Gemeindenachricht

Auszeichnung für soziales Engagement


Diese Ausschreibung entdeckte Betriebsleiter Bruno Rihm von der Waldbronner Bäckerei Richard Nußbaumer im September im Internet. Da sich seit 2006 Nußbaumer und viele seiner Mitarbeiter im und für das indische Mitraniketan engagieren, füllte Rihm das Anmeldeformular aus und schickte es los.

Bruno Rihm erläutert auf einer Schautafel Initiativen im indischen Mitraniketan.

Mitraniketan, so schrieb Rihm in der Anmeldung, sei ein kleines Dorf in Südindien, wo Sri Viswanathan eine Internatsschule für 350 Kinder gegründet hat, die aus ärmsten Familien stammen oder Vollwaisen sind. Sie wird seit 2006 durch Richard Nußbaumer und den Verein "Mitraniketan Stätte der Freunde" unterstützt. Den Anfang machte eine Containerbäckerei, die von Waldbronn nach Indien auf die Reise ging. Inzwischen ist die Bäckerei aus dem Container in ein festes Gebäude umgezogen, finanziert sich durch den Verkauf der Backwaren selbst und ein Jungenwohnheim ist im Bau. Zudem besuchen jährlich mindestens einmal Mitarbeiter der Bäckerei und des Vereins Mitraniketan, um die dort arbeitenden Kräfte zu unterstützen und weiter zu schulen. Möglich machen dies zahlreiche Spenden und Veranstaltungen. 300000 Euro kamen in den 10 Jahren bisher zusammen, die ohne Abzug in das Projekt flossen. Von Anfang an war es Richard Nußbaumer ein großes Anliegen, dass der Verein über die richtige Verwendung der Spendengelder den Überblick behält.
Dia Bewerbung geriet zunächst durch betriebliche Anspannung, unter anderem stand die Teilnahme an der offerta an, etwas in Vergessenheit. Dann meldeten sich die Veranstalter mit der Botschaft, Nußbaumer sei unter den Bewerbungen aus der gesamten Bundesrepublik unter die besten zehn gekommen. Nun musste Bruno Rihm die Bewerbung "beichten", zumal ein Filmteam sich für einen Vormittag in Waldbronn ankündigte, um Aufnahmen für die Jury zu drehen.
Die Waldbronner Delegation mit Bruno Rihm, Richard Nußbaumer und Hans Waldmann machte sich also auf den Weg nach Berlin. Was aber keiner der Drei damals ahnte, Aufnahmen wurden nur unter den drei besten Bewerbungen gedreht. Nach diesen Filmen entschied die Jury dann getrennt, die Ergebnisse gingen an einen Notar. In Berlin bei VW Ecke Friedrichstraße/Unter den Linden wurde dann das Endergebnis bekanntgegeben. Die Teilnehmer, erzählt Bruno Rihm, kamen aus der gesamten Bundesrepublik und aus allen Bereichen des Handwerks. Nußbaumer landete mit seinem Indienprojekt auf Platz zwei, nur einen Wimpernschlag hinter dem Siegerbetrieb aus Donaueschingen, der ein Wasserprojekt in Afrika unterstützt, derzeit gerade eine Berufsschule baut, um dieses Projekt zu sichern und den "Goldenen Bulli" gewann, einen VW-Transporter.