Gemeindenachricht

90 Jahre Kolpingsfamilie Reichenbach


Der anschließende Empfang wurde umrahmt durch das Gitarrentrio Armin Bitterwolf, Karl-Heinz Dörr und Stefan Rupp von der Musikschule sowie durch den Kirchenchor unter der Leitung von Willi Becker.

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Das Gitarrentrio der Musikschule Waldbronn mit (v.li.) Stfan Rupp, Karl-Heinz Dörr und Armin Bitterwolf um rahmte den Empfang.

Vorstandssprecher Markus Kraft freute sich über ein volles Haus beim anschließenden Empfang. Sein besonderer Gruß galt dabei dem Diözesanpräses der Kolpingsfamilien Wolf-Dieter Geißler, Pfarrer Torsten Ret, Bürgermeister Franz Masino, Thomas Ries als Präses der Reichenbacher Kolpingsfamilie und den Vertretern des evangelischen Diakonievereins.
Beim Empfang zu 90 Jahre Kolpingsfamilie Reichenbach rief Markus Kraft zunächst Ereignisse des Gründungsjahres und das Leben und Wirken Adolph Kolpings ins Gedächtnis. 30 Jungmänner gründeten am 5. Oktober 1926 den katholischen Jugend- und Gesellenverein, in dem damals nur ledige Handwerksgesellen Mitglied werden konnten. Erster Senior wurde Leopold Ochs. In den Versammlungen ging es vor allem um Weiterbildung.
1933 zwangen nach der Machtübernahme Hitlers die diskriminierenden Bestimmungen der Nazis viele zum Austritt, da eine Doppelmitgliedschaft in den "staatsgefährlichen" katholischen Berufsvereinen und der nationalsozialistischen Arbeitsfronte verboten war. Dennoch gab es Kolpingmitglieder, die die Ideen Kolpings bis zum Zusammenbruch des Dritten Reiches wachhielten.

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Ehrungen bei der Kolpingsfamilie Reichenbach: (von links) Vorstandssprecher Markus Kraft, Stefan Becker, Kurt Becker, Klaus Weber (alle 60 Jahre) sowie Alfons Schwab, Günter Wohlschlögel und Diözesanpräses Wolf-Dieter Geißler.

1946 wurde die Kolpingsfamilie Reichenbach wiedergeboren. Unter Senior Josef Kraft richtete man sein Hauptaugenmerk auf die Jugend. 1952 übernahm Herbert Becker das Amt des Seniors, wie der Vorsitzende damals noch hieß. Die folgenden Jahre, wesentlich geprägt von der Gestaltungskraft des Präses Dekan Karl Walter, verliefen äußerst aktiv und die Mitgliederzahl stieg kontinuierlich an.
1960 knüpften Reichenbacher Kolpingsmitglieder Freundschaftsbande zur neu gegründeten Kolpingsfamilie in Busenbach, die bis heute in der zwischenzeitlich gemeinsamen Kirchengemeinde halten. Zeichen dafür ist auch der im letzten Jahr eingerichtete Kolpingsweg zwischen Reichenbach und Busenbach. Unter dem neuen Präses Pfarrer Ernst Kneis wurde ab 1970 der Schwerpunkt der Arbeit immer mehr auf die Familie gelegt.
1985 löste Siegfried Becker den langjährigen Vorsitzenden Herbert Becker ab. 1987 rief Thorsten Becker eine Jungkolping-Gruppe ins Leben und 1989 organisierte die Kolpingsfamilie im Rahmen des 150-jährigen Kirchenjubiläums erstmals die Fußwallfahrt nach Moosbronn und stiftete die Mariengrotte am Ende der Busenbacher Straße. Heute führt ein dreiköpfiges Leitungsteam die Kolpingsfamilie Reichenbach.

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Pastoralreferent Thomas Ries (links) gratulierte in seiner Eigenschaft als Präses der Kolpingsfamilie und überreichte als Geschenk der Pfarrgemeinde ein neues Prozessionskreuz.

Sämtliche Erlöse der Kolpingsfamilie fließen in soziale Projekte in der Region und weltweit. Unterstützt wurden unter anderen die Gefährdetenhilfe Wegzeichen in Enzklösterle, das Projekt "Familien in Not" des Caritasverbands Ettlingen, der Kinderhospizdient sowie Projekte in der Dritten Welt wie die Containerbäckerei von Richard Nußbaumer und in jüngster Zeit wurde die Betreuung von Flüchtlingen unterstützt. In den letzten 10 Jahren konnten über 35.000 Euro an Spenden verteilt werden, wie Markus Kraft sagte.

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Mit einem Irischen Segenswunsch gratulierte der Kirchenchor Reichenbach-Etzenrot unter der Leitung von Willi Becker.

Diözesanpräses Wolf-Dieter Geißler ehrte gemeinsam mit Markus Kraft langjährige Mitglieder. Die Urkunde für 60 Jahre erhielten Kurt Becker, Stefan Becker und Klaus Weber, für 25 Jahre erhielten Alfons Schwab und Günter Wohlschlögel Urkunde und Ehrennadel in Silber.
Bürgermeister Franz Masino betonte in seinem Grußwort, dass die Lehre Adolph Kolpings heute immer noch aktuell sei. Er lobte das vielfältige Angebot der Kolpingsfamilien mit dem Kolpingsweg als sichtbarem Zeichen und stellte die Rolle des Ehrenamts in der Gemeinde heraus. Präses Thomas Ries fasste seine Grußworte humorvoll in die Form eines Glaubensbekenntnisses und übergab ein neues Prozessionskreuz. Für die Arbeitsgemeinschaft Reichenbacher Vereine gratulierte Bernhard Becker. Klaus Axtmann sprach für das Gemeindeteam Reichenbach der Seelsorgeeinheit.