Gemeindenachricht

Spannende Reise in Waldbronns Vergangenheit


Museumstag in den Heimatstuben: Kurt Bechtel erläutert die Funktionsweise einer alten Pfanne.

Spannende Reise in Waldbronns Vergangenheit


Wie haben die Menschen am Ende des 19. Jahrhunderts gelebt? Wieso waren die Betten so klein? Und wie funktionieren Grammophone? Und seit wann gibt es eigentlich Radios? Diese und andere Fragen konnten die Besucher am Internationalen Museumstag in den Waldbronner Heimatstuben und im Radiomuseum loswerden.
Jährlich im Mai findet der vom Internationalen Museumsrat ausgerufene Museumstag statt. Neben Museen in Ettlingen, Rheinstetten, Karlsbad und Bad Herrenalb beteiligen sich in Waldbronn das Radiomuseum und die Heimatstuben.

In der guten Stube.

Julian und sein Vater waren noch nie in den Heimatstuben. Sie waren neugierig, was sie wohl erwarten würde und fanden es spannend, mal einen Blick in Uromas Vergangenheit und in das ehemalige Grimmsche Haus zu werfen. Das 1702 erbaute Fachwerkhaus war bis 1969 bewohnt und wurde dann auf Privatinitiative zum Museum umgebaut. Zwei Stuben, eine Spinnstube, Schlafkammer, Kinderzimmer, Geräteraum und Küche, einschließlich eines originalgetreuen Backofens zeigen das dörfliche Leben wie es früher mal war. Das Heimatstubenteam um Kurt Bechtel und Stefan Becker erläuterten gerne den Besuchern die Schätze, die sich im Innern angesammelt haben und einen Eindruck davon vermitteln, wie die Menschen Ende des 19. Jahrhunderts in Reichenbach gelebt haben. Die Resonanz auf den Museumstag war groß, so Kurt Bechtel. Familie Weißenbacher aus Calw war ebenfalls zu Besuch und gleichzeitig auf Spuren- und Ahnensuche ihrer Vorfahren, Familie Rimmelsbacher. Viele unerwartete Dinge, teils bekannt noch aus Kindheitstagen, teils unbekannt sind in den Heimatstuben ausgestellt.


Museumstag im Radiomuseum.

In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Heimatstuben ist das Radiomuseum. Hier wartete das Museumsteam um Rolf Breithaupt, Eduard Hofmann, Hilmar Locher, Dirk Veckenstadt, Fritz Walch und Dr. Georg Sigmund auf die Besucher. Diese erfuhren dann auch viel Wissenswertes über die gesammelten Raritäten. Kostbarkeiten der Radio- und Fonotechnik hat der Waldbronner Rundfunkingenieur Manfred Schneider gesammelt und restauriert. Auf seine Initiative gründete 1989 die Gemeinde das Radiomuseum. Das älteste gezeigte Röhrenradio wurde 1924 gebaut, der älteste Phonograph der Sammlung 1899. Über 500 Schätze zeigen die technische Entwicklung der Rundfunk- und Fonogeräte von den Anfängen bis in die 1960er Jahre. Mit Geräten der Spitzenklasse aus dem privaten Tonstudio des Komponisten Klaus Wunderlich erinnert das Museum an den verstorbenen Künstler. Das gesamte Museumsteam hatte den Tag über ebenfalls gut zu tun. Mit viel Liebe zum Detail erläuterten die Fachmänner den Besuchern die technischen Einzelheiten. Nicht nur für Julian und seinen Vater eine sehr spannende Angelegenheit.

„In beide Museen möchte ich nochmal“, so Julian zum Abschluss eines erlebnisreichen Mittags. Na, wenn das keine Kompliment für die heimischen Museumsmacher ist!  

Im Radiomuseum ist die spannende Geschichte des Rundfunks dokumentiert.