Gemeindenachricht

Musikkabarett vom Kreuzfahrtschiff


So jetzt auch beim Kulturring Waldbronn, wo Fischer zum vierten Mal gastierte. Mit Armin Fischer hatte der Kulturring Waldbronn nicht nur einen Klaviervirtuosen, wie es auf den Plakaten hieß, verpflichtet, Fischer entpuppte sich auch als ein Musikkabarettist von hohen Graden. Und auch diesmal kamen die trotz des übervollen Waldbronner Terminkalenders doch zahlreichen Zuhörer aus dem Staunen nicht heraus, wie locker und pointensicher Fischer Melodien, Worte und Gags miteinander verquirlte. Er hatte die Lacher auf seiner Seite und feuerte ein mehr als munteres Zweistunden-Programm ab, mit vielen überraschenden Einsichten, mit brillanten Gags und virtuosem, fast artistischen Klavierspiel. E- und U-Musik fügten sich bei ihm nahtlos ineinander.


Armin Fischer gastierte zum wiederholten Mal in Waldbronn, diesmal mit seinem Kreuzfahrtspecial "Lust auf Meer".

Diesmal hatte er mit "Lust auf Meer" das Thema "Kreuzfahrt" aufgespießt und schöpfte dabei aus eigener Erfahrung als Pianist auf Kreuzfahrtschiffen. Ob er fürchtete, dass die von den Schiffen in Meer rieselnde Musik die Walgesänge beeinflussen könnte, was er natürlich sofort höchst komisch vorführte, ob er Opernarien parodierte, ob er seine Klaviersocken vorzeigte und darauf gleich eine "Rhapsody in Socks" folgen lässt, Staunen, Lacher und Beifall der Zuhörer sind ihm sicher.
Dazwischen berichtete er Internas vom Leben rund um das Leben auf einem Kreuzfahrtschiff, wo Musik in der Bar immer nur als Hintergrundgeräusch wahrgenommen wird und erst auffällt, wenn der Pianist Feierabend gemacht hat. Auch Gruppen bei Landgängen zu begleiten, gehört ab und an zu seinem Job: wie finde ich meine Schäfchen wieder, wenn es dabei mehrere Busse mit der gleichen Nummer gibt? Zwischen seinen scharfzüngig formulierten Pointen stellte Fischer immer wieder sein großes pianistisches Können unter Beweis, so mit dem "Warschauer Konzert" oder einfach mit gekonnt gespielter Barmusik mit den Lieblingstiteln "My Way" oder "New York, New York" und einem immer wieder eingefügten "Guten Abend" zu neuen Gästen in der Bar. Das, so Fischers Erläuterung, sei eminent wichtig, sichere es doch die Getränke für den Abend.
Fischer präsentierte so unterhaltsames Kabarett, dass das Thema für viele letztlich lautete "Lust auf Mehr". Und so gab es lang anhaltenden Schlussbeifall, für den sich Fischer mit Zugaben bedankte, darunter ließ er sich von Zuhörern Musiktitel zurufen und verquirlte diese dann in einem mehr als gekonnten Impro miteinander.