Gemeindenachricht

Für mehr biologische Artenvielfalt


Bürgermeister Christian Stalf und Gärtnereileiter Samuel Schöpfle freuen sich über die Zertifizierung Waldbronns mit dem Label „StadtGrün naturnah“.

Neun Kommunen wurden in Dortmund erstmals mit dem Label „StadtGrün“ vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ ausgezeichnet; damit wächst die Zahl der teilnehmenden Städte und Gemeinden auf 65 an. Und Waldbronn ist mit dabei. Unsere Kommune ist mit dem Label in Bronze zertifiziert worden (erfreuliche Randnotiz: Waldbronn ist nur sehr knapp an Silber vorbeigeschrammt). Die teilnehmende Kommunen setzen sich für den Erhalt der Arten ein, haben ihr Grünflächenmanagement naturnah umgestellt oder machen sich stark für die Akzeptanz von Wiesen und insekten- sowie vogelfreundlichen Gehölzen.

 „Mit einem so großen Erfolg haben wir nicht gerechnet“, sagte Projektleiter Dr. Uwe Messer bei der Verleihungsfeier in Dortmund. Messer hat die 23 Kommunen während des fast 12 Monate dauernden Prozesses betreut. „Es hat sich gezeigt, dass das Label gut funktioniert und bundesweit Anerkennung findet. Der Artenschutz darf nicht als zweitrangig nach dem Klimaschutz gesehen werden, sondern beides muss gemeinsam betrachtet werden“.
Kurzer Rückblick: Uwe Messer hat Waldbronn nach der Einreichung der Bestandserfassung im Sommer 2022 besucht. Messer traf sich dabei mit der lokalen Arbeitsgruppe (LAG) im Kurpark, die aus Gärtnereileiter Samuel Schöpfle als Gemeindevertreter und weiteren Vertretern des BUND und des Schwarzwaldvereins besteht. Ein Rundgang mit Besichtigung der angelegten Flächen mit Blühstreifen, dem Kräutergarten und dem Kurparksee lieferte bereits wesentliche und gute Eindrücke. Weitere Maßnahmen zur Stärkung der biologischen Vielfalt sind besprochen worden, die auch im laufenden Jahr umgesetzt worden sind. Eine große Unterstützung seien dabei die Mitglieder der Projektgruppe Artenvielfalt gewesen, lobte Samuel Schöpfle.
Was ist im vergangenen Jahr passiert? Im Kurpark sind Blühflächen angelegt worden. So breitet sich im Frühjahr flächenhaft das Wiesenschaumkraut aus, das bereits den Insekten schon früh im Jahr Nahrung bietet. Im Sommer wachsen dann Salbei, Margarithen, Wiesenknopf und Klatschmohn. „Deswegen werden einige Flächen im Kurpark auch nicht mehr so häufig gemäht“, erklärt Samuel Schöpfle.
Johanniskraut, Pfirsichblättrige Glockenblume oder Großer Ehrenpreis - diese heimischen Arten werden ganz prominent in einem Hochbeet vor dem Rathaus präsentiert. Das Beet dient als Schaubeet für die Waldbronnerinnen und Waldbronner, selbst heimische Arten in den eigenen Garten zu pflanzen.
Ob Wald- oder Kurpark - die Natur darf sich in Waldbronn immer mehr ausbreiten. Im Waldpark gibt es bereits einen kleinen Teich, bei dem es eine eigene „Ausstiegsstelle“ für Amphibien gibt. Am Kurparksee sind die Ufer sehr flach und mit allerlei blühenden Sumpf- und Wasserpflanzen umgeben.  Blutweiderich, Wasserdost oder Weideröschen sind ein idealer Lebensraum für Frösche, Libellen und vielen weiteren Teichbewohnern.

„Ich freue mich sehr, dass die Gemeinde nun mit dem Label in Bronze ausgezeichnet wurde“, sagt Bürgermeister Christian Stalf. „Unsere Gemeindegärtnerei hat sich ja bereits in den vergangenen Jahren aktiv für mehr Natur und Grün in der Gemeinde stark gemacht“, so Stalf weiter, „dennoch ist die Teilnahme am Labelverfahren ein weiterer wichtiger Schritt für den Erhalt der Artenvielfalt und Ansporn zugleich, uns in Zukunft noch mehr für die Biodiversität zu engagieren“.
Natur braucht immer Zeit zum Wachsen, deshalb kommt es beim naturnahen Grünflächenmanagement besonders auf eine langfristige Ausrichtung an. Deswegen ist das Label nur für drei Jahre gültig, danach muss sich Waldbronn rezertifizieren lassen.

Die offizielle Verleihung des Labels an Gärtnereileiter Samuel Schöpfle.