Gemeindenachricht

Aus dem Gemeinderat


Strategie zur Neuausrichtung des Tourismus für Waldbronn wurde vorgestellt

Welche Bedeutung hat der Tourismus in Waldbronn? Wo liegen Waldbronns Stärken, aber auch Schwächen? Kann und soll der heimische Tourismus weiterentwickelt werden? Und vor allem: gibt es dafür finanzielle Mittel?
Themen, die in der jüngsten Gemeinderatssitzung gemeinsam mit Tourismusexperte Christopher Krull von der Agentur Kohl & Partner umfassend dargestellt und diskutiert wurden.

Das Außenbecken im Saunagarten lädt auch im Herbst zum Entspannen ein.

Doch der Reihe nach: Gemeinsam mit Vertretern aus dem Gastgebergewerbes, der Politik, dem Einzelhandel und der Verwaltung diskutierte Christopher Krull in drei Workshops über die touristischen Daten Waldbronns, die Gästestruktur, mögliche Zielgruppen, die touristische Positionierung, die Identität der Gemeinde und die mögliche Ausrichtung.  Diese Ergebnisse hat Krull nun dem Gemeinderat präsentiert, einschließlich weiterer Handlungsempfehlungen. Will es der Rat, könnte ein Strategie- und Tourismuskonzept entwickelt werden. Die Grundlagen seien gelegt. Doch dafür braucht es auch finanzielle Mittel.
Waldbronn habe vielen Stärken, führte Krull aus. Beispielswiese seine sehr gute Lage und Erreichbarkeit, die zahlreichen gastronomischen Betriebe und gute Hotels, nicht zuletzt die attraktive touristische Infrastruktur (Kurhaus, Kurpark, Eishalle, Albtherme), ein gut aufgestellter Einzelhandel und eine fundierte medizinische Versorgung. Aber Waldbronn habe eben auch seine Schwächen, dazu gehöre eine wenig schlagkräftige Tourismusorganisation aufgrund der geringen Personalausstattung und einem kleinen Budget. Für Waldbronn fehle zudem eine klare zielgerichtete Tourismus- und Organisationskonzeption. Hinzu käme noch, dass die Bevölkerung und auch einige Leistungsträger teilweise kein ausgeprägt positives Bewusstsein für touristische Belange und daher auch nur wenig Engagement und Kooperationsbereitschaft in dieser Hinsicht hätten.
Und das sei schade, denn Waldbronn sei „ein Refugium mit hohen Erholungs- und Gesundheitswert“. Dieses Selbstverständnis, das von den Teilnehmern der Arbeitsgruppe im Strategieprozess gemeinsam formuliert wurde, müsse auch den Gästen gegenüber gezeigt werden.
Waldbronn könne sich als attraktiver Ausgangsort für freizeittouristische Aktivitäten wie Wandern oder Radfahren besser positionieren. Eine weitere Chance sieht der Fachmann darin, sich z.B. als erholsames „Zwischenziel“ für Urlauber oder Geschäftsreisenden zu präsentieren; davon würden Gastgeber aus allen Kategorien profitieren. Auch könnten durch den Kurpark und die gute Lage noch mehr Tagesgäste angesprochen werden. Eine klare Positionierung sieht Krull ebenfalls im Wellness-Bereich: „Die Infrastruktur und die Angebote sind da.“ Der Experte machte aber auch in aller Deutlichkeit klar: „Ohne eine entsprechende Personalausstattung und ein ausreichendes Budget geht es nicht“.

„Wollen wir mutig nach vorne gehen und diesen Weg beschreiten?“ stellte Bürgermeister Franz Masino als Frage an den Beginn der anschließenden Debatte.  Der Tenor des Gremiums war grundsätzlich positiv, die Vertreter der Fraktionen fanden die Präsentation sehr gut und stimmten mit den dort getroffenen Aussagen überein. „Wir haben viel ungenutztes Potential“, stellte Hubert Kuderer (Aktive Bürger) fest.
„Zum ersten Mal haben wir alle unsere Stärken und Schwächen zu Papier gebracht“, sagte Joachim Lauterbach (CDU) in seinem Statement.
In einem sind sich alle Räte einig: Wichtig sei es, die Bevölkerung mitzunehmen und in alle Prozesse mit einzubinden. Dass es ohne entsprechende finanzielle Mittel nicht geht, ist allen Beteiligten ebenfalls klar. Rund 100 000 Euro, schätzt Christopher Krull, müsse man überschlägig zunächst einmal in die Hand nehmen. Ziel sei es, mit einer weiteren touristischen Fachkraft einen „Kümmerer“ für die Ausarbeitung des weiteren Konzepts und die ersten Marketingschritte zu bekommen. Zunächst, darauf einigten sich die Räte, soll die Verwaltung einen Vorschlag für das weitere Vorgehen und eine Stellenbeschreibung ausarbeiten. Eventuell, so Roland Bächlein (CDU) könne in einem ersten Schritt das notwendige Budget im Haushalt zwar eingestellt, aber mit einem Sperrvermerk versehen werden.

Spielplätze am Panoramaweg und Talstraße werden neugestaltet

Die Spielplätze oberhalb des Panoramaweges werden neugestaltet. Die Arbeiten wurden an die Firma Alba Garten- und Landschaftsbau für rund 238 435 Euro vergeben. Das beschloss der Gemeinderat bei einer Gegenstimme.

Zusätzlich zu der allgemeinen Neugestaltung, so Cora Strack vom Technischen Amt, wird am Spielplatz Renchstraße ein Kleinkindbereich mit einem Spielhäuschen und eine Sitzgruppe mit Tisch und Bänken geschaffen. Für weitere Sitzgelegenheiten an den anderen Spielplätzen fehle der Platz. Eine vorgeschlagene Entsiegelung sei zu teuer. Im Dezember sollen die Arbeiten starten und im Mai 2022 enden. Darüber hinaus soll im Rahmen des neuen Spielplatzkonzeptes mit dem Spielplatz in der Talstraße begonnen werden. Dafür wurden in der anschließenden AUT-Sitzung 70 000 Euro bewilligt. Angepasst an das örtliche Gelände entsteht hier eine neue Kletterkombination mit Podesten und Hängebrücken.