Gemeindenachricht

Beim Chess960 open ging es im Kurhaus um die Deutsche Meisterschaft


Gespielt wurde im Saal des Kurhauses nicht nur um Sieg oder Platz, sondern auch um den großen Preis der Sparkasse Karlsruhe. Über den ordnungsgemäßen Ablauf des Turniers wachte Schiedsrichter Michael Rütten.


An 40 Brettern wurde beim Schachturnier im Chess960 Schnellschach um die Deutsche Meisterschaft gekämpft, vorne links der spätere Sieger Klaus Bischoff.

Das Teilnehmerfeld war qualitativ gut besetzt, wie Thomas Kapfer und Stellvertreter Clemens Linowski erläuterten. Mit Klaus Bischoff von den ChessTigers Bad Soden und Vlastimil Hort aus Oberhausen saßen zwei Großmeister an den Brettern. Ergänzt wurden diese höchsten Schachtitel im Teilnehmerfeld noch durch fünf Internationale Meister. Hier ragte der erst 14-jährige Vincent Keymer von den ChessTigers heraus, der in diesem Jahr die Grenke Open in Karlsruhe gegen starke Konkurrenz gewann. Weitere Internationale Meister waren -in der Reihenfolge ihrer Wertungspunkte- Mark Kvetny (Stuttgart), Jonas Rosner (Ettlingen), Oswald Gschnitzer (Walldorf), Maximilian Meinhard (Mannheim). Außerdem waren noch neun Fidemeister und fünf Damen am Start. Jüngster im Feld war der neunjährige Linus Koll aus Karlsruhe.


Auf großes Interesse stießen die einzelnen Partien auch bei den Besuchern. Die Züge der Spitzenpartien wurden live auf eine Leinwand übertragen.

Bei den Mannschaften siegten die ChessTigers aus Bad Soden mit Klaus Bischoff, Vincent Keymer, Michael Schimmer und Bennet Hagner. Beste Dame war Isabel Steimbach von der Uni Mannheim, als bester Senior beendete Hans-Joachim Vatter aus Emmendingen das Turnier, bester Jugendlicher war Vincent Keymer. Ausgespielt wurde auch die Deutsche Meisterschaft im Chess960. Meister wurde Klaus Bischoff (ChessTigers), vor Mark Kvetny (Stuttgart), Vincent Keymer (ChessTigers), Maximilian Ruff (Sasbach) und Jonas Rosner (Ettlingen).


Siegerehrung zur Deutschen Meisterschaft, gleichzeitig um den Pokal der Sparkasse Karlsruhe mit (von links): Nicholas Jany (Sparkesse) Bürgermeisterstellvertreter Joachim Lauterbach, Klaus Bischoff, Mark Kvetny, Vincent Keymer, Maximilian Ruff, Jonas Rosner, Thomas Kapfer, Clemens Linowski (beide Schachclub).

In den Wettkampfpausen war auch Einiges über die Geschichte des Schachclub Waldbronn zu erfahren. Gegründet 1968 von zehn Schachfreunden als "Schachclub Busenbach" firmiert er seit 1974 als Schachclub Waldbronn. Gründungsvorsitzender war Alfred Köhli, dem 1970 Andreas Bauernfreund folgte. Erstes Vereinslokal war das "Waldhorn" beim Bahnhof Busenbach, erinnert sich der über 80-jährige Bruno Obert, einziges noch aktives Gründungsmitglied. Er spielt bis heute in der Verbandsrunde und nimmt zu den Spielen wie zu den regelmäßigen Schachabenden freitags den Weg von Waldprechtsweier auf sich. Auch Jugendarbeit wird beim Schachclub Waldbronn betrieben. 12 Jugendliche betreut derzeit Jugendleiter Werner Apelt freitags ab 18 Uhr im kleinen Haus beim Kulturtreff. Ehe aber der Schachclub bei der Volkshochschule Unterschlupf fand, spielte er im ehemaligen Restaurant "Reichenbacher Hof" und im Haus des Kurgastes.

Organisator Clemens Linowski (links) und Schiedsrichter Michael Rütten wachten darüber, dass alles ordnungsgemäß vonstatten ging.


Mit drei Mannschaften nimmt der Schachclub Waldbronn am Verbandsspielbetrieb in der Landesliga Nord, sowie der Kreisklasse A und D teil. Die Heimspiele finden in der Regel im Mia-Leinberger-Zimmer im Kulturtreff statt. Auch beim Kurparkfest bringt sich der Schachclub ein und betreut die Freiluftschachanlage im Kurpark.
Ein Höhepunkt war auch der 40. Geburtstag vor 10 Jahren, als der mehrfache Schachweltmeister Anatoli Karpow im Kurhaus simultan an 40 Brettern spielte, 36 Partien gewann und vier unentschieden gewertet wurden.


Das ehemalige Gasthaus "Waldhorn" beim Bahnhof Busenbach war das erste Vereinslokal des Schachclubs.