Gemeindenachricht

Der neu gegründete Kommunale Klimaschutzverein steigt als Gesellschafter in die Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe ein


Kreis Karlsruhe. Der Landkreis Karlsruhe richtet sich auf seinem Weg zum Klimaziel „zeozweifrei 2035“ neu aus. Möglich machen das zwei große Veränderungen: Am Donnerstag, 15. Dezember, gründete sich in Karlsruhe der Verein „Kommunaler Klimaschutz im Landkreis Karlsruhe“. Beteiligt haben sich daran alle 32 Städte und Gemeinden des Kreises. Diesen Auftakt nahm die Netze BW GmbH außerdem zum Anlass, dem Verein symbolisch ihre Anteile an der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe (UEA) zu übergeben. Die UEA initiiert, begleitet und unterstützt die Klimaschutzprozesse des Landkreises. Gesellschafter sind mit 50 Prozent der Anteile der Landkreis selbst sowie zu je gleichen Teilen die drei kommunalen Stadtwerke Bruchsal, Ettlingen und Bretten und bislang die EnBW-Tochter Netze BW.

„Mit dem neugegründeten Verein kommt der Landkreis Karlsruhe seinem Ziel, bis zum Jahr 2035 ,zeozweifrei‘ zu sein, einen großen Schritt näher“, betonte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. „Auf dem Weg dorthin ist es für den Erfolg maßgeblich, dass wir als Landkreisverwaltung eng mit den Kommunen zusammenarbeiten, gemeinsam Lösungen finden und sie vor Ort umsetzen. Klimaschutz gelingt uns nur, wenn wir aktiv handeln und diesen auf Ebene der Städte und Gemeinden verankern.“ Die Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe bringt hierfür auch bisher schon wichtige Akteure zusammen und unterstützt zahlreiche Prozesse der Kommunen auf ihrem Weg zur Energiewende. Mit dem Einstieg des Kommunalvereins ist dies künftig noch besser möglich.

Um der Neuausrichtung der Agentur nicht im Wege zu stehen, gab das UEA-Gründungsmitglied Netze BW nun seine Anteile an der Gesellschaft zum symbolischen Preis von einem Euro ab. „Wir scheiden als Gesellschafter aus, damit kein privates Kapital mehr an der UEA beteiligt ist und somit zukünftig Inhouse-Vergaben für die beteiligten Kommunen möglich sind“, sagt Michael Gutjahr, Leiter Regionalzentren Baden-Franken bei der Netze BW. „Wir machen damit den Weg frei, damit die Erfolgsgeschichte der UEA weitergeschrieben werden kann. Selbstverständlich stehen wir auch zukünftig der UEA, dem Landkreis und den Kommunen als verlässlicher Partner mit unserem umfangreichen energietechnischen Know-how bei der Projektumsetzung zur Verfügung.“

Mit diesem Schritt können die bisher langwierigen Ausschreibungsverfahren für die Kommunen bei der Beauftragung der UEA mit Beratungsleistungen beschleunigt werden. Die UEA kann nun den an ihr beteiligten Kommunen bestimmte Beratungs- und Dienstleistungen in „Inhouse-Vergaben“ anbieten. „Diese Veränderung in der Umwelt- und Energieagentur ermöglicht es uns, bei dem wichtigen und dringlichen Thema weiter Tempo aufzunehmen“, begrüßt Birgit Schwegle, Geschäftsführerin der UEA, die Neuausrichtung. „Der neue Verein sowie seine Beteiligung an der UEA schaffen eine noch engere Verknüpfung zwischen den Städten, Gemeinden und dem Landkreis. Diese ist bei alltäglichen Entscheidungen und Arbeitsprozessen essentiell, um ,zeozweifrei 2035‘ zu erreichen.“

In seiner ersten Sitzung setzte der Kommunale Klimaschutzverein zunächst die formalen Rahmenbedingungen für seine künftige Arbeit: Die Mitglieder – Vertreterinnen und Vertreter aller 32 Städte und Gemeinden sowie der Landkreis Karlsruhe – beschlossen die Satzung. Anschließend wählten sie Tamara Schönhaar, Bürgermeisterin der Stadt Stutensee, Timur Özcan, Bürgermeister der Gemeinde Walzbachtal, und Dr. Marc Wagner, Bürgermeister der Gemeinde Hambrücken, in den Vorstand. Den Vorsitz übernimmt Dr. Marc Wagner. Als Schriftführer wurde die Landkreisverwaltung ausgewählt.

Alle Mitglieds-Kommunen des Klimaschutzvereins profitieren von den kostenlosen Angeboten der UEA. Diese hat zur Umsetzung von „zeozweifrei 2035“ Klimaschutzbausteine entwickelt, die die Städte und Gemeinden dabei unterstützen, ihre jeweiligen Klimaschutzziele zu erreichen. Gleichzeitig sollen dadurch deren Personalkapazitäten geschont werden. Die Bausteine decken eine große Bandbreite an Themenaspekten ab: klimaneutrale Verwaltung, nachhaltiges Bauen und klimagerechte Bauleitplanung sowie Sensibilisierung, Beratung, Netzwerken und Öffentlichkeitsarbeit. Der Kommunale Klimaschutzverein arbeitet durch seine Anteile an der UEA künftig aktiv an dieser Zielsetzung, im Jahr 2035 einen „zeozweifreien“ Landkreis Karlsruhe zu haben, mit.

Gründung des kommunalen Klimaschutzvereins

Bildtext (v.l.n.r): Zur Gründung des Vereins „Kommunaler Klimaschutz im Landkreis Karlsruhe“ kommen Kommunen, Landkreis und Netze BW zusammen: Bürgermeisterin Tamara Schönhaar, UEA-Geschäftsführerin Birgit Schwegle, Michael Gutjahr von Netze BW, Vereinsvorsitzender Dr. Marc Wagner, Bürgermeister Timur Özcan und Landrat Dr. Christoph Schnaudigel.

Gründung des kommunalen Klimaschutzvereins