Gemeindenachricht

Lob Gottes bringt Kirchenschiff zum Beben


Als Gäste wirkten die katholischen Kirchenchöre aus Busenbach und Langensteinbach sowie ein Ensemble des Musikvereins Lyra Reichenbach mit.

Passend zu den kirchlichen Festen ausgewählte Bilder und Texte, einfühlsam vorgetragen von Anne Birkenmaier, stellten die Verbindung zwischen den Liedvorträgen her. 

Ungewöhnlich die Eröffnung des Abends: Die Chöre zogen von den hinteren Eingängen und den Seiten kommend in die Kirche ein. Sie stimmten dabei das adventliche „Macht hoch die Tür“ an, das Katharina Botzet für den gemeinsamen Flashmob im Advent 2018 bearbeitet hatte. 
Mit großer Freude und Dankbarkeit über das besondere Jubiläum begrüßte Pfarrer Torsten Ret Mitwirkende und Besucher. Mit seinen Begrüßungsworten würdigte er die Generationen von Sängerinnen und Sängern, die sich im Dienst der Verkündigung der christlichen Botschaft engagierten, mit ihrem Gesang die Gottesdienste bereicherten und die Gemeinde erfreuten.

Vorstand Edelbert Schuster äußerte sich in seinem Grußwort hocherfreut über die zahlreichen Besucher und wertete dies als Zeichen der Verbundenheit mit der Gemeinde und der ganzen Seelsorgeeinheit.
Danach ging es Schlag auf Schlag. Die Weihnachtsfreude fand jubelnden Ausdruck in „Jauchzet frohlocket“ aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach.
Das meditative „O crux ave“ von Palestrina stand für die Passionszeit.
Ostern, der Sieg von Jesus Christus über den Tod, wurde mit dem „Halleluja“ des Dessauer Hoforganisten Richard Bartmuß mit den triumphierenden Zeilen „Tod, wo ist nun dein Stachel, wo ist nun dein Sieg“ besungen.
Die Gottesmutter Maria wurde mit dem „Ave Maria“ von Jan August Vitàsek geehrt.
Zarte bis leidenschaftliche Töne entlockte die Reichenbacher Organistin Verena Störzbach der Königin der Instrumente mit ihrer Improvisation an der Orgel zu „Christ fuhr gen Himmel“.
Bei diesen Tönen wurde Christi Himmelfahrt geradezu körperlich erfahrbar für das Auditorium. Mit „Veni creator spiritus“ des Schweizer Komponisten Jean Baptiste Hilber zu Pfingsten wurden wieder ruhigere Töne angeschlagen. Das innig gesungene „Ave verum“ von Mozart war Fronleichnam zugeordnet. 

Pfarrer Ret hatte in seiner Begrüßung betont, dass man den Vorabend des Patroziniums mit Bedacht als Termin für das Jubiläumskonzert ausgewählt habe. Man habe beide Feste verbinden und die Menschen schon am Vorabend auf das Patrozinium einstimmen wollen. So war es stimmig, dass im Anschluss an das melodische „St. Wendelin Hirtenlied“ von Theodor Munz die Besucher gemeinsam mit dem Kirchenchor das „St. Wendelin Gemeindelied“ sangen.

Mit Gerhard Spiesbergers „Halleluja zum Christkönigssonntag“ endete die Reise durch das Kirchenjahr. Nun präsentierten die Gastchöre ihre „Geburtstagsgeschenke“.
Der Kirchenchor Busenbach unter der Leitung von Monika Keßler-Karl sang das „Vater unser“ von Nicolas Kedrov.
Der Kirchenchor Langensteinbach, Leitung Katharina Botzet, trug „Ubi caritas“ von Audrey Snyder vor. 

Im Mittelpunkt der zweiten Programmhälfte stand mit der „Missa brevis“ von Jacob de Haan ein zeitgenössisches Werk. Jacob de Haan ist einer der populärsten Komponisten der Gegenwart. Seine „Missa brevis“ wurde für Chor und Blasorchester geschrieben und 2002 erstmals aufgeführt.
Ein Ensemble aus Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Lyra Reichenbach begleitete den Kirchenchor Reichenbach/Etzenrot bei den 5 Sätzen aus dieser Messe. Für das Benedicus und das Agnus Dei aus der Missa brevis übernahm Fabian Müller, Dirigent der Lyra Reichenbach, den Taktstock von Joachim Langnickel.

Als Abschluss mit allen Mitwirkenden hatte man Beethovens „Ode an die Freude“ gewählt.
Ein Signal, dass Solidarität und Mitmenschlichkeit in Zeiten zunehmender Spannungen in Europa und in aller Welt, ein hohes Gut sind, das es zu bewahren gilt, so Vorsitzender Edelbert Schuster in seinem Schlusswort.

Die Besucher belohnten die Ausführenden mit lebhaftem, langanhaltendem Beifall.Statt einer Zugabe sangen Gäste und alle Mitwirkenden gemeinsam „Großer Gott wir loben dich“. Das klang so machtvoll, dass das Kirchenschiff im wahrsten Sinn des Wortes erbebte und sicher bei manchem Gänsehautfeeling auslöste. Ein Weihnachtssingen am 29. Dezember in der Herz-Jesu-Kirche in Etzenrot beschließt das Jubiläumsjahr.