Nachhilfe für unsere Schulkinder
Dass die Schulkinder der geflüchteten Familien unter dem pandemiebedingten Distanzunterricht der vergangenen Monate schwere Rückschritte in ihrer Schulbildung hinnehmen mussten, ist allgemein bekannt. Wir hatten darüber berichtet. Umso mehr haben wir begrüßt, dass der Landkreis mit seinem Programm „Bildung und Teilhabe Plus“ Mittel für eine professionelle Feriennachhilfe für die betroffenen Kindern bereitgestellt hat. Aber – wie das so ist in unserer Gesellschaft – es muss zwischen bereitgestellten Mitteln und dem tatsächlichen Gewinn für die Betroffenen erst mal das Gebirge der Bürokratie überwunden werden – und das im Sprint, denn das Schuljahresende war zum Zeitpunkt der möglichen Anmeldung schon bedenklich nahe.
Die umfangreichen Anträge mussten natürlich zuerst den Eltern erklärt werden, bevor sie sie unterschreiben konnten. Dann das Ganze zur Post – und warten… Dankenswerterweise haben das zum Teil die hauptamtlichen Sozialbetreuer des Landkreises übernommen, wie auch die abschließende Abrechnung über Gutscheine.
Nun ging es darum, Nachhilfeschulen bzw. -institute zu finden, die kurzfristig für mehr als zehn Schulkinder aller Klassenstufen Schulplätze bzw. Lehrer bereitstellen konnten. Darauf zu warten, bis der letzte Antrag genehmigt war, hätte das ganze Projekt in Frage gestellt, so dass die Aktiven unseres Arbeitskreises die Kontakte und Absprachen mit den Instituten schon mal ohne abschließende „rechtliche Grundlage“ treffen mussten. Wir sind froh, dass wir drei Nachhilfeschulen in Ettlingen und Karlsruhe gefunden haben, die sich auf dieses Verfahren eingelassen haben.
Auf den letzten Drücker, zwei oder drei Tage vor Ferienbeginn konnten wir dann noch in Gesprächen mit den Lehrern oder den Schulleitungen erreichen, dass die Kinder ihre Schulbücher des abgelaufenen Schuljahrs nicht wie üblich abgeben mussten – sie brauchten sie ja noch für die Nachhilfe.
Letztlich haben so zwölf „unserer“ Kinder in den ersten drei Augustwochen 30 Schulstunden professionelle Nachhilfe erhalten. Die Grundschulkinder erhielten Einzelunterricht am Wohnort; für die in Neurod wohnenden konnte unser Ehrenamtsraum genutzt werden. Die älteren Schüler*innen fuhren, wie sie das gewohnt sind, nach Ettlingen, wo sie in kleinen Jahrgangsgruppen der Nachhilfeschulen betreut wurden. Wir hoffen jedenfalls, dass die Hilfen mehr als einen Tropfen auf dem heißen Stein ausmachen, um unsere Schützlinge nach den Ferien wieder auf einen guten Schulweg zu bringen.
Wir werden im neuen Schuljahr in der Unterkunft in Neurod die freie Hausaufgabenbetreuung für die Schulkinder wieder aufnehmen, für die wir weiterhin freiwillige Helfer*innen suchen. Wenn Sie uns dabei unterstützen möchten,würden wir uns über eine entsprechende Nachricht an unsere E-mail-Adresse willkommenfuerfremde(at)waldbronn.de sehr freuen.