Freizeit

Im Laufe der Jahre entstanden viele Infrastrukturmaßnahmen, die Waldbronn zu dem heute in der näheren und weiteren Umgebung beliebten Kur- und Naherholungsort werden ließen.
1976 wurde unmittelbar neben der ein Jahr zuvor fertiggestellten Kurklinik ein Thermalbad erbaut, das sich schnell zu einem Besuchermagnet entwickeln sollte. Sein Wasser erhält es von der bereits 1972 erbohrten Quelle im Kurpark, die mit einer Temperatur von 210 C als Akratotherme sprudelt. Noch nicht einmal zehn Jahre nach seiner Inbetriebnahme wurde in der Kurverwaltung intensiv darüber beraten, wie das Thermalbad erweitert werden kann, weil es durch den anhaltenden Besucherstrom fast aus den Nähten platzte.

Albtherme Zum anderen wollte man in Waldbronn neue Trends im Besucherverhalten berücksichtigen, um so das Bad auch für die Zukunft attraktiv zu erhalten. 1987 wurde mit den Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen begonnen. Vergrößert wurde der gesamte Saunabereich, ein Dampfbad kam hinzu, ein Spaß- und ein Bewegungsbecken rundeten die Möglichkeiten für den Badegast ab, und mit dem vergrößerten Angebot stiegen auch die Besucherzahlen der Albtherme weiter, wie das Bad seit dem Umbau heißt, auf z.Z. über 280.000 jährlich, 2001 konnte der sechsmillionste Badegast begrüßt werden. 

In den folgenden Jahren wurde die Albtherme kontinuierlich weiter ausgebaut. Der Saunabereich wurde erweitert, ein Biobad, ein Glasdampfbad und eine Sauna mit Freiluftbereich, eine Totes-Meer-Salzgrotte ein- und angebaut. Auch hier folgt die Kurverwaltung wieder Neuerungen im Bäderbereich, um so die Nase im Konkurrenzkampf vorn zu haben. Viele der Neuerungen wurden jeweils in einem "Tag der offenen Albtherme" einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Kurverwaltung ist seit dem Jahr 2002 auch für den Auftritt Waldbronns auf der Verbrauchermesse offerta in der Neuen Messe Karlsruhe zuständig.

Eistreff-Disco Im Dezember wurde der Eistreff Waldbronn nach nur achtmonatiger Bauzeit seiner Bestimmung übergeben. Eislaufen in zwei Hallen ist hier möglich und wird von Jung und Alt rege genutzt. 1996 wurde der Eistreff wegen Umweltmängeln am Kühlsystem vorüberge-hend geschlossen. Aus diesem "vorübergehend" wurden aber letztlich sieben Jahre, denn der Streit um die Sanierung des Eistreff zog sich mit wechselnden Beschlüssen des Gemeinderats bis ins Jahr 2001 hin. Am 11. Februar kam es zum ersten Bürgerentscheid in der Geschichte Waldbronns, in dem die Waldbronner sich mit großer Mehrheit für die Sanierung dieses Sport- und Freizeitobjekts aussprachen. Damit gestaltete die Bürgerinitiative "Pro Eistreff" den bisher ersten und einzigen Bürgerentscheid erfolgreich. 

Nur zwei Tage nach seinem Amtsantritt am 2. Mai 2001 informierte sich der neugewählte Bürgermeister Harald Ehrler vor Ort im Eistreff und sprach sich dabei nach der Besichtigung für eine umfassende Sanierung aus. Damit war der Startschuss für eine der größten Waldbronner Baumaßnahmen gegeben, die in der Gemeindekasse mit 7,6 Millionen Euro zu Buche schlug. Vom Land floss ein Zuschuss über 1,5 Mio., der aber bereits vor dem Bürgerentscheid beantragt und gewährt war. Für den Eistreff warb unter dem Motto "Eistreff Waldbronn – bärenstark" sogar die im Karlsruher Zoo beheimatete Eisbären-Lady Nika, für die viele Waldbronner Patenschaften erwarben.

Im Gemeinderat setzte dann ein längeres Ringen um den Umfang der Sanierung ein. Schließlich war klar, dass die gesamte Technik erneuert wird, die Dächer saniert und neu gestaltet, die Hallen geschlossen werden. Freibad Auf der Seite zum Freibad wurde ein Restaurant-Anbau beschlossen, der im Sommer den nicht mehr vorhandenen Kiosk im Freibad ersetzt. Bei den Bauarbeiten wurden zudem so gravierende Baumängel festgestellt, dass es auch hier zu einer ähnlichen Katastrophe wie 2006 in Bad Reichenhall hätte kommen können. Am 3. Oktober 2003 konnte der neue Eistreff feierlich eröffnet werden. Großzügig umgebaut und saniert wurde 1993 das in den 60er Jahren erbaute Freibad Waldbronn. Riesenrutsche, Spaßbecken, Wasserflächen für Schwimmer und Nicht-schwimmer, großzügige Liegeflächen zählen zu den Pluspunkten des an den Eistreff an-grenzenden Freibads. Ein besonderer Clou ist die Solarheizung, mit der das Wasser in den Becken beheizt wird. 2010 ging die Gemeinde mit Karlsbad und Remchingen eine Freibad-Kooperation ein. Die Saisonkarten gelten seitdem für alle drei Bäder.

Stuttgarter-Strasse In die Ära Glaser fiel im Jahre 1987 auch der Bau des Kulturtreff in der Stuttgarter Straße, den das Waldbronner Architekturbüro Michael Weindel gestaltete. Nachdem hier bereits ein Fachwerkhaus für die Volkshochschule zur Verfügung stand, ergänzte ein weiteres Gebäude das Ensemble, in dem heute das Radiomuseum sein Domizil gefunden hat. Reizvoll ist der dabei entstandene Innenhof, um den sich die drei Gebäude gruppieren. Er wird vor allem während der Waldbronner Woche für Veranstaltungen genutzt.

Zahlreiche Kurse der Volkshochschule, Theaterabende und musikalische Veranstaltungen, vor allem von Kulturring und Musikschule getragen, finden im Kulturtreff Waldbronn statt und beleben die Waldbronner Kulturszene. Waldbronn nennt seit Ende der 70er Jahre eine eigenständige Volkshochschule sein eigen, die mit über 8.000 Hörern im Jahr nicht zu den kleinsten im Lande zählt. Interessant für die Akzeptanz der Volkshochschule Waldbronn ist auch, dass knapp die Hälfte aller Kursteilnehmerinnen und Teilnehmer von außerhalb Waldbronns anreisen.