Holzverarbeitung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit
Wenn Forstmitarbeiter im Winter Bäume fällen, dann nur, um anderen Bäumen ein stabileres Wachsen und Gedeihen zu ermöglichen, den Artenreichtum zu fördern oder die Verkehrssicherung wiederherzustellen. Wirtschaftliche Gründe spielen eine untergeordnete Rolle, da der Gemeindewald kein gewinnorientierter Forstbetrieb ist.
Grundsätzlich wird im Sinne der Nachhaltigkeit nur so viel Holz eingeschlagen, wie im Wald wieder nachwächst. Es wird also nur der Zins genutzt das Kapital aber bleibt unangetastet.
Im Gemeindewald liegt der Nachhaltigkeitshiebsatz bei jährlich 2100 Festmeter. Gleichzeitig konnte die schwarze Null trotz der hohen Pflege- und Unterhaltungskosten dauerhaft gehalten werden.
Altersklassenverteilung
Das Altersklassenverhältnis zeigt den aktuellen Altersaufbau nach Baumarten.
Zur Beurteilung der Nachhaltigkeit wird dieses mit dem idealen Altersaufbau also einer gleichmäßigen Verteilung verglichen.
Der Schwerpunkt liegt bei den ersten drei Altersklassen.
Die Hälfte des Gemeindewaldes ist somit jünger als 60 Jahre und damit sehr pflege- und kostenintensiv, aber auch jung und vital, also weniger anfällig für Klimaschäden.
Die mit 86 ha größte Säule steht für die Waldflächen, die durch Orkan Lothar entstanden sind. Diese sind mit 33 Prozent stark durch die Buche geprägt, haben aber auch recht ansehnliche Nadelholzanteile 29 Prozent (Douglasie, Fichte) und einen erfreulich hohen Eichenanteil mit 13 Prozent. Mittelstarkes und damit wirtschaftlich lukratives Holz ist wenig vorhanden.
Die Säule der über 140-jährigen Bäume wurde bisher aus Gründen des Naturschutzes besonders geschont. Diese Bäume, v.a. die Buchen, leiden aktuell sehr stark unter der Klimaveränderung und müssen vermehrt aus Gründen der Verkehrssicherung gefällt werden.