Gemeindenachricht

Flucht und Vertreibung: Ein zeitloses und gegenwärtiges Thema


Rund 40 Besucherinnen und Besucher sind zur Eröffnung der Wanderausstellung gekommen.

Das Thema Flucht und Vertreibung ist gegenwärtiger denn je. Ein Blick in die Medien zeigt, dass Millionen von Menschen tagtäglich vor Gewalt, Krieg, Hunger, Leid und Not aus ihren Heimatländern fliehen müssen. Menschen, die bei uns Schutz und menschenwürdige Lebensbedingungen suchen. Gleichzeitig stellt dies die aufnehmenden Länder vor große Herausforderungen. Eine vielschichtige Thematik, die wir zum Anlass genommen haben, die Ausstellung „Geflohen, vertrieben – angekommen?!“ vom Volksbund Nordbaden im Rathaus zu zeigen.

„Flucht und Vertreibung aus dem Heimatland sowie Ankommen in einer neuen Gesellschaft sind zeitlose Themen, denen wir uns mit der gegenwärtigen Wanderausstellung des Volksbundes Nordbaden annähern wollen“, sagte Bürgermeister Christian Stalf zur Begrüßung. Denn zur Aufgabe einer Gemeinde gehöre die Pflege des Kulturerbes und damit die Weitergabe von historischem Wissen, das mit einer Ausstellung erleb- und greifbar gemacht werde. Nicht nur mit der Ausstellung, auch mit Blick auf den kommenden Volkstrauertag habe man gemeinsam mit den Kirchen und dem Volksbund neue Wege gehen wollen. Gleichzeitig bedankte sich Stalf bei den Heimatstuben Waldbronn, die freundlicher Weise für die Ausstellung einige Exponate zur Verfügung stellen.

Ein Kinderwagen aus den Heimatstuben ergänzt die Ausstellung.

Dass die Ausstellung ein aktuelles Thema berühre, bestätigte auch Dr. Martin Michel, der Vorsitzende des Bezirksverbands Nordbaden in seinem Grußwort. „Flüchtlinge und deren Schicksale gab es früher und gibt es heute“, sagte Michel. Deswegen sei es sehr wichtig, Plattformen zu bieten, auf denen sich die Öffentlichkeit und insbesondere die Jugend objektiv informieren könne. Denn es sei erschreckend, wie schnell Menschen bei unterschiedlichen Meinungen gegeneinander agieren und nicht miteinander nach Lösungen zu suchen, so Michel.  Anschließend führte Gemeindearchivar Frank Heinrich in die Ausstellung ein und wies auf einige Exponate aus dem Heimatmuseum hin, wie beispielsweise ein alter Kinderwagen, mit denen die Frauen während des 2.Weltkrieges auf der Flucht waren. Eine abgemessene Fläche mit Bett und Schrank zeigt zudem, wie ein Flüchtling in einer Erstaufnahmestelle untergebracht ist. Während eines Rundgangs blieb den rund 40 Besuchern noch viel Zeit für gute Gespräche und auch Erinnerungen an der ein oder anderen Schautafel.

INFO: Die Ausstellung ist bis zum Freitag, 15.November während der Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.