Gemeindenachricht

Violinabend war erster Höhepunkt im Jubiläumsjahr


So lange ist es her, dass alle drei Ortsteile Waldbronns in einer Urkunde erstmals Erwähnung fanden. Wie alt sie allerdings wirklich sind, liegt im Dunkel der Geschichte verborgen.
Als neue, vielfältige Maßstäbe setzende Geigerin von Weltrang gilt die in Peking geborene Tianwa Yang, die die Buchhandlung LiteraDur und der Kulturring jetzt für ein Konzert in Waldbronn gewinnen konnten. Viele Kritiker haben ihr bereits bescheinigt, es gehe eine geradezu elektrische Spannung von ihr aus. Sie gehöre schon jetzt nicht mehr in die Riege aufsteigender Sterne, sie sei oben angekommen in der kleinen Spitzengruppe der weltbesten Violinvirtuosen, befand die Frankfurter Allgemeine. Und diese Einschätzungen bestätigte Tianwa Yang jetzt auf das Schönste bei ihrem Konzert in Waldbronn.


Tianwa Yang und Nicholas Rimmer beim jüngsten Konzert von Kulturring Waldbronn und Buchhandlung LiteraDur.

Als gerade einmal 13-Jährige nahm die Chinesin Tianwa Yang – ein wahres Wunderkind – Nicolo Paganinis 24 "Capricen" auf. Im Jahr 2003 wechselte sie dann zum Kammermusikstudium nach Karlsruhe und von hier aus startete sie ihre internationale Karriere. So trat sie schon in der Berliner Philharmonie, in der Londoner Wigmore Hall, in der Pariser Salle Pleyel und im New Yorker Lincoln Center auf und wurde für ihre CD-Einspielungen u.a. mit dem «Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik» sowie gleich zweimal mit dem «ECHO Klassik» ausgezeichnet.
In Waldbronn eröffneten Tianwa Yang und Nicholas Rimmer das Konzert mit Beethovens Violinsonaten Trias Op. 12. Sie ließen dann die Violinsonate G-Dur op. 78 von Johannes Brahms mit ihren Liedanklängen und die erste, stark von russischer Folklore geprägte Violinsonate f-Moll op. 80 von Serge Prokofjew folgen. Tianwa Yang und Nicholas Rimmer boten einen mitreißenden Dialog zwischen Violine und Klavier, dem die Zuhörer oft fast atemlos lauschten. So herrschte nach dem Adagio der Brahms-Suite, aber auch nach intensiv interpretierten Prokofjew-Sonate zunächst lautlose Stille, ehe sich der Beifall dann aber mit Vehemenz Bahn brach.
Für den begeisterten Beifall bedankten sich beide Künstler mit zwei Zugaben: dem zweiten, von Robert Schumann komponierten, Satz der „FAE-Sonate“ und mit dem Finale der Violinsonate Nr. 2 op. 100 von Brahms.