Aus dem Gemeinderat
Sitzung vom 03.12.2025
Dem Gemeindewald geht es wieder besser
Erfreulicherweise geht es unserem 325 Hektar großem Gemeindewald wieder besser. Das bilanzierten Thomas Nissen in Vertretung von Forstamtsleiter Martin Moosmayer und Revierförster Alex Stolz in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Dort stellten sie dem Gremium ihren Bericht und die aktuellen Zahlen vor.
In den vergangenen drei Jahren hat sich der Wald gut erholen können, so Nissen. Zwar sei das Jahr 2024 das wärmste gewesen, aber dennoch habe der reichhaltige Niederschlag für entsprechende Entspannung im Wald gesorgt. Hinzu käme, dass der Gemeindewald mit seinen vielen Aufforstungen nach dem Orkan Lothar noch ein relativ junger Wald sei. Auch die Mischung von 43 Prozent Nadelwald und 57 Laubwald sei ebenfalls vorteilhaft.
Zudem sei die über Jahre angelegte Sammlung von sog.Ökopunkten dank acht Hektar Waldrefugien (stillgelegte Waldfläche) und einiger Baumhabitate ist für die Gemeinde sehr gut. Die Ökopunkte können für ökologische Ausgleichsmaßnahmen verwenden werden.
Eine wichtige Änderung wird es allerdings für die Waldbesucher geben, informierten die Forstexperten. Das sog. Regelbereinigungsgesetz führe mit Blick auf die Verkehrssicherungspflichten bei Bänken und Infotafeln zu Erleichterungen. Sprich: An Infotafeln und Bänken muss die Gemeinde künftig nicht mehr ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen. Jeder Besucher muss ab jetzt selbst darauf achten, ob er möglicherweise unter trockenen Ästen sitzt und dieser herunterfallen könnte. Das Verweilen auf Bänken komme ab sofort dem normalen Betreten des Waldes gleich, also auf eigene Gefahr.
Voraussichtlich werde der Wirtschaftsplan für das Jahr 2025 ein Defizit von 27 000 Euro aufweisen, so Stolz. Das sei, so Jürgen Kußmann (CDU) bei den allen anderen positiven Nachrichten aber gut zu verkraften.
Mögliche Stellenreduzierung im Jugendtreff
Vorneweg: Am Waldbronner Jugendtreff wird nicht gerüttelt. Bürgermeister Christian Stalf betonte mehrfach in der Sitzung, dass es keinen politischen Willen gebe, den Jugendtreff zu schließen. Die Arbeit des Jugendtreffs werde sehr geschätzt und sei eine wichtige Einrichtung für die Waldbronner und Karlsbader Kinder und Jugendlichen. Dennoch gebe es einigen Klärungsbedarf mit Blick auf die „strategische und operative Ausrichtung des Jugendtreffs und des Trägervereins“.
Und so sind in der Sitzung nach einigem Hin und Her verschieden Punkte beschlossen worden. Knapp, aber mehrheitlich beschlossen, hält das Gremium an dem Trägerverein fest.
0,2 Stellen sind für die Geschäftsführung vorgesehen. Gleichzeitig soll der Trägerverein die Stellen von 3 auf 2,5 reduzieren, wenn die Gemeinde Karlsbad die 0,5 Stellen in Karlsbad einsetzt. Das Budget wird auf 340 000 Euro festgelegt, die 40 000 Euro stehen unter dem Sperrvermerk, falls Karlsbad die 0,5 Stelle nicht übernimmt. Zudem soll der Trägerverein entlastend beim Kinderferienprogramm unterstützen. Für die weitere Zusammenarbeit soll bis Ende 2026 ein Betreibervertrag geschlossen werden. Kurzfristig werden 20 000 Euro außerplanmäßige Mittel für Personalkosten freigegeben.
Überwiegend positiv bewertet das Gremium die Arbeit des Jugendtreffs. Dennoch müsse, so Jens Puchelt (SPD) die Verwaltung professionalisiert werden. Jürgen Kussmann (CDU) stellte die Finanzierung mit Blick auf die Vereinsarbeit in Frage, da die Vereine ja im Verhältnis weniger finanziell unterstützt werden. Zudem forderte er den Einsatz eines Gremiums für die strategische Arbeit und die Absetzung einiger Punkte aus der Beschlussvorlage. Dem widersprach Lena Cannistar-Arzner (Bündnis 90/die Grünen), die Arbeit der Vereine könne nicht mit dem Jugendtreff verglichen werden, da die offene Jugendarbeit niederschwellige Angebote mache. Volker Becker (Freie Wähler) will nicht bei der Jugend sparen, eher bei anderen Themen, etwa dem Tourismus. Er will zudem erste die weitere Zusammenarbeit mit Karlsbad geklärt wissen, auch mit Blick auf die halbe Stelle und schlug die Absetzung des gesamten Tops vor.
