Gemeindenachricht

Aus dem Beirat für Umwelt und Agenda 21


Sorgenkind Hetzelbach im Blick  
In der jüngsten Sitzung des Beirats für Umwelt und Agenda unter der Leitung von Bürgermeisterstellvertreter Klaus Bechtel ging es um das „Sorgenkind“ Hetzelbach.
KIT-Masterstudent Rafael Svetlik stellte dem Gremium gemeinsam mit dem Leiter des Wasserbaulabors Dr. Seidel seine hydraulischen Untersuchungen und Planungsalternativen zur Neugestaltung des Bachbettes vor. Dabei hat er den Bereich zwischen Regenüberlaufbecken (RÜB) im Kurpark bis nach der Brücke bei der Hetzelquelle untersucht und 11 Querprofile vermessen. Bei starkem Unwetter, etwa wie im Juni vergangenen Jahres, dauert es im Extremfall rund 1 Minute bis Hochwasser in diesem Bereich entsteht.    

Der Hetzelbach mit Fußgängerbrücke.

Nun zu seiner Analyse: Im Bereich der Fußgängerbrücke ist die Standsicherheit der Brücke aufgrund starker Unterspülungen nicht mehr zu gewährleisten, fasst Rafael Svetlik seine Ergebnisse zusammen. Auch der Stabilitätszustand der Sohle (Gewässerbett) sei mangels Deckschicht nicht mehr ausreichend und mehr als instabil. Die Linienführung des Bachbettes ist ebenfalls aufgrund starker Tiefen- und Seitenerosionen ungünstig, hinzu kommt im Brückenbereich ein starkes Gefälle, welches das Wasser ebenfalls beschleunigt.
Abschließend stellten Rafael Svetlik und Dr. Seidel dem Gremium einige Lösungsvorschläge vor. Von einem künstlich geschaffenen Nebenarm rieten die Experten allerdings aufgrund des Mischwassers ab. Die Sohle könnte durch eine grobe Deckschicht und eine Böschung stabilisiert werden. Auch habe eine Laufbegradigung der Linienführung einige Vorteile. Das Gefälle im Brückenbereich könnte ebenfalls abgeflacht und vereinheitlicht werden. Kurz zusammengefasst: Die Brücke ist instabil, zu kurz und muss erneuert werden.
Gerade die letzte Aussage barg Diskussionsstoff. Soll die Gemeinde die Brücke beibehalten und erneuern oder soll die Brücke weg? Letzteres sei im Hinblick auf die Finanzsituation der Gemeinde eine Alternative, so Angelika Demetrio-Purreiter (Freie Wähler). Harald Irion vom Rechtsamt gab zu Bedenken, dass die Brücke bei Wanderern und auch als Fotomotiv sehr beliebt sei. Nun soll die Verwaltung die Kosten überprüfen.
 
Abschlussvortrag (PDF)



Ausgleichsmaßnahmen Baugebiet „Rück 2“ diskutiert

Eingriffe in die Natur, so wie beim Baugebiet Rück 2, müssen ausgeglichen werden. Verschiedene angedachte Ausgleichsmaßnahmen wurden bereits dem AUT vorgelegt und jetzt vom Umweltbeirat vertieft diskutiert.
Der Beirat ging die verschiedenen textlichen Festsetzungen zum Bebauungsplan durch, z.B. Dachbegrünung, Regenwasserrückhaltung, Art der Heizung, Verbleib von Erdaushub, Verbot von Flächenversiegelungen. Einige Mitglieder äußerten besonders ihre Bedenken, inwieweit die Festsetzungen kontrolliert werden.    
Weiterhin werden neue Flugkorridore für zwei Fledermausarten geschaffen, die im Planungsgebiet schlafen und jagen,  so Cora Strack vom Umweltamt. Deswegen müssen, erklärte Strack, durch den Anbau von Bäumen und Gehölzen neue Leitstrukturen geschaffen werden. Da nicht alle dafür vorgesehene Grundstücke im Gemeindeeigentum sind, werden Grundstücksverhandlungen geführt.
Ob nun das Sorgenkind Hetzelbach (–brücke) als Ausgleichsmaßnahmen angesehen werden kann, ist umstritten, da eine Erneuerung der Brücke keinen ökologischen Ausgleich brächte.
Dass allerdings einige Wiesenflächen in Etzenrot, (In den Neubrück, Käppliswiese) weiterentwickelt werden sollen ist unumstritten. Hier sind umfangreiche Pflegemaßnahmen dahingehend vorgesehen, dass sich beispielsweise wieder wilde Orchideen entwickeln können. Besonderen Wert legte der Beirat hierbei auf langfristige Pflegemaßnahmen (20 Jahre).
Als weitere Ausgleichsmaßnahmen lässt die Verwaltung prüfen, ob die zukünftigen Grundstücke für Geschosswohnungsbau und Hotelneubau über eine gemeinsame Energiezentrale versorgt werden können. Dazu soll in der nächsten Sitzung die EnBW Stellung beziehen. Diskutiert wurde ebenfalls ein privater Anschluss- und Benutzungszwang, der allerdings, so Harald Irion, vor einem Verwaltungsgericht keinen Bestand haben würde.
 
E-Ladestationen in Waldbronn

Der Umweltbeirat empfiehlt die Aufstellung von drei Ladesäulen mit jeweils zwei Ladestationen. Zwei Ladesäulen im Ermlisgrund an der Energiezentrale. Hierzu sind die Voraussetzungen bereits gesetzt, so Jürgen Hemberger vom Technischen Amt. Eine weitere Ladesäule soll in der Talstraße entstehen. Dort müsste allerdings noch ein Fundament geschaffen werden. Kosten rund 15 000 Euro ohne Förderungszuschuss. Die Säulen im Ermlisgrund werden günstiger, da dort bereits Parkplätze und Netzanschlüsse vorliegen. Sowohl aus umwelt- als auch aus Infrastrukturgründen empfiehlt der Beirat die E-Ladestationen. Außerplanmäßige Mittel sollen nun im Gemeinderat beantragt werden.
 
Einige Glasgutcontainer sollen probehalber wegfallen
Da die Leerungen nicht in einem regelmäßigen Turnus durchgeführt werden können, empfiehlt die Verwaltung probehalber einige Glascontainerstandorte zusammenzulegen.
In Reichenbach entfällt der Standort im Ermlisgrund und Daimlerstraße. Der Standtort Pforzheimer Straße (beim Nussbaumer) wird erweitert.
In Busenbach fallen die Standort Friedhof- und Bahnhofstraße weg. Der Standort Gartenstraße soll an die Gisela- und Hans-Ruland Straße verlegt werden.
In Etzenrot entfallen die Standorte in Neurod an der Wendeschleife und an der Dorfwiese.
Die Standort Wiesenfesthalle und Hohbergstraße bleiben.
Die Vorschläge werden noch im AUT geprüft.

Aufgrund unregelmäßiger Leerungen standen die Glascontainer im Blickpunkt des Umweltbeirates. Unser Bild zeigt den Standort an der Wiesenfesthalle.