Klimawandel und Biodiversität

Die biologische Vielfalt (Biodiversität) und das Klima sind eng miteinander verbunden und beeinflussen einander gegenseitig. Weil ihre Lebensräume bedingt durch den Klimawandel immer kleiner werden, kämpfen viele Tier- und Pflanzenarten ums Überleben.
Denn wir brauchen wasserführende, fruchtbare Böden und eine gesunde Tier- und Pflanzenwelt zum Überleben.

Was machen wir als Gemeinde?

Wir sind ein Naturverjüngungsbetrieb und nutzen die „Selbstheilungskräfte“ des Waldes aus. Nur im Ausnahmefall werden, dann aber klimaresiliente Bäume, gepflanzt. Damit erreichen wir eine optimale Mischung von derzeit 56 Prozent Laub- zu 44 Prozent Nadelmischwald.

Die mit jeder Durchforstung geförderte hohe Baumartenvielfalt und die überwiegend hergestellten geschlossenen Alterskreisläufe garantieren ein Nebeneinander von jungen und alten Bäumen und damit ein möglichst stabiles Waldökosystem. Wenn alte Bäume absterben, steht die junge Generation schon bereit.

Wurzelteller Buche Dürrholz Kronen Eiche dürre Altholzbuchen Anpflanzung resilienter Bäume
Wurzelteller Buche Dürrholz Kronen umgestürzte winterkahle Eiche im Tannenweg dürre Altholzbuchen Anpflanzung resilienter (=klimarobuster) Baumarten

Bilder: Die Kronen der Buchen sind vertrocknet und abgestorben. Eine Folge des heißen und trockenen Sommers. Neuaufforstung bei Neurod in Kleingewächshäusern zum Frost- und Verbißschutz. Hier wachsen junge Esskastanien, Elsbeeren und Vogelkirschen als klimaresiliente Baumarten in eine wärmere Zukunft.


Geschichtliche Entwicklung der Baumartenmischung

Baumartenentwicklung

Um 1830 bestand der Wald aus zwei nennenswerten Baumarten.

Mit dem Badischen Forstgesetz im Jahre 1833 wurde eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder sichergesellt. Durch diese nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder konnte eine immer höhere Anzahl unterschiedlicher Baumarten etabliert und damit eine höhere Biodiversität hergestellt werden.

Um 1933 taucht erstmalig die Douglasie auf. Diese damals gepflanzten Bäumchen sind die imposanten Giganten von heute. Der klimatisch bedingte Rückgang der Fichte wird durch die Douglasie ausgeglichen. Auch der Anteil der Eiche nimmt stetig auf Kosten von sonstigen Laubhölzern wie Weide, Birke oder Buche zu.


Waldschadenssituation

Die Trockenjahre 2018/2019 und 2020 haben auch im Gemeindewald ihre Spuren hinterlassen. Im Vergleich zu anderen Wäldern im Landkreis Karlsruhe war der Waldbronner Wald aber bisher widerstandsfähiger. Die Gründe dafür liegen in den gut gemischten Waldbeständen, die eine Risikoverteilung gewährleisten, den besseren standörtlichen Bedingungen, der jungen Altersstruktur und der langfristigen Förderung klimarobuster Baumarten wie Eiche und Douglasie.

Der Gemeindewald ist ein Naturverjüngungsbetrieb mit überwiegend geschlossenen Kreisläufen, sodass z.B. die Stürme vom Februar 2020 keine größeren Schäden anrichten konnten, da unter den geworfenen Altbäumen bereits die nächste Baumgeneration vorhanden war. Trotzdem bestimmen Zwangsnutzungen auf Grund von Trockenschäden, Borkenkäfer- und Pilzbefall zunehmend das Betriebsgeschehen. Planmäßig wurden vor allem die Durchforstungen der jüngeren Waldflächen fortgesetzt. Ziel ist es dabei, die Bestände zu stabilisieren und die Mischung zu erhalten. In den Althölzern wurde lediglich das Schadholz genutzt.