.
Aufwärtstrend bei der Albtherme
Kämmerer Philippe Thomann stellte den Beteiligungsbericht der Gemeinde vor. Danach ist die Gemeinde alleinige Gesellschafterin der Kurverwaltungsgesellschaft mbH.
Erfreulich sei, so Thomann, dass die wirtschaftliche Lage der GmbH sich weiter stabilisiert habe.
Das Thermalbad verzeichnet steigende Umsätze und hat im Jahr 2024 einen Gewinn von 161 000 Euro erzielt. Für den Eistreff, das Freibad und das Kurhaus sind weiterhin Kostenausgleiche der Gemeinde nötig, ebenso ist für die für die Kurgastbetreuung ein Zuschuss erforderlich.
Insgesamt, so informierte Thomann, hat die GmbH das Geschäftsjahr 2024 mit einem Jahresüberschuss von 137,8 T€ abgeschlossen. Daher sei die Kurverwaltung auf einem „sehr guten Weg“.
Bürgermeister Christian Stalf betonte, dass mit Blick auf die erfreulichen Zahlen viel Arbeit dahinterstehe und richtige Entscheidungen getroffen worden seien, Als Beispiel nannte er die Erhöhung der Preise im Thermalbad, aber auch die Reduzierung der Freibadtage.
Hildegard Schottmüller (CDU), Vorsitzende des Kurbeirates, freute sich ebenfalls über den erfreulichen Trend, die Zahlen seien „besser und stabiler“. Die Kurverwaltung habe sich als Dienstleister sehr gut bewährt. Auch die Zahlen für das laufende Jahr 2025 seien bisher sehr gut.
Jens Puchelt (SPD) ergänzte, dass auch sehr viele jüngere Menschen die Therme besuchen würden. Hier mache sich das umfassende, bessere Marketing bemerkbar. Grundsätzlich sei die Therme auf einem sehr guten Weg.
Gesetzmäßiger Haushalt 2026 erwartet
Kämmerer Philippe Thomann informierte noch über einige Änderungen am Haushaltsentwurf. So gab er bekannt, dass der Landkreis für 2026 einen Kreisumlagehebesatz von 34 v.H. vorschlage, während bisher im Haushaltsplanentwurf 2026 38,5 v.H. berücksichtigt worden seien. Dies kam doch sehr überraschend, da der Landkreis durch den Hebesatz von 34 v.H. ein erhebliches Liquiditätsdefizit zu Gunsten der Gemeinden in Kauf nehme. Gegenüber der Sitzungsvorlage, in der er dieses mit 40 Mio. Euro beziffert habe, betrage dieses nun 33,8 Mio. Euro. Eine erfreuliche Entwicklung, so Thomann.
Der Kämmerer informierte das Gremium weiter, dass Waldbronn voraussichtlich 7,82 Mio. Euro aus dem LuKIFG (Förderprogramm des Bundes) erhalten solle – deutlich mehr als bisher angenommen. Für den Haushaltsplan 2026 ergebe sich daraus jedoch noch keine unmittelbare Veränderung, da die tatsächliche Auszahlung von förderfähigen Projekten abhänge.
Ende 2029 erwarte man unter Berücksichtigung der Liquiditätsprognose für 2025 einen Stand der liquiden Mittel von 4,4 Mio. Euro. Insgesamt zeichne sich ab, dass die Gemeinde einen gesetzmäßigen Haushaltsplan 2026 und unter Berücksichtigung der Liquiditätsprognose einen gesetzmäßigen Finanzplan 2027–2029 vorlegen könne.
Gleichzeitig betonte Thomann aber, dass die finanzielle Lage jedoch angespannt bleibe: Viele Investitionen seien auf 2030 verschoben, Ausgaben stark reduziert, Grundstücksverkäufe seien zur Stabilisierung der Liquidität einkalkuliert und es entstehe trotz aller Maßnahmen ein deutlicher Liquiditätsverlust aus der laufenden Verwaltungstätigkeit.
