Aus dem Gemeinderat
Sitzung vom 24.09.2025
Neuer Badearzt für Waldbronn
In der ersten Sitzung nach der Sommerpause gab Bürgermeister Christian Stalf bekannt, dass die Kommune über einen neuen Kur- und Badearzt verfüge. Dies sei entscheidend, um das Prädikat „Ort mit Heilquellenkurbetrieb“ zu sichern. Stalf würdigte die Bereitschaft von Gemeinderat Jürgen Kußmann, die entsprechende Qualifikation zu erlangen. Dr. Kußmann ist über das Medizinische Versorgungszentrum Langensteinbach angestellt und betreut von Wohnung am Marktplatz 9 aus die Patienten in Waldbronn (vgl. auch Bericht in der Amtsblatt-Ausgabe KW 39).
Zudem informierte Bürgermeister Stalf, dass die Pläne für den Kirchplatz Busenbach nicht weiterverfolgt würden – das Projekt sei somit beendet.
Fortschreibung der Lärmaktionsplanung
Der Gemeinderat hat die Fortschreibung der Lärmaktionsplanung zur Kenntnis genommen und beschlossen, diesen öffentlich auszulegen sowie die Träger öffentlicher Belange zu beteiligen.
Adrian Gericke vom beauftragten Büro Modus Consult erläuterte, dass die Lärmaktionsplanung dem Schutz der Gesundheit der Anwohner und der Reduzierung von Verkehrslärm diene. Zudem sei eine Fortschreibung gesetzlich vorgeschrieben.
Dabei sollen zwei wesentliche Maßnahmen umgesetzt werden: Zum einen die Erweiterung der Tempo-30-Zone in Etzenrot (Hohbergstraße), zum anderen die Sanierung der Ettlinger Straße. Die Verkehrszählungen wurden an allen Hauptverkehrsstraßen durchgeführt. Straßen mit weniger als 4.000 Fahrzeugen pro Tag wurden nicht geprüft, da sie unter den relevanten Lärmbelastungen liegen, erläuterte Gericke.
Weitestgehend unproblematisch ist die Umsetzung der Tempo 30 Zone in der Ortsdurchfahrt in Etzenrot, zumal diese in großen Teilen bereits gilt. Ab Kreuzung Hohberg-/Neuroder Straße bis zum Ortsausgang Richtung Spielberg galt bisher Tempo 50. Doch das soll sich in naher Zukunft ändern. Eventuell kann die aufgrund der derzeitigen Umleitung angeordnete 30er Zone bleiben, ergänzt Fachbereichsleiter Reinhold Bayer. Es müsste lediglich die zuständige Behörde im Landratsamt noch zustimmen.
Wesentlich schwieriger wird die Umsetzung der zweiten empfohlenen Maßnahme, die Sanierung der Ettlinger Straße mit lärmmindernden Asphalt, wie bereits bei der Sanierung der Pforzheimer Straße. Die Sanierung der Ettlinger Straße hängt allerdings im Wesentlichen von den Kosten und damit noch von der Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger (nicht die Gemeinde, sondern das Landratsamt) und der Überprüfung der Infrastruktur wie Kanalleitungen ab. Die Kosten kann die Gemeinde derzeit nicht aufbringen, betonte Bayer.
Bürgermeister Stalf ergänzte, dass die Fortschreibung gesetzlich vorgeschrieben sei, auch wenn aktuell keine finanziellen Mittel für die Umsetzung von Sanierungen vorhanden seien.
Beate Maier-Vogel (Bündnis 90/Die Grünen) wünscht sich, dass Tempo 30 flächendeckend gelten solle, warnte jedoch, dass Autofahrer das Tempolimit oft nicht einhielten. Sie forderte mehr Bewusstsein für Lärmschwerpunkte, insbesondere nachts, und mehr Rücksichtnahme. Hildegard Schottmüller (CDU) kritisierte, warum die Berechnungen nicht für das gesamte Gemeindegebiet durchgeführt worden seien, da stark frequentierte Straßen wie die Ostendstraße ebenfalls problematisch seien. Sie verwies zudem auf Beschwerden von Klinikpatienten in der Bergstraße hin.
Die Offenlage des Entwurfs und die Beteiligung der Öffentlichkeit sind die nächsten Schritte, bevor der Maßnahmenplan final abgestimmt wird.