Gemeindenachricht

Jugendliche wollen für „ihren“ Eistreff kämpfen
Am vergangenen Donnerstag fand eine öffentliche Sitzung des Jugendgemeinderats zum
Thema: „Zukunft des Eistreff Waldbronn“ statt. Zur Sitzung erschienen die Jugendgemeinderäte, Bürgermeister Franz Masino,  Kämmerer Philippe Thomann, Gemeinderatsmitglied Alexander Kraft sowie zahlreiche interessierte Jugendliche und Erwachsene.



Zu Beginn erläuterte Kämmerer Thomann die finanzielle Lage Waldbronns und
die des Eistreffs: Waldbronn steht finanziell nicht besonders gut da und deshalb muss
man sich überlegen, wie man die Ausgaben reduziert oder die Einnahmen erhöht.
Waldbronn hat ziemlich hohe Einnahmen, allerdings können diese nicht die vielen
Einrichtungen finanzieren und gleichzeitig die restlichen Ausgaben decken. Da man von
den Ausgaben fast nur bei den freiwilligen Einrichtungen einsparen kann, wird aktuell bei jeder
Einrichtung überprüft, ob man sie weiterhin trägt oder ob sie geschlossen werden muss. Herr Thomann wies mehrmals darauf hin, dass keiner im Gemeinderat Einrichtungen schließen will, es aber aus finanzieller Sicht nötig ist, da sonst ein Zwangshaushalt droht. Dieser
Zwangshaushalt wird die Schließung einiger, wenn nicht sogar aller Einrichtungen
bewirken. Abschließend betonte Herr Thomann, dass wir lieber jetzt ein wenig einsparen,
als dass wir in ein paar Jahren viel einsparen müssen.



Danach betonte der Jugendgemeinderat, wie wichtig der Erhalt des Eistreffs für ihn ist.
Der Eistreff bietet die Möglichkeit auch im Winter sportlich aktiv zu sein und seltene
Sportarten auszuüben. Außerdem nutzen ihn viele Schulen, um Wintersporttage
durchzuführen. Diese können wahrscheinlich auch nicht in die Pforzheimer Eishalle
ausweichen, da diese vielleicht geschlossen wird. Zudem der Eistreff ein „geschützter
Raum“ ist, indem sich viele Jugendliche im Winter treffen können. Durch die zwei Eishallen
ist der Eistreff Waldbronn in der ganzen Region einmalig und zieht Besucher aus der ganzen
Gegend an. Auch der Ortsname Waldbronn ist bei vielen direkt mit dem Eistreff verknüpft.
Bei einer Schließung würden all diese Faktoren wegfallen und das kann nun wirklich
keiner wollen, argumentieren die Jugendgemeinderäte.

Nun wurde übergeleitet zu einer sehr emotionalen Diskussionsrunde, in der viele Fragen
gestellt und beantwortet wurden. Es wurde mehrmals betont, dass keiner im Gemeinderat
eine Einrichtung schließen will, es aber letztendlich leider am Geld liegt.  Aus diesem Grund haben sich mehrere kleine Gruppen gebildet, die versuchen mehr Leute dazu zu bewegen in den
Eistreff zu kommen. Dies soll vor allem durch Flyeraktionen außerhalb Waldbronns und
durch Werbefilme geschehen. Zudem wurde zugesichert, dass man gerne kleinere
Arbeiten, wie zum Beispiel das Rasenmähen der Grünfläche übernehmen würde, um die Ausgaben zu reduzieren. Der Eistreff bleibt diese Saison auf jeden Fall noch offen, da die Gemeinde sonst dem Land einen Zuschuss zurückerstatten muss. Herr Masino will den Eistreff noch 2-3 Jahre offen lassen, damit man genauer analysieren kann, ob sich die Energiezentrale
gelohnt hat und ob bei den Besucherzahlen eine steigende Tendenz sichtbar ist. Falls der
Eistreff positive Zahlen schreibt, bleibt er auf jeden Fall offen. Sobald im Eistreff ein
größerer Schaden auftritt, wird er jedoch geschlossen, da sich die Gemeinde eine große
Reparatur nicht leisten kann.
Bis jetzt, so Bürgermeister Franz Masino, ist der Eistreff aber in einem guten Zustand. Bis Dezember muss entschieden werden, ob der Eistreff für die nächsten Jahre noch offen bleibt, da ansonsten der Betreiber der Trampolinhalle abspringt. Zum Schluss wurde noch
vorgeschlagen, dass man eine Crowdfunding-Kampagne starten kann, die den Eistreff
finanziell unterstützen soll.

Der Jugendgemeinderat will für den Eistreff kämpfen und unterstützt deshalb viele kleinere
Gruppen und Projekte, die alle gemeinsam bewirken wollen, dass der Eistreff deutlich
weniger Verluste macht. In der Planung ist auch ein Event, mitorganisiert vom
Jugendgemeinderat, dass im Eistreff stattfinden soll und Freestylern die Möglichkeit bietet
ihren Sport auszuüben. Es wird sich in den nächsten Wochen zeigen, welche Projekte sich
realisieren lassen und welche nicht.

Jeder der sich gerne für den Erhalt des Eistreffs einsetzen will oder Vorschläge hat, wie
man die Verluste des Eistreffs aufbessern kann, darf sich gerne mit dem
Jugendgemeinderat in Verbindung setzen.

Text: Jugendgemeinderat Lars-Peter Dönges