Gemeindenachricht

Achtung Krötensammlung!


Fleißige Helfer (v.l.): Ute Schulz, Michaela und Franz Masino, Carina, Isa Weinerth mit Helferhund Henry und Beate Götz.

Achtung Krötensammlung!
Über 850 Kröten und 70 Salamander gesammelt – Neuer Krötenzaun hat sich bewährt


Seit ein paar Wochen verlassen Kröten, Frösche und Molche ihre Winterquartiere und machen sich auf zu ihren Laichplätzen. Meistens in der Abenddämmerung. Doch der Weg dahin ist nicht ungefährlich; insbesondere an der Etzenroter Straße, wo die Tiere die Straße queren müssen.
Seit drei Jahren wird von der Gemeinde einen Krötenzaun aufgestellt. Bisher wurden verschiedene  Varianten ausgeliehen und auf ihre Eignung getestet, in diesem Jahr gab es dann einen eigenen, rund 750 Meter langen Zaun für Waldbronn. Doch mit einem neuen Zaun alleine ist es natürlich nicht getan.  

Seit nunmehr sieben Jahren gibt es jetzt die Krötensammelaktion. Auch in diesem Jahr treffen sich seit etwa vier Wochen fast jeden Abend einige fleißige Helferinnen und Helfer an der Etzenroter Straße, laufen diese entlang, stöbern und sammeln die Tiere in Eimern, um sie anschließend sicher und wohlbehalten über die Straße zu tragen und Richtung Kurparksee wieder aussetzten. Am meisten Tiere werden an milden und feuchten Abenden gefunden. Kalt mögen es die Kröten und Frösche nicht so gern.

Rund 750 Meter Krötenzaun säumt die Etzenroter Straße.       Die weibliche Kröte trägt ihren Partner auf dem Rücken.

Isa Weinerth und Ute Schulz sind die Initiatoren der Krötensammelaktion und seit Jahren, immer wieder unterstützt von wechselnden Helfern, im Rettungseinsatz. „Im Winter fallen Amphibien in eine Winterstarre und gehen erst im Frühjahr bei steigenden Temperaturen auf Partnersuche“, erklärt Isa Weinerth. Und dann heißt es ab Richtung Kurparksee zum Laichen. Bei den Kröten sind beispielsweise die Weibchen größer als ihre männlichen Partner und trage diese häufig auf ihrem Rücken bis zum Kurparksee. Manchmal sitzen sogar mehrere männliche Kröten auf einem Weibchen. Besonders erfreulich, dass neben Fröschen und Kröten in diesem Jahr auch rund 70 Salamander erfasst wurden. Denn die Tiere werden nicht nur gesammelt, sondern auch gezählt, so Weinerth. Nur so lassen sich die Schutzmaßnahmen anpassen und verbessern. Bürgermeister Franz Masino, der gemeinsam mit seiner Frau ebenfalls fast jeden Abend im Einsatz war, hat in diesem Jahr den ersten Bergmolch gefunden, „ein nettes Kerlchen“. Die Kinder haben sich riesig gefreut. Ja, denn auch einige sammelfreudige Kinder und junge Erwachsene helfen bei der Aktion mit. „Unser Helferteam von morgen“, freut sich Isa Weinerth.

Immer mal wieder wird die Notwendigkeit eines Krötenzauns in Frage gestellt. Tot gefahrene Tiere werden nämlich von Füchsen, Mardern oder Krähen gefressen, so dass am nächsten Morgen nichts mehr von totgefahrenen Tieren zu sehen ist. Doch die gerettete Zahl von über 850 Kröten und 70 Salamandern sowie die Menge an abgelegten Laich jedes Jahr am Kurparksee spricht für sich. Isa Weinerth hat durch die Zählungen ebenfalls festgestellt, dass mit Hilfe des Krötenzauns die Sterblichkeitsrate bei den Kröten, Fröschen und Salamandern stark abgenommen hat.

Auch Feuersalamander wurden gesichtet.          Über 850 Kröten wurden bisher gesammelt.

Schade ist nur, dass der Krötenzaun nicht beim
Rückweg der Tiere auf der anderen Seite der Straße aufgestellt werden kann, doch leider ist da der Platz
zum Laufen und Einsammeln zu eng. Um den
Amphibien-Bestand weiter zu sichern, wäre der Schutz der rückwandernden Tiere natürlich ebenso wichtig.

Deswegen stehen immer wieder Überlegungen
für eine praktikable Lösung im Raum.

 
INFO: Wer beim Kröten-Sammeln helfen will, bitte bei Isa Weinerth melden unter Telefon 0160-97560707. Eine Bitte: Nicht alleine losziehen, da die Tiere gezählt werden sollen.