Gemeindenachricht

Waldbronner Bürger wollen mehr Tempokontrollen und Tempo-30-Zonen


Auch die Bürgerschaft machte Vorschläge zum Thema Lärmminderung in Waldbronn.

Waldbronner Bürger wollen mehr Tempokontrollen und Tempo-30-Zonen

 
Waldbronn ist  „eigentlich eine eher ruhige Ortschaft“. Diese Aussage traf Frank Rogner vom Ingenieurbüro Köhler und Leutwein, bereits in einer Gemeinderatssitzung im Dezember vergangenen Jahres. Jetzt informierte der Diplom-Ingenieur gemeinsam mit Bürgermeister Franz Masino und Harald Iron vom Rechtsamt die Waldbronner auf einer Bürgerversammlung über den geplanten Lärmaktionsplan. Und so waren auch einige Reihen im Kurhaus besetzt, denn Vorschläge und Anregungen seitens der Bürgerschaft bezüglich einer innerörtlichen Lärmminderung durften und sollten vorgebracht werden.
 
Eine Lärmkartierung gehört zum vorbereitenden Prozedere eines Lärmaktionsplanes, der in einen Maßnahmenkatalog münden kann, erläuterte Frank Rogner. Im vergangenen Jahr wurden an verschiedenen Messpunkten Verkehrszählungen an den Hauptverkehrsstraßen in Waldbronn durchgeführt. Untersucht wurden Straßen mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als 8200 Autos pro 24 Stunden. Sogenannte Messpunkte waren: Ettlinger Straße 4, Ettlinger Straße 104, Stuttgarter Straße auf der Höhe des Sportplatzes, Gisela-und-Hans-Ruland Straße kurz vor der Ausfahrt auf die Pforzheimer Straße, Pforzheimer Straße 27, Pforzheimer Straße 39 und Stuttgarter Straße 11. Auf Basis dieser Daten wurden die Emissionen berechnet und Karten erstellt, laut Frank Rogner. Grundsätzlich sei es in Waldbronn „eigentlich relativ ruhig“, so das Ergebnis des Fachmannes. Insgesamt sind in Waldbronn 800 bis 900 Menschen hohen bis sehr hohen Lärmbelastungen ausgesetzt. Das seien rund sieben Prozent der Bevölkerung. Beispielsweise lägen im Ortskern von Busenbach (Ettlinger Straße) Belastungen vor, die eine lärmmindernde Maßnahme wie Tempo-30- Zone rechtfertigen würden. Einem entsprechenden Antrag, so Rogner, werde die zuständige Verkehrsbehörde folgen. Für die anderen Straßen werde es allerdings nicht so einfach, da dort zwar Grenzwerte überschritten werden, aber nicht derart, die eine 30- Zone rechtfertigen würden.

Stellten die Ergebnisse zur Lärmmessung vor (v.l.): Harald Irion vom Rechtsamt, Bürgermeister Franz Masino und Frank Rogner vom beauftragten Ingenieurbüro.

 „Als Kommune können wir nur Bittsteller sein“, so Bürgermeister Franz Masino. Ihm wäre es auch lieber, wenn die Gemeinde solche Dinge selbst regeln könne. Allerdings wäre dies vom Gesetzgeber bisher noch nicht vorgesehen. Vielleicht gäbe es dort bald eine Änderung, hofft der Bürgermeister. Es wird wohl auf Bundesebene darüber diskutiert, die Einrichtung von Tempo-30-Zonen zu erleichtern.
Immerhin gelten in Waldbronn, führte Harald Irion vom Rechtsamt weiter aus, gewisse Sonderregelungen, wie das LKW-Durchfahrverbot oder auch die Tempo-30-Zone im Bereich des Kurpark. Laut Bürger würden sich an dieses Langsam-Fahrgebot allerdings die wenigsten halten. Deswegen wurde seitens der Bürgerschaft gerade die Forderung nach mehr Tempokontrollen besonders laut. Auch sollte das LKW-Durchfahrtsverbot verstärkt kontrolliert werden, mehr verkehrsberuhigende Maßnahmen und mehr 30-Zonen eingeführt werden. Diese Forderungen sollen nun laut Verwaltung in den Lärmaktionsplan mit einfließen.
 
INFO: Die Lärmkartierung liegt bis einschließlich 4. April im Erdgeschoss des Rathauses, Marktplatz 7 während der üblichen Dienststunden öffentlich aus.


Lärmaktionsplan (PDF)