Gemeindenachricht

Aus dem Gemeinderat


„Waldbronner Wald ist in sehr guten Händen“
Revierförster Josef Mayer und Forstamtsdirektor Martin Moosmayer informierten die Räte in der jüngsten Gemeinderatssitzung über das laufende Forstwirtschaftsjahr und den Plan für 2024. Der Gemeinderat stimmte dem neuen Waldhaushalt einstimmig zu.
Nach dem Jahrhundertsommer 2022 mit relativ mildem Winter habe 2023 der nasskalte August erfreulicherweise den 360 Quadratmeter großen Gemeindewald quasi gerettet, so Martin Moosmayer. Die überdurchschnittlichen Niederschlagswerte im Herbst haben eine dringend erforderliche Tiefendurchnässung gebracht. Die sichtlichen Schäden sind daher von den heißen und trockenen Sommern der vergangenen Jahre. Bei der Beseitigung von Schadholz, so die beiden Fachleute, liege Waldbronn aber noch unter dem entsprechenden Durchschnittswert in Baden-Württemberg. Erfreulich sei, dass die alten Buchen noch zu guten Preisen vermarktet werden konnten. Auch die Brennholznachfrage sei trotz der bekannten Einschränkungen sehr hoch, so Moosmeyer, und bringe ein deutliches Plus von 50 000 Euro im Haushaltsplan 2023. Doch die Nadelholzabsatzmärkte bewegen sich leider kontinuierlich nach unten. Kunden aus der verarbeitenden Holzindustrie seien auf Kurzarbeit und könnten das Holz nicht mehr abnehmen. Alles in allem sei das Jahr 2023 ein „schönes Abschlussjahr“ von Revierförster Josef Mayer gewesen, der im kommenden Jahr in Ruhestand geht, lobten Moosmeyer und die Gemeinderäte einhellig.
Josef Mayer ergänzte, dass das Plus 2023 nach den gesamten Pflegemaßnahmen erreicht worden sei. Auch in vergangenen Jahren sei erfreulicherweise eine schwarze Null erwirtschaftet worden.  Da Nadelholz nicht mehr gut absetzbar sei, werde verstärkt auf Laubwald gesetzt. Die durch Lothar bedingte Verjüngung des Waldbronner Waldes ist von Vorteil, da der alte Bestand durch den Klimawandel abstirbt. Die alten Buchen wird es leider nicht mehr geben, bedauert Mayer. Wo die Reise hingeht, könne keiner sagen. Nach den Ergebnissen aus der alle fünf Jahre stattfindende Zwischenrevision durch die Forstdirektion Freiburg ist der Waldbronner Wald bei den Verantwortlichen in guten Händen.

Weitere sechs Haltestellen werden barrierefrei umgebaut
Weitere sechs Haltestellen sollen barrierefrei ausgebaut werden. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig und stimmte der Vergabe über 220 234 Euro an die Firma Peka zu.
Grundsätzlich gibt es auf dem Waldbronner Gemeindegebiet 37 Haltestellen. Alle Haltestellen seien allerdings aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht ausbaufähig, erläuterte Axel Dahlhauser vom Technischen Amt. Der Ausbau ist in mehreren Stufen priorisiert. Jetzt sind folgende sechs Haltestellen aus Phase 2 dran: Haltestelle Esternaystraße Richtung Reichenbach, Haltestelle Etzenroter Straße Richtung Etzenrot, Haltestelle Etzenroter Straße in Fahrtrichtung Nelkenstraße, Haltestelle Albert-Schweitzer Schule Richtung Friedhof Reichenbach, Haltestelle Friedhof Reichenbach Fahrtrichtung Sportzentrum und Haltestelle Eistreff Fahrtrichtung Sportzentrum. Der Umbau soll bereits Mitte Dezember starten und Ende April 2024 abgeschlossen sein. Die Haltestellen aus der Phase 1 und 2 sind erfreulicherweise förderfähig. Alle Fraktionen begrüßten und lobten den zeitnahen Ausbau. „Das passt sehr gut in unsere Wohlfühlgemeinde“, so Kurt Bechtel (Freie Wähler).

Weitere Kosten für die Waldschule
In den vergangenen Monaten ist die Waldschule saniert und ausgebaut worden. Der Gemeinderat stellt nun zusätzliche Haushaltmittel in Höhe von 550.000 Euro bereit. Das beschloss der Gemeinderat mehrheitlich bei einer Gegenstimme.
Jürgen Hemberger, Leiter des Technischen Amtes und Architekt Christoph Klinkott informierten über die steigenden Sanierungs- und Erweiterungskosten an der Waldschule. Hauptgrund für die Kostensteigerung sei der Konstruktionswechsel von Holz- auf Massivbau gewesen. Der Wechsel sei notwendig gewesen, da für die Holzbauweise aufgrund der steigenden Preise keine Angebote eingegangen seien.  Auch durch pandemiebedingten Verzögerungen hätten sich die anderen Gewerke nicht an den zeitlichen Ablauf halten können und das habe ebenfalls eine Kostensteigerung nach sich gezogen. Zudem seien im Bestandsgebäude nachträglich Maßnahmen ergriffen worden, die so nicht geplant, weil nicht vorhersehbar gewesen. Erfreulicherweise sollen bis Ende des Jahres die Arbeiten endgültig abgeschlossen sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 2,7 Mio Euro; ursprünglich vorgesehen waren 2,2 Millionen.
Die Fraktionen kritisierten die Kostensteigerungen. Beispielswiese seien viele Maßnahmen, die beschlossen worden seien, in der Kostenauflistung gar nicht berücksichtigt worden, so Joachim Lauterbach (CDU). Gleichzeitig bemängelte er zum Teil auch die Projektbegleitung, beispielsweise hätten Bauzäune offen gestanden. Für Jürgen Volpp (Freie Wähler) und Beate Maier-Vogel (Bündnis 90/Die Grünen) ist es unverständlich, dass einige Maßnahmen nicht kalkuliert worden seien.
Kurt Bechtel (Feie Wähler) möchte für Bauvorhaben künftig Kostenobergrenzen einführen, dies soll als Antrag in die nächste Sitzung eingebracht werden.

