Gemeindenachricht

Knisternde Bühnenatmosphäre und fulminantes Finale mit der „Bohemian Rhapsody“


Das Orchester von Acco Musica gemeinsam mit "The Royal Squeezebox" auf der Bühne des Waldbronner Kurhauses.         Bild: Miriam Bartberger

Knisternde Bühnenatmosphäre und fulminantes Finale mit der „Bohemian Rhapsody“
AccoMusica und The Royal Squeeze Box rocken das Kurhaus


Thomas Lehmann, Vorstand von AccoMusica und passionierter Akkordeonist, begrüßte die zahlreichen neugierigen Queen-Fans und Akkordeonfreunde und dankte gleich zu Anfang allen Sponsoren für die freundliche finanzielle Unterstützung. Der musikalische Leiter von AccoMusica Uwe Müller hatte schon länger die Idee, mit Roman D. Metzner und Aaron Perry, beide in Dortmund ansässig, das hiesige Publikum zu begeistern.

Als Dirigent überzeugte er dann auch die zahlreichen Hörer am Sonntagabend im ausverkauften Kurhaus vom hohen Niveau und musikalischen Können der beiden Akkordeonorchester. Die Microsuite Nr. 1 von Wolfgang Russ mit den drei Sätzen „Tänzchen“, „Kleine Ballade“ und „Piccolo-Ragtime“ wurde vom Jugendorchester präzise und rhythmisch genau gespielt. In der modernen Tonsprache des Komponisten wurden feine Bewegungen und ganz neue Klänge entdeckt und die Zuhörer nahmen einen gelungenen Spannungsbogen wahr.

Im Ragtime erklangen die Instrumente der Formation, die demnächst zusammen mit dem ersten Orchester und dem Malscher Akkordeon Ensemble nach Innsbruck fährt, um am „13. World Music Festival“ teilzunehmen, dann noch einmal ganz anders, mit ausgetüftelten rhythmischen Akzenten. Auch die danach vom ersten Orchester präsentierte „Chaconne“ von Hans Josef Wedig gelang durchweg ausgewogen, mit feinem Ausdruck und guter Dynamik.

Die ausdrucksvolle und transparente Interpretation riss das Publikum mit und bereitete es bestens auf die kommende besondere Bühnenshow der Royal Squeeze Box vor: Das Duo mit Roman Metzner am Akkordeon und dem britischen Opernsänger Aaron Perry, ein Ausnahmetalent als stimmlicher Doppelgänger von Freddie Mercury, des umjubelten und leider früh an Aids verstorbenen Leadsängers der englischen Kultband Queen.

Unverwechselbar gut: The Royal Squeezebox".      Bild: Miriam Bartberger

In rotem Militärjackett und einem mit Tigerfell umhüllten Akkordeon coverten die beiden Musiker die Songs so gelungen, dass Queen beinahe real vor Auge und Ohr erstand. Zunächst erklangen eher traditionelle Songs wie “Good old fashioned Loverboy”, “Seaside Rendezvous”, “Millionary Waltz” und natürlich “Love of my Life” und “Somebody to Love”. Nicht erst bei „It’s a kind of Magic“ sprang der Funke über. Das Publikum schwelgte in Erinnerungen und durfte mehrfach mitsingen. Die genialen Akkordeon-Arrangements von Roman Metzner gaben die Schönheit der Queen-Songs stimmig wieder. Da stimmten Stil, Ausdruck und Zusammenspiel, immer angemessen, ohne Slapstick, aber mit Charme. In Bicycle Race durften die Zuhörer mit eigenen Schlüsseln mitklingeln, natürlich nur an der richtigen Stelle.

Nach der Pause waren die größten Hits an der Reihe: „We are the Champions“, „Radio Gaga“ und „We will rock you“. Aaron Perry präsentierte sie ohne müde zu werden, immer fein und rockig zugleich, so schillernd und witzig wie dereinst Freddie. Da war es klar, dass nun auch noch etwas ganz Besonderes als Finale folgen würde. Und so kam es dann zum fulminanten Höhepunkt: The Royal Squeeze Box hatte nachmittags erstmals die „Bohemian Rhapsody“ zusammen mit einem Akkordeonorchester geprobt. Und als dann alle gemeinsam dieses Jahrhundertwerk der Pop-Musik zelebrierten, war das Publikum hingerissen und applaudierte frenetisch, so dass die „Bohemian Rhapsody“ noch einmal erklang. Ein großartiger Abend mit einer großartigen künstlerischen Gesamtleistung, der Lust auf Mehr macht.