Gemeindenachricht

Aus dem Gemeinderat


Schulsozialarbeit in den Grundschulen wird verstärkt
Einstimmig hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Schulsozialarbeit weiter zu stärken und die Stelle stundenmäßig bis zu einer Vollzeitstelle aufzustocken. Gleichzeitig wurde für eine Übergangszeit eine doppelte Besetzung genehmigt.
Der langjährige Schulsozialarbeiter Detlef Schäfer geht im Frühjahr 2023 in Altersteilzeit. Diese Stelle soll nicht nur wiederbesetzt, sondern auch aufgewertet und gestärkt werden. „Die Schulsozialarbeit ist ein wichtiger Bestandteil des Schullalltags“, sagte Bürgermeister Franz Masino. Gerade die Corona-Pandemie zeige, dass der Bedarf sehr dringend sei.
Die Stelle, erläuterte Hauptamtsleiter Reinhold Bayer weiter, würde zudem vom Land gefördert. Die Zusage für den Landeszuschuss sei aktuell zwar noch nicht erteilt, aber die Voraussetzungen seien gegeben.  Der Bedarf zur Schulsozialarbeit bestünde und die Bedeutung nehme auch mit Blick auf die Migration, einer möglichen Ganztagesschule und der Pandemie immer mehr zu. Die Ausschreibung mit einer bis zu 100 Prozent Stelle wird der Trägerverein Jugendarbeit Karlsbad7Waldbronn vornehmen.
Die Räte stimmten der Aufstockung der Stelle einstimmig zu, lobten die Arbeit von Detlef Schäfer und betonten gleichermaßen die Bedeutung der Schulsozialarbeit. „Zwei Jahren Corona“, so Jens Puchelt (SPD) „haben ihre Spuren auch beim sozialen Lernen hinterlassen“. Mittlerweile müsse Detlef Schäfer in den Schulen schon Wartelisten führen.

Integration und Unterbringung von ukrainische Flüchtlinge wichtiges Thema
Waldbronns Integrationsbeauftragter Manuel Lorch informierte den Gemeinderat über die derzeitige Situation der Flüchtlinge und Obdachlosen in der Gemeinde. Bestimmendes Thema sei im Moment die Versorgung, Unterbringung und Integration von geflüchteten Menschen aus der Ukraine.
Vorneweg zunächst ein paar Zahlen: Insgesamt, so Lorch, leben derzeit 85 Menschen aus der Ukraine in Waldbronn, überwiegend Frauen und Minderjährige. Die kommunalen Unterkünfte sind mit 173 Flüchtlingen (davon 46 aus der Ukraine) und Obdachlosen belegt. Die Kapazität aller kommunalen Einrichtungen beträgt insgesamt 224 Plätze. In Privaten Wohnraum sind zudem noch weitere 113 Menschen untergebracht, davon 36 aus der Ukraine. Mit Blick auf die Unterbringung und Integration von geflüchteten Menschen bedankten sich Manuel Lorch und Bürgermeister Franz Masino für die große Hilfsbereitschaft aller Ehrenamtlicher und aller Personen, die Wohnraum zur Verfügung stellen. Als Beispiel nannte Masino das Willkommensfest im Eventhaus (wir berichteten in der letzten Amtsblattausgabe darüber). Derzeit, so Lorch weiter, sei nicht abzusehen, wie viele Geflüchtete noch von der Gemeinde aufzunehmen sei. Zum Teil werden Geflüchtete vom Landkreis zugewiesen, zum Teil erfolge der Zuzug auch privat. Die Integration und Unterstützung der Geflüchteten wird im Wesentlichen vom Arbeitskreis „Asyl Willkommen für Fremde“ organisiert. Dort ist Doris Müller die zentrale Ansprechpartnerin. „Hut ab, was der Arbeitskreis gerade leistet“, bedankte sich Lorch für die Unterstützung. Doch das Ehrenamt gehe noch viel weiter und umfasse zudem eine Fahrradwerkstatt, die Hausaufgabenbetreuung, die Kleiderkammer, Familienpaten und die Dolmetscherinnen.  Abschließend formulierte Manuel Lorch die anstehenden Ziele für die kommenden Monate: Genügend Unterbringungsplätze für ankommende Flüchtlinge schaffen, geschaffener Wohnraum ausstatten, weitere ehrenamtliche und hauptamtliche Strukturen schaffen um den Flüchtlingen, die Integration zu ermöglichen. Gleichzeitig sei es wichtig, so Lorch, eine „Zweiklassengesellschaft“ unter den Geflüchteten zu vermeiden. Des Weiteren soll die interkommunale Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden.
Auch in diesem Bereich waren sich alle Räte einig: Alle Ehrenamtlichen, Helfer, Dolmetscher, aber auch Integrationsbeauftragter Manuel Lorch gebühre ein großes Lob. „Hier wird ein wirklich guter Job und eine sehr wichtige Arbeit geleistet“, fasst Karola Keitel (Bündnis 90/die Grünen) zusammen.

