Gemeindenachricht

Die Gemeindeverwaltung und die Waldbronner Jäger informieren darüber, dass verschiedene Wildtierkrankheiten nachgewiesen wurden


Bei der Tularämie handelt es sich um eine durch das Bakterium Francisella tularensis hervorgerufene, hauptsächlich bei wildlebenden Hasenartigen (Hasen, Kaninchen) und Nagetieren (z.B. Mäuse, Ratten, Eichhörnchen) sporadisch auftretende und hochinfektiöse Krankheit.

Sie ist auf den Menschen übertragbar (Zoonose) und kann teils schwerwiegende Erkrankungen hervorrufen.

Übertragungswege sind vornehmlich der direkte Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Kadavern. Die Übertragung kann auch durch Zubereitung und Verzehr von infiziertem und nicht ausreichend durchgegartem Fleisch, durch das Einatmen von kontaminiertem Staub oder durch den Stich/Biss von infizierten, blutsaugenden Insekten oder Zecken erfolgen.

Das Krankheitsbild beim Menschen ist vielschichtig. Je nach Eintrittspforte in den Körper können nach wenigen Tagen grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber, Lymphknotenschwellung, Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall, Erbrechen oder bei Eintritt über Hautwunden auch schlecht heilende Geschwüre auftreten.

Bitte wenden Sie sich beim Verdacht auf Ansteckung mit Tularämie an Ihren Hausarzt.

Auf dem Gemeindegebiet wurden außerdem Fälle von Staupe und Räude bei Füchsen festgestellt.

Die Erkrankung an Staupeviren endet bei Wildtieren wie Fuchs, Marder oder Dachs innerhalb weniger Wochen tödlich. Die Viren werden über alle Körpersekrete des infizierten Tieres ausgeschieden und sind durch Aufnahme über die Maul- und Nasenschleimhaut auf Hunde übertragbar und hochansteckend. Die Erkrankung endet ohne entsprechenden Impfschutz häufig tödlich. Für Menschen ist das Virus ungefährlich.

Die Räude wird durch Grabmilben hervorgerufen, charakteristische Symptome sind starker Juckreiz, Fellverlust und borkige Hautstellen. Neben Füchsen können auch Dachse, Marder oder sogar Rehe betroffen sein, die Erkrankung endet in freier Wildbahn fast immer tödlich. Die Krankheit ist über die Milben auf Hunde und Katzen übertragbar, jedoch behandelbar. Neben dem direkten Kontakt mit erkrankten Füchsen stellen auch Fuchsbauten oder -schlafplätze Infektionsquellen dar.

Infizierte Tiere können die Räude auch auf Menschen übertragen, allerdings kommt es beim Mensch nicht zur Fortpflanzung der Milben, da dieser einen Fehlwirt darstellt. Trotzdem kann es zu einer juckenden Hauterkrankung führen, der sogenannten Pseudokrätze.

Bitte melden Sie verhaltensauffällige (bspw. Apathie, unsicherer Gang, fehlender Fluchtreflex, struppiges oder fehlendes Fell) sowie verendete Wildtiere umgehend der Gemeindeverwaltung oder dem Jagdpächter.

Halten Sie sich und ihre Haustiere von Wildtieren fern und bleiben Sie beim „Gassigehen“ auf den Hauptwegen. Lassen Sie Ihre Hunde nicht an Fuchsbauten oder in Wald und Hecken und vermeiden Sie das Schnüffeln des Hundes an Kot oder totem Wild.