Thermalwasserstation wird saniert
Für die Sanierung der Thermalwasserstation, Bauabschnitt 2 sind weitere 200 000 Euro Kosten erforderlich. Der Auftrag über rund 485 000 Euro wird an die Firma Jordan vergeben. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig.
Aufgrund verschiedener Mängel muss die Thermalwasserstation in zwei Bauabschnitten saniert werden, erläuterte Jürgen Hemberger. Im ersten Bauabschnitt wurden die Wasserkammern und die Rohrdurchführungen saniert. Im zweiten Abschnitt wird der Technische Bereich (Wasseraufbereitung und Steuerung) erneuert. Aufgrund erneuter Preissteigerungen sind weitere 200 000 Euro nötig. Bisher waren 416 000 Euro vorgesehen. In den Haushaltsberatungen sei darüber bereits ausführlich diskutiert worden, so Hemberger. Es sei zudem kommuniziert worden, ergänzte Bürgermeister Christian Stalf auf Nachfrage, dass während der Bauabschnitte kein Thermalwasser in die Therme zugeführt werden könne.
Die Sanierung sei dringend notwendig, so Joachim Lauterbach (CDU) und Jens Puchelt (SPD). Schließlich sei Waldbronn ein Ort mit Heilquellenkurbetrieb.

Bedarfsplanung für die Kinderbetreuung
Die neue Bedarfsplanung für die Kinderbetreuung, die jährlich fortgeschrieben wird, ist von den Gemeinderäten zur Kenntnis genommen worden.
Dass derzeit der Betreuungsbedarf für Kleinkinder (U3) und auch der Bedarf für Kinder (Ü3) gedeckt ist, freut nicht nur Hauptamtsleiter Reinhold Bayer, sondern auch den Gemeinderat. „Nach jahrelangem Ausbau der Platzkapazitäten deutet sich eine Normalisierung bei der Kinderbetreuung an“, so Bayer. So stünden insgesamt 550 Kindergartenplätze in der Gemeinde zur Verfügung. Bei der Kleinkindbetreuung liegt die Quote mittlerweile bei 39 Prozent. Doch müsse die Entwicklung weiterhin beobachtet werden. Insbesondere mit Blick auf die kommenden Zuzüge. Allerdings habe die Gemeinde mit den beiden notwendigen Investitionen, also Bau eines sechsgruppigen Kindergartens im Rück II und in Etzenrot, vorgebeugt, um weg von den teuren und kurzfristigen Provisorien zu kommen.
Ein größeres Problem sieht Bayer vielmehr in der Betreuung bei den Schulkindern mit Blick auf die Ganztagsbetreuung und im Fachkräftemangel. Alle Fraktionen lobten einhellig die erfreuliche Entwicklung bei der Kinderbetreuung.

Wassergebühren werden erhöht
Die Höhe der Verbrauchsgebühr wird für das kommende Jahr auf 2,37 Euro je Kubikmeter Trinkwasser festgelegt. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig.
2023 lag die Verbrauchsgebühr noch bei 2,20 Euro. Die Erhöhung der Verbrauchsgebühr führt bei einem 4-Personen-Haushalt zu einer jährlichen Mehrbelastung gegenüber dem Vorjahr um 32 Euro, erläuterte Kämmerer Philippe Thomann.  
Die Abwassergebührensätze (Schmutzwasser) sollen für die kommenden zwei Jahre festgesetzt werden. Die Kalkulation wird 2024 nachgereicht. Es kann sein, befürchtet Thomann, dass diese Gebühr ebenfalls steigen wird.

Einsatzleitwagen wird vorerst nicht angeschafft
Der Einsatzleitwagen (ELW1) für die Waldbronn Feuerwehr wird jetzt doch nicht angeschafft. Darüber informierte Bürgermeister Christian Stalf noch zum Abschluss der Sitzung. Ursprünglich sollten drei Fahrzeuge für die drei Gemeinden Karlsbad, Malsch und Waldbronn gekauft werden. Die Verwaltungen versprachen sich von der Dreifachbeschaffung günstigere Preise. Doch leider, so Stalf, sei dies nicht passiert. Im Gegenteil, der Kostenrahmen von rund 250 000 Euro wurde um knapp 100 000 Euro überschritten. Die drei Bürgermeister hätten nun vorerst beschlossen nicht zu kaufen. Jetzt wird erstmal mit der Feuerwehrführung über das weitere Vorgehen beraten. Möglicherweise gebe es günstigere Alternativen, so Stalf.