Errichtung einer „Toilette für Alle“ am Rathausparkplatz wird geprüft
Einstimmig stimmte der Gemeinderat der Installation einer sogenannten modifizierten „Toilette für Alle“ zu. Mehrheitlich sprach sich der Rat für den Standort Rathausparkplatz (vor der Garage) aus. Gleichzeitig soll auch geprüft werden, ob eine öffentliche Toilette zusätzlich zur „Toilette für Alle“ möglich wäre. 
Der Begriff „Toilette für Alle“, erläuterte Nick Lamprecht vom Hauptamt, sei allerdings missverständlich. Eine „Toilette für Alle“ ist nicht mit einer öffentlichen Toilette oder einem öffentlichen Behinderten-Toilette gleichzusetzen, sondern sei vielmehr ein modifiziertes Behinderten-WC mit Wickelliege und Lift.
Warum eine „Toilette für Alle“? Grundsätzlich verfüge Waldbronn über einen hohen Anteil an behinderten Menschen. Gleichzeitig habe Waldbronn ein Gesundheitszentrum und sei damit anziehend für Menschen mit Behinderung, zudem steige der Anteil in der Gemeinde an pflegebedürftigen Menschen. Der Bedarf, so Lamprecht, sei gerade im Bereich Marktplatz daher sehr hoch. Möglich sind nun zwei Alternativen: Die Containerlösung mit rund 85 000 Euro Kosten und die Massivbauweise mit rund 133 000 Euro Kosten. Beide Alternativen werden mit etwa 10 000 Euro gefördert. Verschiedene Standorte sind in der Verwaltung diskutiert worden, unter anderem am Waldbronner Platz. Dem Standortvorschlag Rathausparkplatz von Bürgermeister Franz Masino konnten die Räte mehrheitlich zustimmen. Die Frage bei den Räten war auch nicht, „ob“ die Toilette für Alle kommen soll, sondern eher „wo“ und in welcher Bauweise.
Die Verwaltung soll nun die Varianten durchprüfen, alleine und auch in der Kombination mit einer öffentlichen Toilette. Gleichzeitig wolle man auch den Weg der „netten Toilette“ mit den Gewerbetreibenden und Gastronomen weiterverfolgen.

Der Kauf neuer Orgel für die Aussegnungshallen verschoben
Der Beschluss über den Kauf von drei neuen Orgeln für die Friedhöfe ist verschoben worden. Grundsätzlich seien die drei Orgeln nach Rücksprache mit den jeweiligen Organisten nicht mehr voll funktionstüchtig. Es müssen neue Instrumente angeschafft werden, erläuterte Werner Haller-Geppert vom Technischen Amt. Empfohlen werden, wiederum nach Rücksprache mit den Organisten, Instrumente des Herstellers Johannus zum Preis von jeweils 5000 Euro. Allerdings gab es aus dem Rat noch diverse Nachfragen, so dass dieser Tagesordnungspunkt verschoben wurde.