Gemeindenachricht

Weltpremiere in Etzenrot oder ein schwäbisch-badischer Mundartabend der vergnüglichen Art


Immer gut drauf: Die Mundartkabarettisten Dieter Huthmacher (rechts) und Winnie Bartsch.

Weltpremiere in Etzenrot oder ein schwäbisch-badischer Mundartabend
der vergnüglichen Art

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Wenn sich der badisch-brabbelnde Ettlinger Winnie mit dem „Dachdraufschwaben“ Dieter aus Pforzheim zusammentut, dann kommt da ein richtig vergnüglicher Mundart-Kabarettabend mit Weltpremiere heraus: Gepfefferte Dialoge, witzige Lieder, handfeste Verwirrungen und Geschichten zum Staunen aus dem Radio-Alltag, wie
beispielsweise die Tiersprechstunde über schwangere Katzen.
(Kurze Anmerkung: Leichte Bedenken ob der Verständlichkeit des badisch-schwäbischen Dialektes wurden sehr zur Freude der nicht aus dem Ländle stammenden Verfasserin des Textes nicht bestätigt.)

Doch der Reihe nach:  Anlässlich der 725-Jahrs-Veranstaltungsreihe präsentierte das SWR Studio Karlsruhe im sehr gut besuchten Etzenroter Gesellschaftshaus „Gutsele und Musik“ mit Winnie Bartsch und Dieter Huthmacher. Schon seit Jahren sind die beiden mit ihrem Mundart-Programm erfolgreich auf den Kabarett-Bühnen im Land unterwegs. Der radioerfahrene Winnie Bartsch ist dabei der "Wortakrobat" und erzählt aus dem (Radio- )Alltag eines waschechten Badeners. Dieter Huthmacher, der "Liedermacher", singt dazu Songs aus und über das Leben. Wie eben das als Weltpremiere vorgetragene Badnerlied, umgedichtet und als Rapp vorgetragen von Bartsch, musikalisch begleitet von Huthmacher, ergänzt vom hiphopsingenden Publikum. Nie verletzend, aber immer mit dem notwendigen Schuss Humor zeigen beide, dass der Schwabe und der Badener eigentlich gar nicht so verschieden sind. Hier wie dort gilt immer: „Dumm gschwätzt isch glei!“

Witzig und kurzweilig wechseln sich Geschichten aus dem Leben mit Liedern ab. Gleich zu Beginn des Abends forderte Bartsch, ob der finanziellen Lage der Gemeinde, der Gage vom ebenfalls anwesenden Bürgermeister Franz Masino in bar. In „spontan“ wirkenden Dialogen erzählen Bartsch und Huthmacher von Krankheiten, Tiersprechstunden oder von ihrem Erfahrungen bei dem Besuch einer „Edelfresse“. Verwirrt zeigte sich Bartsch hier beim sogenannten „Tellerrandhorizontgucken“, welches freie Sicht (ob der kleinen Portionen) bis zur Toilette gibt. Besonders vergnüglich auch Bartsch`s Talent beim Geschichtenerzählen zwischen zwei Personen hin- und herzuspringen. Beispiel: Das fußballguckende Ehepaar. Er: Nörgelnd, herzinfarktgefährdet, aber wissend: Sie: Minimal interessiert und unwissend.   

Mal zynisch pointiert, mal wunderbar stimmungsvoll, mal leicht den Finger die Wunden streifen lassend, die Lieder von Dieter Huthmacher. Sei es das Chamäleonlied (über die Wandelbarkeit der Politiker), das Gourmetlied oder ein Song über das Wetter -  alle eint unabänderliche Weisheiten wie  „entweder das Wetter bleibt so, oder es ändert sich“. Dem ist ja wohl nix hinzuzufügen. Mit einer weiteren Lied-Premiere über den unvergesslichen, da einmaligen VW-Käfer beendeten Bartsch und Huthmacher einen vergnüglichen (und immer verständlichen!) Mundartabend.
Zwei weitere Zugaben waren bei dem Quasi-Heimspiel natürlich auch noch drin.

Das Etzenroter Gesellschaftshaus war bei "Gutsele & Musik" sehr gut besucht.