Gemeindenachricht
„Lyra“-Fasnacht begeistert Publikum
Kurzweilige Prunksitzung im Kurhaus in Waldbronn
10.02.2020
Großer Jubel beim Einzug von Sitzungspräsident Manfred Hübscher mit Elferrat und Tanzgarden unter den Klängen des traditionell zur Sitzungskapelle umfirmierten Blasorchesters unter Leitung von Fabian Müller. „Merkt euch alle, von hier oben wird überwacht, ob ihr bei den Beiträgen auch richtig lacht“; erinnerte der Sitzungschef gleich mal zum Auftakt.
Immerhin gleich drei hervorragend disponierte Tanzgarden sorgten für einen Augenschmaus, so zunächst die „Tanzmäuse“ wie auch die etwas jüngeren „Midis“, ganz traditionell in der Choreographie aus dem Metier des Revue-Theaters.
Anders die späteren Auftritte, wo man sehr gelungen eine „Zirkus-Manege“ tänzerisch imitierte oder als „Lolli-Pops“ begeisterte. Schließlich war da noch die sichtlich „hoch motivierte“ Kindergarde unter den Klängen aus „Bibi und Tina“, die erst nach Zugabe die Bühne verlassen durfte.
Mit spitzer Feder nahmen die Büttenredner schließlich „alle Themen dieser Welt“ aufs Korn. So Sitzungspräsident Hübscher, traditionell als „Nachwächter“ unterwegs, der sich auch dem Lokalkolorit widmete „Bald ist in Waldbronn alles was Spaß macht geschlossen, im Rathaus ist man zu weiterem entschlossen. Jetzt der Eistreff, dann die Therme. Dann haben die dort nichts mehr zu schaffen und können selbst zu machen“.
Zu den Urgesteinen des Waldbronner Faschings gehört Elke Auer, die mit Enkel Patrick unterwegs war und ihn fragte, warum er immer so müde sei. „Weil so viele Talente in mir schlummern“; meinte Patrick. Über ihr Leid mit ihrem Mann als „Gipfelstürmer in den Bergen“ klagte Waldtraud Kieweg. „Auf der Alm da gibt’s koi Sünd, koi Wunner, weil die Leut dort müde sind“, resümierte sie.
Sie bereichern seit Jahren als Stammtischbrüder den Waldbronner Fasching, Willibald Masino und Klaus Auer. „Da lese ich in der Zeitung, wer guten Sex hat, muss mehr Steuern bezahlen. Dann sind wir befreit“; freute sich Willibald.
Riesen Beifall in der „Waldbronner Narrhalla“ für Klaus Auer, der nach 33 Jahren sein Faschings-Engagement als Stammtischpartner beendet. Einige Verständigungsprobleme hatten Thomas Schwab und Simon Bertelmann als „moderne“ und „einfache“ Oma.
Da hat doch der Arzt Martha angerufen, dass sie Thrombose habe und operiert werden müsse, was viel Geld koste. Sie hat aber verstanden, dass sie einen schönen Busen habe, der fotografiert werden müsse und ihr viel Geld bringe.
Schließlich war Martin Schwab, als „Labbeduddl“ in der Bütt, letzte Woche nachts gegen sein Garagentor geknallt. „Gott sei Dank, hatte ich das Auto nicht dabei“, freute er sich.
„Bellen kann der Hunde vom Müller nicht, aber beißen“, so die Erfahrung von Horst Weber als morgendlicher Zeitungsausträger.
Für Riesenstimmung sorgten die geschickt eingestreuten Musik- und Gesangsnummern. Hier war Mitsingen und Schunkeln angesagt. Als Volks-Rock`n-Roller Andreas Gabalier sorgte schließlich Monika Mess mit ihrer Play-Back-Show für einen der Höhepunkte des Abends, bevor sich das „sichtbar in die Jahre gekommene Männerballett“ des „Lyra“ unter Tschaikowski-Klängen dem Klassiker „Schwanensee“ widmete.
Rhythmisches Klatschen und Stimmungsraketen beim großen Finale mit den „Lyra Fetzern“ und Manfred Hübscher als Frontmann.