Gemeindenachricht

Aus dem Gemeinderat


Grünes Licht für Hortbetreuung an der Waldschule
An der Waldschule wird zu Beginn des Schuljahres 2023/2024 eine Hortbetreuung eingerichtet. Dazu gab der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig grünes Licht.  
Bisher, so erläuterte Hauptamtsleiter Reinhold Bayer, ist an der Waldschule eine Kernzeitbetreuung eingerichtet. Hintergrund sei das fehlende pädagogische Fachpersonal und die Räume. Eine Hortbetreuung gibt es lediglich in der Albert-Schweitzer-Schule und in der Anne-Frank-Schule. Dass das Land Baden-Württemberg eine Horteinrichtung mit bis zu 30 000 Euro im Jahr fördert, ist ein großer Pluspunkt; ein Weiterer, dass das Jugendamt sozial schwächer gestellte Familien finanziell unterstützt. Durch den Erweiterungsbau sind ab dem kommenden Schuljahr auch die Räumlichkeiten an der Waldschule gegeben, so dass einer Horteinrichtung mit zwei Gruppen bis zu 25 Plätzen nichts mehr im Wege stünde. Auch eine entsprechende Fachkraft sei bereits eingestellt, die an dem pädagogischen Konzept arbeitet. Allerdings, so schränkte Bayer ein, könne sich die Hortbetreuung durch die endgültige Fertigstellung der Räume noch zeitlich verzögern. Der Bedarf, ergänzte der Hauptamtsleiter, sei auf alle Fälle gegeben. Vorgesehen ist eine Betreuung bis 17 Uhr. Dazu gehören gleichzeitig ein Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung. Die Kosten allerdings werden aufgrund der längeren Betreuungszeiten steigen. Darüber muss noch entschieden werden.
Der Beschluss wurde von allen Fraktionen einhellig begrüßt. So habe der Hort für alle Beteiligten „viele Vorteile und ist ein Mehrwert für Etzenrot“, so Alexander Kraft (CDU). Karola Keitel (Bündnis 90/Die Grünen) sprach von einem schlüssigen Konzept. Damit sei die Waldschule „fit für die Zukunft“ sagte Jens Puchelt (SPD). Kurt Bechtel (Freie Wähler) mahnte allerdings an, das Konzept der Ganztagesgrundschulen nicht aus den Augen zu verlieren.

Naturkindergarten in Etzenrot kommt
Auf dem waldnahen Grundstück hinter dem Obst- und Gartenbauverein in Etzenrot soll ein Naturkindergarten eingerichtet werden. Gleichzeitig soll die die Trägerschaft für den neuen Kindergarten inklusive des Naturkindergartens neu ausgeschrieben werden. Das beschloss der Gemeinderat ebenfalls einstimmig.

Zum Hintergrund: In Reichenbach gibt es einen Naturkindergarten mit einer Gruppe. Der Bedarf für eine zweite Gruppe ist da, allerdings darf aus naturschutzrechtlichen Gründen kein zweiter Bauwagen auf dem Gelände hinter dem Kleintierzuchtverein aufgestellt werden. Daher, so erläuterte Reinhold Bayer, ist es auch mit Blick auf den Bau der neuen Kita in Etzenrot konsequent, dort einen Naturkindergarten einzurichten. Gleichzeitig muss die Trägerschaft der neuen Kita ausgeschrieben werden, es sei daher nur folgerichtig und effektiv beide Trägerschaften in eine Hand zu legen. Ein gemeinsamer Träger „hat viele synergetische Vorteile mit Blick auf die Personal- und auch Raumplanung“, so Bayer. Der Träger des bisherige St. Bernhard Kindergartens ist die Katholische Kirche, die sich für die Trägerschaft des neuen Kindergartens erneut bewerben müsse, so die Verwaltung auf Nachfrage. Geplant ist die Naturgruppe mit bis zu 20 Kindern ab drei Jahren ab September 2024. Das Grundstück hinter dem Gelände des Obst- und Gartenbauvereins wird dann mit heimischen Sträuchern umgrenzt. Das Bringen der Kinder ist über den Sonnenweg angedacht.
Die Räte begrüßen die Einrichtung einer Naturgruppe in Etzenrot und der gleichzeitigen Ausschreibung der Trägerschaft. Die Rückmeldungen aus der Elternschaft für einen Naturkindergarten sind positiv, sagte Volker Becker (Freie Wähler). Jeder Träger hätte jetzt die Chance, sich für eine gemeinsame Trägerschaft zu bewerben.   

Die Kindergartenbeiträge steigen
Die Kindergartenbeiträge für die beiden kommunalen Kindergärten werden ab 01.09.2023 um durchschnittlich 8,5 Prozent steigen. Das beschloss der Gemeinderat ebenfalls einstimmig.
Die Erhöhung, so Bürgermeister Christian Stalf, falle wie viele andere Maßnahmen auch, mit Blick auf das Haushaltssicherungskonzept an. Wie bereits mehrfach berichtet, muss die Gemeinde bis Ende September ein solches Konzept mit verschiedenen Konsolidierungsmaßnahmen beim Landratsamt vorlegen.
Die Anpassung der Gebühren, sagte Reinhold Bayer, orientiert sich an den Empfehlungen der kommunalen Spitzenverbände. Zumal in den Pandemiejahren die Erhöhungen bewusst nur moderat angepasst worden seien. Weiterhin läge der Kostendeckungsgrad weit hinter dem Ziel von 20 Prozent zurück, so Bayer. Die Kosten können bei einem Kind bis zu 36 Euro pro Monat erhöht werden. Günstiger wird es bei Zweit- oder Mehrkinder.    
Die erneute Erhöhung „ist schmerzlich, aber notwendig“, so Angelika Demetrio-Purreiter (Freie Wähler) und Jens Puchelt (SPD), zumal der Deckungsgrad noch immer nicht erreicht sei. Waldbronn habe mit die höchsten Kindergartengebühren und mit den niedrigsten Deckungsgrad, sagte Alexander Kraft (CDU), und damit „ein großes Problem“.

Mitgliederzahlen im „Lesetreff“ steigen
Der Rechenschaftsbericht 2022 und der Wirtschaftsplan 2024 der Kinder- und Jugendbücherei „Lesetreff“ wurde einstimmig genehmigt. Gleichzeitig wird die Einrichtung weiterhin mit 16 000 Euro bezuschusst.
Seit fast vier Jahren kümmert sich ein Trägerverein um die Kinder- und Jugendbücherei. Nach der Pandemie ist laut Rechenschaftsbericht die Zahl die aktiven Nutzer „explodiert“ und von 225 im Vorjahr (2021) auf 369 (2022) gestiegen. Neuanmeldungen gab es 183. Auch der Medienbestand ist vergrößert worden. Insgesamt sind im vergangenen Jahr 12569 Medien entliehen worden.  
Bürgermeister Christian Stalf hat sich bei dem gesamten Lesetreff-Team, und namentlich bei der Vorsitzenden Ruth Csernalabics, für das außergewöhnliche Engagement bedankt. „Der große Erfolg spricht für sich.“