Deutsch-Arabische Taufe in Reichenbach

Bei herrlichem Frühlingswetter traf am ersten Freitag im April in St. Wendelin eine bunt gemischte Gesellschaft zu einem Taufgottesdienst zusammen. Getauft wurde die zweijährige Leha, das Kind einer Familie aus Syrien, die dort der römisch-katholischen Minderheit angehörte und nach langer Flucht und Trennung erst seit einem halben Jahr hier in Reichenbach wieder zusammenlebt. Da die Deutschkenntnisse der Familie unter diesen Umständen noch nicht ausreichte, um dem Gottesdienst in allen Einzelheiten folgen zu können, wurden die wichtigsten Passagen der Liturgie, wie das von Eltern und Paten zu erklärende Glaubensbekenntnis, ins Arabische übersetzt. Ansonsten musste im Rahmen des ansonsten streng festgelegten Ablaufs auch mal flexibel auf die sehr besondere Situation reagiert werden – eine Herausforderung, die Pfarrer Ret mit viel Humor meisterte. Besonders berührend war das gemeinsam gebetete Vaterunser –  gleichzeitig und im gewohnten Takt auf Deutsch und Arabisch – wodurch die Rolle der katholischen Kirche als Weltkirche eindrücklich erfahrbar wurde.
 
Nach dem Gottesdienst und einem kleinen Sektempfang im Kirchhof folgte die Festgesellschaft der Einladung der Eltern zu einem wahren Festmahl in die Wohnung der Familie in Reichenbach. Rund um den großen, übervoll mit Speisen und Getränken beladenen Tisch wurde es eng für die vielen Gäste, was die gute Stimmung noch beförderte. Was die Familie und ihre Freunde da auftischten, war ein Feuerwerk arabischer Küchenkunst. Nach dem üppigen Dessert kam der dicke arabische Kaffee dann gerade recht. Es war eine großartige und berührende Feier für alle – ob Deutsche oder Syrer.
 

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