Gemeindenachricht
Gedenktag für den Frieden/Volkstrauertag
Gemeinsam mit zahlreichen Bürgerinnen und Bürger gedachte Bürgermeister Christian Stalf am vergangenen Sonntag am Ehrenmal in Busenbach der gefallenen Soldaten und der Opfer von Krieg und Bürgerkriegen. Doch es sollte nicht nur ein stilles Gedenken werden, es sollte auch einen Impuls für Frieden sein.
Die Idee, neue Wege des Gedenkens zu gehen, so Bürgermeister Christian Stalf in seiner Begrüßung, entstand bei einem gemeinsamen Gespräch mit der Verwaltung, den kirchlichen Vertretern sowie Volker Schütze vom Volksbund Nordbaden. Der Hintergrund sei, die Feierstunde offener zu gestalten, um auch jüngere Menschen einzuladen, daran teilzunehmen. Der Volkstrauertag müsse sich neu erfinden, so der einhellige Tenor, ohne sich zu vergessen.
„Wie kann es gelingen, für Frieden einzustehen und gleichzeitig das Leid und die Trauer nicht aus den Augen zu verlieren?“, fragte Bürgermeister Stalf in seiner Rede. Und gab sogleich eine Antwort: Es gelte eine lebendige Erinnerungskultur zu schaffen. Etwa mit der im Rathaus gut besuchten Ausstellung „Geflohen, vertrieben – angekommen?“ oder dem farbenfrohen Friedensweg der Hortkinder. „Doch um dauerhaft Frieden in der Welt zu erreichen, bedarf es unserer aller Anstrengung, allen voran der Politik, aber auch der Zivilgesellschaft und jedes einzelnen von uns. Dazu gehört auch, die Jugend zu stärken und widerstandsfähig gegen Populismus zu machen. Da sind wir auch alle gefragt“, betonte Stalf.
Anschließend erinnerte Gemeindearchivar Frank Heinrich daran, dass weltweit mehr als 122 Millionen Menschen auf der Flucht seien. Auch hier leben Menschen, die durch unterschiedliche Kriege in Waldbronn gestrandet seien. Zudem las Heinrich einen Brief eines Waldbronner Vaters vom Oktober 1943 vor, der auf der Suche nach seinem vermissten Sohn war. Gemeindereferentin Ruth Fehling sprach für die Kirchen über das Erinnern. „Schwierige Erinnerungen dürfen nicht konserviert, sondern lebendig gehalten werden“, so Fehling. Zudem dürfe Frieden nicht selbstverständlich sein, denn die Kriege auf der Welt zeigen, wie brüchig Frieden sein kann. Gleichzeitig stellte auch sie sich die Frage, wie Frieden zu schaffen sein? In erster Linie durch zuhören, zuhören und nochmal zuhören, um dann miteinander zu reden.
Abschließend bedankte sich Bürgermeister Stalf bei allen Beteiligten, die zum Gelingen der Feierstunde beigetragen haben, insbesondere bei den Hortkinder der Anne-Frank-Schule für die Gestaltung der farbenfrohen Kacheln, den Zeitzeugen, die sich in einem Gespräch mit unseren Verwaltungsmitarbeitern mit dem Thema Flucht auseinandergesetzt haben, dem Musikverein Edelweiß Busenbach und dem Gesangsverein Freundschaft Busenbach für die Musikbeiträge, bei Ruth Fehling für die Ansprache und bei der Freiwilligen Feuerwehr sowie dem DRK Busenbach für die Ehrenwache.
Die Feierstunde endete mit der gemeinsam gesungenen Nationalhymne und einem stillen Gedenken. Gemeinsam mit Bürgermeister Stalf legten die Gemeinderäte an den Ehrendenkmälern in Reichenbach und in Etzenrot Kränze nieder. Auch dort wurde nochmals in aller Stille der zahlreichen Opfer von Krieg und Vertreibung gedacht.
Einen herzlichen Dank allen Besucherinnen und Besuchern für ihre Teilnahme an der Gedenkfeier. Der Spendenaufruf des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Erhalt der Soldatenfriedhöfe erbrachte einen Betrag 343,25 Euro. Auch im Namen des Bezirksvorstandes Nordbaden einen aufrichtigen Dank für die Spenden.