Gemeindenachricht

Gelungenes Duokonzert beim Kulturring


Lag es am Wetter oder am prall gefüllten Waldbronner Veranstaltungskalender, leider hatten nicht sehr viele musikbegeisterte und interessierte Zuhörer den Weg in den Kulturtreff gefunden. Die aber gekommen waren, erlebten einen Duo Abend mit zwei sympathischen, jungen Künstlern, die perfekt aufeinander eingespielt die Werke zum Klingen brachten.

Johannes Krampen und Katja Küppers kennen sich musikalisch und privat seit vielen Jahren. Durch die Zusammenarbeit an Johannes Krampens Debütalbum "Violosophy vol.one - modern music in postmodern times“ treten sie regelmäßig als Klavierduo auf. Dabei verbindet sie die Suche nach Ehrlichkeit in ihrer musikalischen Interpretation. Johannes Krampen ist seit 1998 regelmäßiges Mitglied und Konzertmeister der Heidelberger Sinfoniker sowie Gründungsmitglied und Konzertmeister des Mannheimer Mozartorchesters. Krampen, der stets nach neuen Wegen der Präsentation klassischer Musik sucht, wurde zusammen mit Robert Helg im Jahr 2000 mit dem Europäischen Kulturpreis ausgezeichnet.

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Johannes Krampen (Violine) und Katja Küppers (Klavier) gestalteten einen musikalisch schönen Duo-Abend beim Kulturring Waldbronn.

Katja Küppers studierte nach dem Abitur Klavier an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und an der Ecole Normale de Musique in Paris. Seit 1997 arbeitet sie als Korrepetitorin und Orchestermusikerin an Musiktheatern in Stuttgart, Berlin und Hamburg. Neben ihren Engagements auch bei internationalen Festspielen widmet sie sich intensiv der Kammermusik.
Für den Waldbronner Duo Abend hatten Krampen und Küppers zum Einstieg die viersätzige "Frühlingssonate" von Ludwig von Beethoven gewählt. Der Aufbau des Stückes orientiert sich bereits an Beethovens wachsendem symphonischem Anspruch. Das bedingt auch die Lösung von der dreisätzigen Form hin zur symphonischen Viersätzigkeit. Eindrücklich gelangen der erste Satz, ein "Allegro" und das folgende "Adagio molto espressivo". Beethoven als musikalischen Karikaturisten offenbarte das kurz gehaltene Scherzo, dem noch ein stimmig interpretiertes "Rondo, Allegro ma non troppo" folgte.
Nach der Pause stand von Ludwig van Beethoven die 1802 entstandene Sonate für Violine und Klavier Nr. 9 A-Dur op. 47 auf dem Programm, die gemeinhin als "Kreutzer-Sonate" bekannt ist. In das etwa 40-minütige Werk gab Johannes Krampen eine Einführung. Es ist charakterisiert durch Klangfülle, die Violine beginnt mit einem mehrstimmigen Solo, Virtuosität, überraschende Modulationen, weite melodische Bögen und abwechslungsreiche Sätze – vom furiosen ersten Satz über den meditierenden zweiten bis zum jubelnden Finale. Johannes Krampen und Tanja Küppers spürten dem Melodienreichtum der Sonate nach und brachten sie zum Klingen.
Dass es auch bei den klassischen Künstlern Zoff gab, zeigt eine kleine Begebenheit zum Namen der Sonate. Ursprünglich war sie dem Geiger George Bridgetower gewidmet, welcher das Werk auch 1803 mit Beethoven zur Uraufführung brachte. Nach dem Auftritt soll es jedoch wegen eines Mädchens zu einem Streit zwischen beiden gekommen sein, so dass Beethoven die Widmung wieder tilgte. So wurde das Werk dem französischen Violinisten Rodolphe Kreutzer gewidmet, der sie aber nie gespielt hat und sogar für unspielbar erklärte.
Zwischen die beiden Beethoven-Werke hatten Krampen und Küppers die "Fantasiestücke" op. 73 von Robert Schumann gesetzt. In drei Sätzen mit den Überschriften "Zart und mit Ausdruck", "Lebhaft leicht" und "Rasch und mit Feuer" wurden sie von Johannes Krampen und Katja Küppers adäquat interpretiert und gaben so ein beredtes Zeugnis für die Schönheit der romantischen Musik. Dabei ist kaum zu glauben, in welchem Umfeld diese poetischen "Soiréestücke", so lautete der ursprüngliche Titel, entstanden sind: Dresden war im Jahr 1849 geprägt von schweren politischen Unruhen, die Schumann schließlich zwangen, mit Clara aufs Land zu fliehen. Nichts davon ist jedoch in dieser Musik zu spüren; der idyllische Charakter dieser drei Sätze steht vielmehr für die Sehnsucht nach Harmonie und Privatheit.
Für den zu Recht gespendeten lebhaften Beifall bedankten sich beide Künstler und wählten als Zugabe ein Werk von Fritz Kreisler.