Gemeindenachricht

Aus dem Beirat für Umwelt und Agenda 21


ENBW favorisiert Nahwärmekonzept für Baugebiet Rück II
Die ENBW stellte im Umweltbeirat ein erstes Konzept für die Energieversorgung im neuen Baugebiet Rück II vor. Achim Fritz und Wolfgang Frenzel von der ENBW favorisieren ein Nahwärmekonzept als „günstigste Wärmeversorgung“.
Viele Vorteile, so Achim Fritz, sprächen für eine Zusammenarbeit mit der bereits vorhandenen Energiezentrale im Ermlisgrund und damit für eine Nahwärmelösung, da „ökonomisch günstig und ökologisch sinnvoll“. Beispielsweise eine gute Ökobilanz, eine Reduzierung der Dämmung, Mieterstrom u.a. Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerken (BHKW), einfachere Mietabrechnungen oder günstiger Ökostrom. Als Nahwärme-Technologie favorisiert die ENBW ein Blockheizkraftwerk mit einem Gas-Spitzenlastkessel, zumal durch die bereits vorhandene Energieverbundzentrale beste Voraussetzungen gegeben seien, so Fritz. Vorteil eines BHKW sei u.a., dass sich die Technologie bereits bewährt habe, ein geringer Betriebsaufwand und die Versorgung der Bewohner mit lokalem Strom. Der Nachteil sei, dass Erdgas als fossiler Brennstoff benötigt wird. Die Leitungen für eine weitere Versorgung durch die Energieverbundzentrale sind möglich und bereits angedacht, so Wolfgang Frenzel. Das Nahwärmenetz sei am dortigen Standort weiter ausbaufähig. Neben einer energieeffizienten Wärme- und Stromversorgung durch ein BHKW und Kessel sei auch erneuerbarer Solarstrom durch Photovoltaikanlagen, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, LED-Wegebeleuchtung oder Public WLAN denkbar. Um ein fundiertes Kostenkonzept vorzustellen bedarf es nun des genauen Wärmebedarfs des Baugebietes, so Fritz.
Auf Nachfrage von Bürgermeister Franz Masino sprach die ENBW von 60 bis 70 Prozent der Gesamtanschlüsse für ein wirtschaftlich sinnvolles Nahwärmekonzept. Dass ein solches ökologisch und wirtschaftlich am sinnvollsten für das neue Baugebiet ist, darin waren sich alle Beiräte einig. Ebenso soll nun versucht werden, alle potentiellen Bauherren und Eigentümer durch ein kostengünstiges und schlüssiges Konzept von einem Nahwärmenetz der ENBW zu überzeugen. Kritisch sahen die Beiräte einen Anschluss- und Benutzungszwang.
 
Birken bleiben stehen
Alle Birken in Waldbronn sollen laut Umweltbeirat zunächst mal weiter stehen bleiben.  
An der oberen Talstraße/Ecke Stuttgarter Straße, an der unteren Talstraße und an der Musikschule sorgen Birken oft für Unmut bei den Bürgern Waldbronn. Grundsätzlich, so Cora Strack vom Umweltamt, seien Birken innerorts nur sehr bedingt geeignet. Teilweise würden die Wurzeln auch Belagsschäden verursachen. In der unteren Talstraße stehen die Birken in zweiter Reihe. An der Musikschule sind die Birken zum Teil vor Jahren falsch gekappt worden und zum Teil von einem Pilz befallen. Brandschutztechnisch bereiten sie auch Schwierigkeiten.
Bei einer Erschließung des Baugebiets Rück II, so Bürgermeister Franz Masino,  werden die dortigen Birken sowieso weichen müssen. Aus gesundheitlichen Gründen wie Allergien, darin waren sich die Beiräte einig, sollen Bäume nicht gefällt werden. Allerdings sollen die Birken, besonders die an der Musikschule, weiter beobachtet und ordnungsgemäß gepflegt sowie gekappt werden.

Immer wieder Zankapfel: Die Birken an der Musikschule.
 

Erstes Treffen der Steuerungsgruppe „Fairtrade Town“
Cora Strack informierte weiter über das erste Treffen der Steuerungsgruppe „Fairtrade Town“. Dies sei mit gut zehn Vertretern aus Handel, Vereine, Kirche, Schule und Verwaltung gut besucht gewesen. Die weitere Vorgehensweise wurde an dem ersten Treffen festgelegt. Das nächste Treffen findet im November statt.
 
Keine vollständige Leinenpflicht für Hunde auf dem Gemeindegebiet

Weiterhin einigte sich der Beirat darauf, keine vollständige Leinenpflicht für Hunde auf dem Gemeindegebiet zu empfehlen.
Insgesamt gibt es in Waldbronn 410 Hunde, davon vier sogenannte Kampfhunde. Nur in bestimmten Gebieten, wie im Wald, im Kurpark oder an Spielplätzen herrscht in Waldbronn Leinenpflicht.
Angelika Demetrio-Purreiter (Freie Wähler) sprach sich für eine komplette Leinenpflicht in Waldbronn aus. Es gehe nicht an, dass Wild und Menschen durch Hunde gefährdet werde.
Andree Keitel dagegen verwehrte sich gegen eine Leinenpflicht, Angriffe durch Hunde seien eher die Ausnahmen. Es könne nicht sein, dass durch ein Fehlverhalten einiger weniger Hundehalter, alle Hundebesitzer bestraft werden. Auch Richard Linder (CDU) will weiter an die Vernunft der Hundebesitzer appellieren. Nun soll verstärkt im Amtsblatt auf die Leinenpflicht im Wald und an Spielplätzen hingewiesen werden. 

Alt- und Totholzkonzept auch im Gemeindewald?
Auf Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen soll im Gespräch mit Waldbronns Revierförster geprüft werden, ob im Gemeindewald auch das vom Land angewandte Alt- und Totholzkonzept praktiziert werden kann.
Das Alt- und Totholzkonzept wird bisher nur im Staatswald angewandt. Um die Artenvielfalt zu schützen und zu erhalten, wird Alt- und Totholz stehen gelassen und Habitate ausgewiesen. Im Gemeindewald sei aus Gründen der Verkehrssicherheit dieses Konzept bisher nicht praktiziert worden, so Cora Strack. Jetzt soll nochmals gemeinsam mit dem Revierförster beraten werden.