Gemeindenachricht
Aus dem Umweltbeirat
Viele Umweltaktivitäten stehen an
Waldbronn hat seit Januar eine neue Umweltbeauftragte. Ellen Rösch konnte sich und ihr neues Aufgabengebiet in der jüngsten Sitzung des Umweltbeirates vorstellen. Derzeit begleitet die gelernte Landschaftsarchitektin unter anderem das Labelverfahren „Stadtgrün Naturnah“, deren Zertifizierung im September ansteht. Bei der Umsetzung der Maßnahmen arbeiten verschiedene Organisationen wie BUND und das Projekt Artenvielfalt mit der Verwaltung und der Gemeindegärtnerei eng zusammen. Umgesetzt wurden beispielsweise schon die waldbronneigene Blumenmischung, die Förderung der Obstbäume und der Staudenpakete oder die Beschaffung eines Balkenmähers. Weiter voran kommen möchte die Verwaltung bei einer Grünflächenstrategie und bei dem Rückbau von Schottergärten, der gefördert werden soll. Langfristig, so Ellen Rösch, soll ein Kurparkkonzept erarbeitet und Grünflächen weiter extensiviert werden. Darüber hinaus informierte die Umweltbeauftragte über die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen. Eine Überprüfung war im Gemeinderat angeregt und durch ein Fachbüro umgesetzt worden. Einige Defizite, so Rösch, sind bereits behoben, andere werden angegangen. Langfristig sollen der Umweltbeirat und er Gemeinderat alle vier Jahre über die umgesetzten Ausgleichsmaßnahmen informiert werden. Ein internes Flächenmanagement soll dabei unterstützen.
Verschiedene Bürgerförderungen vorgestellt
Die Klimaschutzmanagerin Marie-Luise Blau informierte den Beirat über die aktuellen Klimaschutz-aktivitäten der Gemeinde. Dazu gehören beispielsweise Aktionstage wie vergangenen Freitag auf dem Marktplatz mit dem Sanierungsmobil und dem KVV.Eventmobil oder der zweite Nachhaltigkeitsmarkt, der am 14. Oktober, stattfindet. In Kürze seien zudem alle kommunalen Gebäude mit einem Energieausweis versehen. Zudem werden potentielle Klimaschutzpaten aufgerufen, sich gemeinsam mit der Verwaltung für Klimaschutzaktivitäten zu engagieren. Derzeit werde weiter nach Ehrenamtlichen gesucht. Das geförderte Projekt soll im Mai starten. Darüber hinaus gibt es nun eine Nachhaltigkeitspartnerschaft mit der argentinischen Stadt Rafaela, deren offizieller Start im September ist. Ziel ist hier, ein gemeinsames Klimaschutzprojekt in Argentinien umzusetzen. Dieses wird von der Bundesregierung gefördert. Kosten entstehen der Gemeinde dadurch nicht, so Blau auf Nachfrage.
Ebenfalls sehr erfreulich, ist die Rezertifizierung des European Energy Award. „Dabei hat Waldbronn als beste Kommune im Landkreis Karlsruhe abgeschnitten“, freute sich Marie-Luise Blau. Zudem werden die PV-Anlagen auf den kommunalen Gebäuden weiter ausgebaut. Demnächst ist die Waldschule ausgerüstet und man gehe an die Planung für das Kurhaus.
Ein weiterer Schwerpunkt der Klimaschutzaktivitäten liegt auf den Bürgerförderprogrammen. Vorgesehen sind dabei die Förderung von ökologischen Dämmstoffen, der Umstieg auf Einzelöfen, eine Dach- und Fassadenbegrünung, der Rückbau versiegelter Flächen, Lastenräder und Ladepunkte für Elektro PKWs. Der Gemeinderat hat dafür 30 000 Euro an Fördermitteln vorgesehen, solange diese im Haushalt zur Verfügung stehen.
Anträge und weitere Infos über Marie-Luise Blau (m.blau(at)waldbronn.de).
Klimaschutzwerkstatt: Energieplan für Waldbronn präsentiert
Zum Beginn der Klimaschutzwerkstatt, die im Rahmen des Umweltbeirates stattfand, erinnerte Moderator Ivo Pietrzak vom Büro für Kommunikation und Moderation in Karlsruhe das Gremium daran, dass Waldbronn bei diesem Werkstattformat spitze ist: Vor gut vier Jahren hatte die Umwelt- und Energieagentur Landkreis Karlsruhe (UEA) in und für Waldbronn die erste Klimaschutzwerkstatt initiiert. Mittlerweile sind mehr als zwei Drittel der 32 Landkreiskommunen und sogar der Kreistag diesem Beispiel gefolgt und haben selbst entsprechende Werkstätten eingeführt, um die kommunalen Klimaschutzprozesse effektiver zu begleiten. Mehr als 50 dieser Veranstaltungen gab es mittlerweile im Landkreis – allein fünf davon in Waldbronn.
Dem zentralen Thema des Abends wendete sich dann Bereichsleiter Armin Holdschick von der UEA zu und stellte den aktuellen Stand des Energieplans Waldbronn vor. Dabei zeigte er die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen in diesem Planungsprozess, der den Weg zur kommunalen Energiewende unterstützen soll, und konnte zahlreiche Fragen aus dem Gremium insbesondere zu den Ausbaupotenzialen für weitere Strom- und Wärmequellen aus erneuerbaren Energien beantworten. Zwar musste er dabei einräumen, dass Waldbronn die komplette Umstellung der Energieerzeugung auf CO2-neutrale Energieträger nicht allein erreichen wird. Zuversicht machte er dann aber, indem er skizzierte, wie das Ziel durch Kooperation mit Energieprojekten in anderen Kommunen der Region zumindest bilanziell dennoch erreicht werden kann.
Im Workshopteil tauschten sich die Werkstattmitglieder dann zu den 15 vielversprechendsten aus insgesamt ca. 45 Maßnahmenvorschlägen innerhalb des Energieplans aus, die die UEA in enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung erarbeitet hatte. Dabei waren auch Ergebnisse aus den letzten zwei Werkstätten eingeflossen. An vier Arbeitsinseln nutzten die Beiratsmitglieder die Möglichkeit, Fragen und Anregungen zu den Maßnahmen in den Bereichen Strom, Wärme, Mobilität und Integrales einzubringen. Auf Einladung des Sitzungsleiters beteiligten sich dabei auch die Gäste aus der Bürgerschaft. Dass das Interesse an einer zukunftsfähigen. klimafreundlichen Wärmeversorgung groß ist, zeigte sich nicht zuletzt daran, dass ein engagierter Bürger unmittelbares Interesse an einem Wärmenetz bekundete, das auch sein Wohngebiet versorgen kann: Wenn er die nötigen Informationen dazu habe, wolle er gern auch in seinem Quartier Werbung dafür machen.