Gebiet vorstellen.   
 
Neue Zufahrtsstraße erhält den Namen „Agilent Straße“
Die Firma Agilent erhält eine neue Zufahrt mit dem Namen „Agilent Straße“. Diese geht vom  Kreisverkehrsplatz an der Ecke Ettlinger Straße/Weißdornweg ab. 
Die Zufahrtsstraße wird zunächst provisorisch für den Baustellenverkehr angelegt und soll während der Bauphase für das neue Kommunikations- und Technologiezentrum den Verkehr im Ortszentrum und in der Hewlett-Packard-Straße entlasten. Nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes soll der Ausbau der Straße erfolgen. Der neue Anschluss verläuft nahezu ausschließlich auf dem Betriebsgelände von agilent.