Gemeindenachricht

Faire Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene


Waldbronn ist seit Juli 2021 rezertifzierte Fairtrade-Kommune. Doch was bedeutet Fairtrade? Fairtrade verbindet weltweit Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert Handel(n) durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte. Möchten Sie sich näher informieren? Dann besuchen Sie unsere Homepage unter www.waldbronn.de oder kommen Sie zu einem unserer Treffen vorbei.

Die 2019 gegründete Steuerungsgruppe Fairtrade möchte Sie zudem an dieser Stelle und immer am Ende des Monats über Ideen und Tipps aus der Welt des Fairen Handels auf dem Laufenden halten. Mal sind es faire Rezepte zum Nachmachen, mal Tipps zu fairer Kleidung oder Kosmetik, wichtige Termine oder einfach Wissenswertes und Informatives rund um das Thema Fairtrade.

Reis – wenn schon, dann Fairtrade

Risotto, Paella, asiatisches Curry, Reispfannen oder süßer Milchreis – Reis ist in unserer Ernährung zu einem festen Bestandteil geworden. Wie die hierzulande angebauten Getreidesorten gehört auch der Reis zu den Süßgräsern. Er soll schon vor mehr al 5000 Jahren in China kultiviert worden sein und existiert heute in unzähligen Sorten und Varianten. Sein Hauptanbaugebiet liegt in Asien, wo er auch das Grundnahrungsmittel darstellt. Daneben gibt es nennenswerte Anbaugebiete in Australien, Südamerika, USA und Afrika. Auch in Europa wird Reis kultiviert, und zwar in Italien, Spanien und Frankreich. Reis kann im Nassverfahren oder im Trockenverfahren angebaut werden. Da das Nassverfahren, bei dem die Felder während des Wachstums der Reispflanze unter Wasser stehen, höhere Erträge bringt, ist es das hauptsächliche Anbauverfahren. Infolge der Klimakrise mit ihren Trockenperioden und der Wasserknappheit kommt es allerdings vermehrt zu einer Verschlechterung der Anbaubedingungen. Auf der anderen Seite tragen nasse Reisfelder zu einer Verschärfung der Klimakrise bei, weil sich in ihnen aufgrund mikrobieller Aktivität das besonders klimaschädliche Methan bildet. Ca. 10 % der durch menschliche Aktivitäten verursachten Methanemission stammen aus dem Nassanbau von Reis. Verschiedene Forschungsansätze versuchen das Problem zu beheben, sind aber bisher noch nicht großflächig im Einsatz.

Mehr als eine Milliarde Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländern leben vom Reisanbau. Es sind häufig Kleinbauern, die den Reis anbauen und verkaufen. Die Verhältnisse sind oft schwierig. Nicht selten müssen die Bauern auch den Eigenbedarf mitverkaufen, um irgendwie über die Runden zu kommen. Billigreis aus anderen Ländern z.B. USA oder Japan überschwemmen den heimischen Markt und setzen die Preise unter Druck. Saatgut und chemische Düngemittel sind oft überteuert und bringen die Familien in eine Schuldenfalle. Der Fairtradeansatz verbessert die Lebensbedingungen der Kleinbauernfamilien. Für Reis, der unter den Bedingungen von Fairtrade hergestellt wird, zahlt die Organisation eine Prämie an die Kleinbauernorganisationen, die zu wirtschaftlichen und sozialen Verbesserungen in der Gemeinschaft führt. Fairtrade zahlt außerdem einen Mindestpreis, der die Kosten einer nachhaltigen Produktion deckt. Zudem müssen Produkte, die das Fairtradesiegel tragen, unter entsprechenden Umweltstandards erzeugt worden sein. Gute Gründe also bei Ihrem nächsten Reiseinkauf zu Fairtrade-Reis zu greifen.

Quelle: Fairtrade Deutschland:  https://www.fairtrade-deutschland.de/produkte/reis/hintergrund-fairtrade-reis

(Text Karola Keitel)