Gemeindenachricht

Faire Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene im Mai


Unsere Gemeinde wurde im Oktober 2019 als Fairtrade-Kommune zertifiziert.

Was bedeutet Fairtrade? Fairtrade verbindet weltweit Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert Handel(n) durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte. Möchten Sie sich näher informieren? Dann sind Sie bei uns genau an der richtigen Stelle.

Die 2019 gegründete Steuerungsgruppe Fairtrade möchte Sie zudem an dieser Stelle und immer am Ende des Monats über Ideen und Tipps aus der Welt des Fairtrade auf dem Laufenden halten. Mal sind es faire Rezepte zum Nachmachen, mal Tipps zu fairer Kleidung oder Kosmetik, wichtige Termine oder einfach Wissenswertes und Informatives rund um das Thema Fairtrade.

In unserem Mai-Tipp dreht sich alles um Faire Schokolade:

Kakao ist die wichtigste Zutat für Schokolade, auch wenn in einer Milchschokolade oft nur noch ein kleiner Anteil an Kakaomasse enthalten ist. Der erste Schritt zur Herstellung beginnt auf der Plantage. Der Kakaobaum ist eine tropische Pflanze, die in einem Gürtel rund um den Äquator wächst. Aus den Samen (Kakaobohnen) der Kakaofrucht wird die Kakaomasse hergestellt. Der erste Schritt ist die Fermentation, dafür werden die reifen Kakaofrüchte aufgeschnitten und zugedeckt, die Bohnen mit dem Fruchtfleisch gären bei über 50 Grad. Anschließend müssen die Bohnen sorgfältig getrocknet werden, bevor sie weiterverarbeitet bzw. exportiert werden können. Die Röstung der Kakaobohnen findet in Röstmaschinen statt, die in ähnlicher Form auch beim Kaffee zum Einsatz kommen. Hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen Qualitätsproduzenten und industriellen Herstellern, die zu schnell bzw. mit zu hohen Temperaturen rösten. Nachdem Rösten werden die Bohnen zerkleinert und zum Schluß conchiert, bei diesem zeitaufwändigen Prozess wird die Schokoladenmasse bewegt, dabei erwärmt und belüftet.

Der Kakaoanbau ist für über 5,5 Millionen Bäuerinnen und Bauern in Entwicklungsländern die Haupteinnahmequelle, dadurch sichert er insgesamt den Lebensunterhalt von über 14 Millionen Menschen. In den westafrikanischen Hauptanbaugebieten wird Kakao zu 90 Prozent in kleinbäuerlichen Betrieben auf weniger als 5 Hektar angebaut.

Dabei gibt es gewaltige Probleme: Die Kakaobauernfamilien sind von einem existenzsichernden Einkommen weit entfernt, sie leben oft deutlich unter der absoluten Armutsgrenze. Die Fairtrade-Bewegung kämpft an gegen diese Realität von massiver Armut und Kinderarbeit, Entwaldung aufgrund von Überproduktion, schwankender Weltmarktpreise, ungerechter Machtverteilung sowie Wertschöpfungsketten und Zollsysteme, die die Unternehmen der Konsumentenländer begünstigen.

Mit dem Kauf von fair produzierter Schokolade kann jeder dazu beitragen, die Situation der Menschen in den kleinbäuerlichen Betrieben zu verbessern.  Fairtrade unterstützt und sichert dabei verschiedene Maßnahmen wie die Anhebung der Mindestpreise, Garantie eines existenzsichernden Einkommens, Kampf gegen Kinderarbeit, Beratungsangebote, Bildungsangebote.

Fairtade-Schokolade ist erkennbar an den entsprechenden Fairtrade-Siegeln.