Gemeindenachricht

Aus dem Beirat für Umwelt und Agenda 21


Auf dem Weg zur Fair-Trade-Gemeinde

Dass Waldbronn Fair-Trade-Gemeinde werden soll, beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am 9.März. Damit ist das erste von fünf Kriterien auf dem Weg zur Fair-Trade Gemeinde bereits erfüllt. In seiner jüngsten Beiratssitzung für Umwelt und Agenda 21 gaben nun die Mitglieder den Startschuss für das nächste zu erfüllende Kriterium. Laut Katharina Kronenbach vom „Eine Welt Kreis Waldbronn/Karlsbad“, die zu diesem Thema referierte, muss nun als weiterer Schritt eine lokale Steuerungsgruppe (s.u.) gebildet werden, die auf dem Weg zur Fair-Trade-Gemeinde die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe soll aus jeweils zwei Vertretern der Zivilgesellschaft (Beispiel Eine Welt-Kreis), der Politik (Beispiel Gemeinderat, Verwaltung) und Handel (Beispiel Waldbronner Selbständige, Einzelhandel) bestehen. Das dritte Kriterium wäre, dass in den lokalen Einzelhandelsgeschäften, bei den Floristen und der Gastronomie mindestens zwei Produkte aus Fairem Handel angeboten werden. Richtwert ist die Einwohnerzahl der Kommune. Als viertes Kriterium, so Katharina Kronenbach, müsste die Zivilgesellschaft mit in die Aktionen eingebunden werden und die Fair Produkte in Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet werden. Schließlich sollen noch die örtlichen Medien über die Aktionen auf dem Weg zur Fair-Trade-Gemeinde berichten. Erfüllt eine Gemeinde alle fünf Kriterien, kann sie sich bei Fair-Trade Deutschland um die Auszeichnung bewerben.

Logo für Fair-Traide Kampagne

Zuvor hatte Elke Heumann die Beiratsmitglieder über die Aktivitäten des „Eine-Welt-Kreises“ informiert. Seit über 20 Jahren setzten sich die Mitglieder für den Verkauf von fair gehandelten Lebens- und Genussmitteln ein. Neben dem „Fastenessen“, drei Flohmärkten und dem Adventsbasar betreibt der Eine-Welt-Kreis seit 2008 einen Verkaufsstand auf dem Freitagsmarkt vor dem Rathaus. Eine feste Einrichtung ist ebenfalls der Verkaufsladen im Untergeschoss des Reichenbacher Pfarrzentrums.
 
INFO: Firmen und/oder Selbständige, die Interesse haben bei der lokalen Steuerungsgruppe mitzuarbeiten, können sich bei Isa Weinerth, Umweltamt, Telefon 07243-609 330 oder unter i.weinerth(at)waldbronn.de informieren.
 
 
Zusammenführung von Leitbildmaßnahmen und European Energie Award


Dass sich die Gemeinde am sog. European Energy Award (EEA) beteiligt, hat der Gemeinderat bereits in seiner Sitzung vom 15. November vergangenen Jahres entschieden. Jetzt informierte Birgit Schwegle von der Energieagentur des Landkreises die Beiratsmitglieder über die Vorteile des EEA und  das weitere Vorgehen. Den etwas „sperrigen Begriff“, so Schwegle, versuchte die Fachfrau zunächst zu entzerren. Der EEA ist ein „nationaler und internationaler Wettbewerb, der den kommunalen Klimaschutz fördert“. Der verwaltungsinterne, strukturierte Prozess geht über drei Jahre und wird finanziell gefördert;  die erforderlichen kommunalen Energie und Klimaschutzaktivitäten werden in sechs verschiedenen Untersuchungs- und Maßnahmenbereiche unterteilt. Momentan arbeitet die Energieagentur, die den EEA Prozess fachlich eng begleitet, gemeinsam mit der Verwaltung an einer Ist-Analyse in den verschiedenen Bereichen. Ein sog. Energieteam soll gebildet werden und gemeinsam mit Energieagentur an dem weiteren Prozess arbeiten. Dieses könne aus dem Umweltbeirat und/oder Vertretern der Leitbildgruppen bestehen. Es mache Sinn, so Birgit Schwegle, den aktuellen Leitbildprozess und den EEA Prozess zusammenzuführen. Viele  gewünschte Maßnahmen aus den Leitlinien sind ebenfalls für den EEA Prozess relevant. Die Energieagentur wird nun die einzelnen Maßnahmen vorbereitend auf ihre Umsetzbarkeit und Außenwirkung priorisieren. Ein weiterer Schritt wird sein, sich im Herbst mit der Steuerungsgruppe des Leitbildes zusammenzusetzen und über die vorgeschlagenen Maßnahmen zu befinden, damit diese in einem Ratsbeschluss münden können. Es sollen, so Schwegle, in einem ersten Schritt Maßnahmen sein, die personell und finanziell auch umsetzbar sind.