Gemeindenachricht
Aus dem Beirat für Umwelt und Agenda 21
Viele unterschiedliche Klimaschutzaktivitäten
Klimaschutz und Energiesparmaßnahmen – diese beiden wichtigen Themen standen in der jüngsten Sitzung des Umweltbeirats im Mittelpunkt. Die Klimaschutzbeauftragte der Gemeinde, Marie-Luise Blau berichtete zunächst über die zahlreichen Aktivitäten der Gemeinde im Bereich Klimaschutz. So fand kürzlich der erste sehr erfolgreiche Nachhaltigkeitsmarkt im Kurhaus statt, an dem sich rund 20 Aussteller (Vereine, Kirche und Unternehmen) beteiligten. „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv, so dass wir auf alle Fälle über eine Fortsetzung nachdenken“, so Blau. Regelmäßige Veröffentlichungen zum Thema Energiesparen werden seit einiger Zeit im Amtsblatt veröffentlicht. Des Weiteren sollen bis Ende des Jahres alle 17 kommunalen Gebäude mit einem Energieausweis versehen sein. Dieser hängt dann an dem Gebäude aus. Um gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürger Klimaschutzaktivitäten anzugehen, soll Ende 2022 ein Aufruf zu sogenannten „Klimaschutzpaten“ erfolgen. Eine Nachhaltigkeitspartnerschaft, informiert Blau, soll mit der argentinischen Stadt Rafaela aufgebaut werden. Hier läuft das Bewerbungsverfahren. Ein weiterer wichtiger Klimaschutzbereich ist der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf den Gebäuden der Gemeinde. So werden derzeit die Schulen und der Bauhof mit PV-Anlagen ausgestattet. Damit kann Waldbronns Kilowattpeak mehr als verdoppelt werden (von bisher 112 kWp auf 265 kwP). Im kommenden Jahr steht auch die Rezertifizierung des European Energy Awards an. Hier konnte Waldbronn mit verschiedenen Maßnahmen erhebliche Fortschritte erzielen, so dass die Gemeinde sogar einen Spitzenplatz im Landkreis mit Blick auf die Verbesserungen einnimmt.
Kein Potential für Erneuerbare Energien
Armin Holdschick von der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises informierte die Beiräte über den Zwischenstand zum Energieplan. Der Energieplan, der zurzeit erarbeitet wird, soll den Kommunen einen Fahrplan für eine klimaneutrale Wärmeversorgung an die Hand geben. Dafür wird zunächst eine Ist-Bestandsanalyse und die Bedarfe an Wärme und Strom im Gemeindegebiet ermittelt und analysiert. Dabei, so Holdschick, ist das Potenzial an erneuerbaren Energien (Bsp: Windkraft- oder Tiefengeothermieanlagen) in Waldbronn aufgrund der fehlenden Freiflächen und der hohen Bevölkerungsdichte sehr eingeschränkt, so dass es der Gemeinde nicht mit eigenen Anlangen gelingen wird, eine klimaneutrale Versorgung zu gewährleisten. Es bestünde aber die Möglichkeit, das durch Beteiligungen an entsprechende EE-Anlagen in der Region auszugleichen oder auch Wärmeenergiegenossenschaften zu gründen.
Ideen für Bürgerförderung gesammelt
Die Beiräte haben gemeinsam mit Ivo Pietzrak und Armin Holdschick von der Umweltagentur über verschiedene Möglichkeiten der Bürgerförderung diskutiert. Ziel des Workshops war, Ideen und Anregungen zu sammeln, um die Fördermöglichkeiten des Landes ausschöpfen. Heizungschecks, Energieberatung, Schottergärten entsiegeln, Ausstieg Nachtspeicheröfen, Balkon-PV-Anlagen, Wallboxförderung – so einige der gewünschten Bürgerförderungen. Um die Fördermöglichkeiten besser bekannt zu machen, wurden Aktionstage, Flyer, soziale Medien oder Präsentationen bei den Vereinen vorgeschlagen.
Krisenstab entwickelt Energiesparplan
Der Energiekrisenstab der Gemeinde hat bereits vor der Sommerpause seine Arbeit aufgenommen. Ziel des Krisenstabs ist es, einen Maßnahmenkatalog aufzustellen, um der Energieknappheit entgegenzuwirken. Zu den rund 100 Einzelmaßnahmen gehören nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen Temperatursenkungen in Büros und anderen Räumlichkeiten, sondern auch Heizungschecks mit Schulung der Hausmeister, sogenannte Energieferien, Schließung von bestimmten Gebäuden, Energiespartipps für Bürgerinnen und Bürger und konkrete Handlungsanweisungen für die Verwaltungsmitarbeitenden.